Ich, Gina Wild
genommen. Wir waren im Wald. Und mein Papa hat mir versprochen, mit meiner Mama zu reden. Frauen tun sich mit dem Thema Porno ein bisschen schwerer. Sie hat natürlich nicht gejubelt. Aber im Prinzip hatte sie dieselbe Einstellung wie mein Vater, der übrigens noch etwas Interessantes sagte: »Das war doch nur eine Frage der Zeit, bis ihr damit kamt. Wir haben darauf gewartet. Das ist doch wie eine Sucht...« Da hatte mein Papa wohl Recht. Und es ist wundervoll, Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch das ist eine Sucht. Nach der Premiere von »Planet der Affen« im letzten August am Potsdamer Platz, war ich in jeder Berliner Zeitung. Ich habe für diesen kurzen Weg über den roten Teppich fast 30 Minuten gebraucht, weil alle fotografiert haben und mit mir ein
Interview führen wollten. Ich war bei Premiere World, Pro7, Sat.1 und RTL. Sogar die konservative Berliner Zeitung hat über meinen Auftritt geschrieben.
Alles war vorbereitet, wir hatten drei Kubikmeter unseres wichtigsten Besitzes per Spedition nach Mallorca geschickt. Am 1. Juni reiste ich nach Hamburg in die Pöseldorfer Klinik, wo meine Brüste vergrößert werden sollten. Axel wohnte in einer Pension in der Nähe.
Die Operation war für den nächsten Tag geplant. In der Nacht vorher habe ich gut geschlafen, weil ich eine Schlaftablette bekam. Ich hatte Angst, obwohl ich ein sehr langes Aufklärungsgespräch mit dem Chirurgen hinter mir hatte und bestens vorbereitet war. Er hatte mich seiner Frau vorgestellt, die zugleich seine Anästhesistin ist.
Wir haben über die Größe meiner Brüste gesprochen und waren uns einig, dass sie zu meinen Proportionen passen soll. Ich wollte nicht wie eine Karikatur durch die Gegend rennen.
Um 6 Uhr morgens wurde ich von der Nachtschwester geweckt. Sie hat mich obenrum rasiert, gewaschen und mit gefärbtem Cutasept eingerieben, damit man sieht, welche Bereiche desinfiziert sind.
Ich setzte eine OP-Haube auf, zog einen grünen Baumwollkittel an und bekam eine Tablette. Schlaftrunken wankte ich auf meinen Pantoffeln in den OP.
Ich legte mich auf die vorbereitete Liege und bekam eine Kanüle in den linken Arm gesteckt. Ich weiß noch wie die Anästhesistin hinter mir gestanden hat und meine Stirn massierte. Dann war ich weg. Dämmernarkose.
Als ich aufwachte, wunderte ich mich, weil ich doch gerade erst eingeschlafen war. Ich lag im Bett und musste unbedingt pinkeln. Aber ich kam nicht hoch. Das Gewicht der Brüste drückte mich runter. Ich habe nur Brust gesehen mit einem Druckverband umwickelt. Meine Brüste waren extrem geschwollen. Sie sahen fürchterlich aus. Wie Mutantenbrüste. Es dauert normalerweise bis zu einem Jahr bis operierte Brüste ihre normale Form finden.
Ich kam also nicht hoch. Da habe ich die Schwester gerufen, die mich raushob. Ich hatte 325 Gramm in jede Seite reinbekommen. Insgesamt 650 Gramm. Alles drückte und zwickte. Ich kam mir vor wie ein Monster.
Das Ärgste war, als Axel bei der Tür reinkam und mich sah.
»Mein Gott! Der hat dich verhunzt... Du bist verunstaltet für dein Leben... Ich muss unbedingt den Arzt sprechen!«
Axel war geschockt. Ich auch. Ich hatte ja null Vorstellung, wie man danach aussieht. Dann ist Dr. Jansen gekommen und beschwichtigte uns: »Jetzt beruhigen sie sich mal. Das wird schon. Das ist eine Schwellung vom Eingriff. Die muss jetzt abklingen.«
Ein Tag später, als er den Verband abmachte, war die Brust grün, blau, dick und hart. Dr. Jansen kontrollierte die Fäden. Er war zufrieden. Dann wurde ich entlassen.
Am 3. Juni sind wir nach Mallorca geflogen. Ursprünglich war geplant, dass wir auf Mosers Finca wohnen. Doch auf einmal war das aus ungenannten Gründen unmöglich. Hans Moser hatte uns dafür in ein Appartementhaus in Palma eingebucht. Die Wohnung war schön und hatte einen wunderbaren Blick aufs Meer. 14 Tage blieben wir dort. Wir lebten uns ein, sprachen über unseren Vertrag, und ich leistete meine Unterschrift.
Damals wussten wir nicht, dass ein Vertrag, in dem steht, dass ich Pornofilme drehen muss, sittenwidrig ist. Ich habe mich aber exklusiv dazu verpflichtet, für Hans Moser genau das zu tun.
Die Tage vergingen, ohne dass etwas geschah. Ich konnte mit den Fäden noch nicht arbeiten.
Wir trafen einen Freund von Hans. Rainer, ein reicher Lebemann. Inzwischen ist er auch ein Freund von uns. Rainer besitzt eine 17 Meter lange Segelyacht. Mit der segelt er die klassischen Routen um die Balearen: Ibiza, Menorca, Mallorca, Alicante. Er nahm uns
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