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Ich, Gina Wild

Ich, Gina Wild

Titel: Ich, Gina Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Schaffrath
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ich den ersten Schritt tun müsste. Na gut. Ich sagte ihr, sie soll sich zu mir setzen. Wir haben uns aus Verlegenheit erst mal Fotos angesehen. Ich machte ihr Komplimente, kraulte ihren Nacken. Das genoss sie sehr. Wir saßen auf einem Zweiersofa. Uwe und Axel uns gegenüber.
    Dann streichelte ich sie. Immer tiefer den Rücken runter. Ich merkte, wie sie es genoss, dass es ihr gefiel. Dann zog ich sie aus, küsste sie. Wir blieben im Wohnzimmer.
    Die Herren schauten stumm zu. Das ist ja wie Pornogucken. Natürlich wächst da was zwischen den Beinen, aber sie haben die Hosen schön angelassen.
    Ich leckte sie, brachte sie langsam zum Orgasmus. Es war wie mit Karin. Mit einem Unterschied: Ich war die Lehrerin und sie meine Schülerin.
    Wir fuhren gemeinsam mit dem Wohnwagen nach Holland. Uwe und Anja sind begeisterte Surfer. Und abends ging in ihrem Wagen die Post ab. Das war ein großer Wohnwagen. Aber auch in einem kleinen hätten wir unseren Spaß gehabt. Es geht alles, sogar in der kleinsten Kammer, wie uns Herr Becker bewiesen hat.
    Uwe und Anja treffen wir immer noch regelmäßig. Es entwickelte sich eine Freundschaft, die über die Bettkante hinausgeht.
    Unsere Zusammenarbeit mit Videorama nahm konkrete Züge an. Wir bastelten an einer Marketing-Strategie. Zuerst ging es um eine glaubwürdige Story, wie Gina Wild entdeckt wurde. Die Leute von Videorama waren der Meinung, wir sollten die Hans Moser-Geschichte nicht an die große Glocke hängen.
    Damals machte ich mir keine Gedanken über diesen Standpunkt. Heute kenne ich die Hintergründe: Man wollte den Kollegen auf Mallorca decken, damit nicht der Ruf der gesamten Branche leidet.
    Wir dachten uns aus, ich hätte bei Happ y Weeken d eine Misswahl gewonnen. Der Jahreswechsel 1998/1999 stand bevor. Eine gute Gelegenheit. Das Titelgirl für die Januarausgabe 1999 sollte unter den Leserinnen ausgewählt werden. Selbstverständlich würde das Ergebnis schon vorher feststehen: Ich musste ja »entdeckt« werden. Die offizielle Version von Videorama: Axel hat Fotos von mir zu diesem Wettbewerb geschickt (die in Wahrheit von einem professionellen Fotografen für Happ y Weeken d gemacht wurden).
    Dann wurde verbreitet, ich wäre durch den Sieg bei dieser Wahl dem berühmten Pornoproduzenten Harry S. Morgan aufgefallen, und - schwupps - ein neues Pornosternchen war aus der Taufe gehoben. Ich hatte zwar schon im November einen Pornofilm gedreht. Aber egal. Das wusste kein Mensch. Gina Wild wurde offiziell im Januar 1999 entdeckt.
    Der Filmdreh im November war mein erster Einsatz als professionelle Pornodarstellerin. Er dauerte fünf Tage. Schauplatz war Paris. Das ist ein ungewöhnlicher Aufwand für einen Porno. Wir brauchten so lange, weil parallel zum Dreh noch Fotos zur Bewerbung des Films in Magazinen produziert wurden.
    Man muss eines wissen: Die Hardcore-Branche arbeitet mittlerweile fast ausschließlich mit Abonnements. Es wurden in der Folge nur Abo-Pakete verkauft, die einen Film mit Gina Wild beinhalteten. Nur vier Gina Wild-Filme wurden pro Jahr produziert, um das Interesse der Leute auf einem hohen Niveau zu halten. Wir wollten, dass die Leute nach mir lechzen. Das funktionierte. Es gab immer einen Superfilm des Monats. Und alle drei Monate war das der neue Gina Wild-Film.
    Im Februar 2000 ging das Geschäft mit den Autogrammstunden los. Am 15. Januar 1999 trat Gina Wild zum ersten Mal an die große Öffentlichkeit - bei Bärbel Schäfer. Anlass war meine Coverstory in Happy Weekend.
    Auf dem Titel stand: Michaela hat die Wahl des HW-Titels gewonnen. Im Innenteil gab es einen Bericht, dass ich eine neue Entdeckung sei und in Zukunft unter dem Künstlernamen Gina Wild Pornofilme drehen würde.
    Bei Bärbel Schäfer in der Sendung zu sein war der reine Horror. Seitdem bin ich ein Feind aller täglichen Talkshows. Mich lockt nichts mehr auf der Welt in so eine Sendung. Das Thema hieß: »Ich kriege jeden rum.« Ich trat als neue Pornotusse auf. Super aufgestylt, tolle Figur, Riesentitten, enges pinkfarbenes Kleidchen. Ich habe mich als neue Pornodarstellerin von Videorama präsentiert und behauptet, dass ich durch mein Aussehen jeden Typen verführen kann.
    Die Sendung war unsäglich. Ich habe den Verdacht, dass Typen aus dem Publikum bezahlt wurden, um mich zu beleidigen. Einer zog einen Geldschein aus der Tasche und rief mir zu: »Hier hast du 50 Mark. Was machen wir nachher noch?«
    Doch ich wurde während der Sendung immer ruhiger. Ich hatte mir kurz

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