Ich, Gina Wild
unserem Swingerclub Oase begegnet. Er hatte mich neugierig gemacht, denn er beschäftigte sich mit einer interessanten Idee.
Lothar Mohr macht Gipsabdrucke und Torsi. Aber auch Schwanzabdrücke und Muschiabdrucke. Und er gießt Modelle davon. Es funktioniert wie beim Zahnarzt, wenn der einen Kieferabdruck macht. Lothar ist von Beruf Zahntechniker. Er demonstrierte in der »Oase«, wie so etwas gemacht wird. Und er war auf Erotikmessen unterwegs, um für seine Firma Aufträge zu sammeln. Ich wollte unbedingt einen Abdruck meiner Brust haben. So haben wir uns kennen gelernt.
Er goss also meine Brüste in Gips. Und er fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihm als Model auf den Messen zu arbeiten und mir vor dem Publikum Muschiabdrucke machen zu lassen. Die Masse wird mit einer Spritze aufgetragen. Das ist das Negativ. Darin wird dann das fertige Modell gegossen. Das fand ich prickelnd. Da kam bei mir wieder mein Exhibitionismus raus, mein Drang an die Öffentlichkeit. Ich hatte nicht das geringste Problem damit, vor der Menge meine Beine breit zu machen, damit er seine Abdrucke herstellen konnte.
So bin ich mit ihm auf die Messen gefahren. Zum letzten mal Anfang 1998 nach Brüssel auf eine sehr große Erotikmesse. Dieser Einsatz sollte letztlich bewirken, dass ich Hans Moser kennen lernte. Die Namensgleichheit mit dem berühmten österreichischen Volksschauspieler ist zufällig. Hans Moser ist - oder besser: war - der größte Starmacher im deutschen Pornogeschäft. Und Hans Moser hat mir die schwerste Niederlage meines Lebens zugefügt. Die Begegnung mit diesem Menschen war schicksalhaft in jeder Beziehung.
Auf dieser Brüsseler Messe habe ich einen neuen Kontakt geknüpft. In einem Hotel fand eine abendliche Preisverleihung statt. Ein holländischer Fotograf hat mich dort fotografiert. John Singh hieß er. Wir sind ins Gespräch gekommen. Er war einer von vielen, die gefragt haben, warum ich nicht schon längst Pornofilme machte. Axel und ich waren nun an einem Punkt angelangt, an dem unsere Skepsis der steten Nachfrage nicht länger standhalten konnte. Wir wollten es darauf ankommen lassen.
John Singh erzählte uns, dass Hans Moser auf der Suche nach einem neuen Mädchen sei. Hans Moser, der Macher von Teresa Orlowski und Sarah Young. Was für eine Chance! Wir waren wie vom Blitz getroffen.
4 . Mein Horrortrip ins Pornoland
Es gibt kaum Karrieren im Pornogeschäft, die Alleingänge sind. Dolly Buster und Dino Baumberger sind ein Beispiel. Und die Geschäftsbeziehungen von Hans Moser, die auch privater Natur waren: Teresa Orlowski, Sarah Young.
Als Frau schaffst du es in diesem Business nur, wenn du einen starken Partner hast. Es gibt zu viele Situationen, wo sie mit dir machen, was sie wollen. Man ist nicht mehr man selbst. Man lässt sich manipulieren und steuern.
Ich bin froh, dass ich Axel an meiner Seite habe. Auch als Schutz vor Anmache. Manchmal meinen Produzenten und Darsteller wirklich, weil man Pornos dreht, ist man Freiwild. Und das wird ausgenutzt.
Als ich Sarah Young bei der Venus-Verleihung 1997 traf, sagte sie mir, dass sie sich in der Branche nicht mehr wohlfühlt. Immerhin, sie hat fast zehn Jahre durchgehalten. Es wurde ihr wohl immer mehr bewusst, wie wenig Respekt man als Frau in diesem Umfeld genießt.
Herr Moser war also auf der Suche nach einem neuen Mädchen, das er zum Star aufbauen konnte. Wir waren fest davon überzeugt, dass er der einzige war, der das schafft. Er hat es ja drei mal hintereinander bewiesen. Wir haben zu John Singh gesagt, er soll Hans Moser die Fotos von mir zeigen.
Hans Moser war für uns fast heilig. Er hat bewiesen, dass er das besondere Auge hat. Wir waren überzeugt, er hätte das know-how und den finanziellen Background. So hat er es später auch uns gegenüber dargestellt.
Es ging wieder nach Hause. Und unser Leben nahm seinen normalen Trott. Zwischendurch haben wir uns gefragt, ob sich wohl mal jemand melden würde. Und wir haben weiterhin Pornofilme geguckt. Einen hatten wir besonders gerne, weil eine Darstellerin mitspielt, die uns beiden sehr gefällt: Ginger Lynn. Axel findet sie toll, weil sie ihn an mich erinnert. Gerade vor kurzem hat sie ihr Comeback gestartet. Eine zierliche, wohlgeformte Frau. Titel dieses Films: »Meine feuchte Schwester«. Den kann ich sehr empfehlen. Es sind tolle Szenen und schöne Darsteller zu sehen. Kein dumpfes Gerammel, sondern schöner geiler Sex. Genau das, was ich versucht habe, in meinen Filmen umzusetzen.
Ginger
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