Ich, Gina Wild
unseren Vertrag zu vernichten - wohlwissend dass die Vereinbarung zum Pornodrehen sittenwidrig ist. Aber nur, wenn wir ihm die Kosten für meine Brustoperation zurückerstatten würden. Die 15.000 Mark wollte er zurückhaben. Und unser Eigentum bis zur Rückzahlung einbehalten.
Wir hatten das Geld nicht. Videorama erklärte sich bereit, die Kosten zu übernehmen. So bekamen wir endlich alles zurück.
Es war ein komisches Gefühl, als der LKW bei uns vorm Haus hielt und unsere Sachen aus Mallorca ausgeladen wurden. Sie rochen schlecht. Ich packte jedes einzelne Teil mit Sorgfalt aus. Und es wurde allmählich wieder wohnlich bei uns.
Wir waren glücklich über jeden Koch- und Spaghettilöffel, den wir von unseren Eltern und Freunden geborgt bekamen. Jeder Teller, jedes Glas für unseren Haushalt war ein Schritt zurück ins normale Leben. Wir mussten von vorne anfangen.
Vom Toilettenpapier angefangen den ganzen Hausstand neu aufbauen, den wir vor Mallorca schon mal besaßen und aufgelöst hatten.
Das erzähle ich nicht, um Mitleid zu erwecken, sondern um darzustellen, wie sehr eine starke Traumvorstellung uns daran hinderte, vernünftig zu sein.
Was wir taten, war gegen alle Vernunft. Oder nicht? Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so irrational war. Je länger ich die Ereignisse hinter mir lasse, umso mehr spüre ich, dass ich ohne diese Situation nie dorthin gekommen wäre, wo ich heute bin.
Unser Reinfall mit Hans Moser hatte vielleicht auch seine Vorteile. Ich bin sogar manchmal so weit, dass ich mir vorstellen könnte, ihm hallo zu sagen, wenn ich wieder auf Mallorca bin. Ich weiß nicht...
Drei Wochen nachdem wir nach Deutschland zurück sind, besuchten wir unsere Freunde Uwe und Hilde aus Aisdorf. Da begann ich zum ersten Mal innerlich das Vergangene zu verarbeiten. Wir ließen alles Revue passieren. Uwe und Hilde wollten die ganze Geschichte hören. Dann ist es aus mir rausgebrochen. Ich zog mich ins Schlafzimmer zurück und bekam einen Heulkrampf. Ich heulte Rotz und Wasser. Ich glaube, da ging auf einmal eine Sperre auf. Es dauerte Stunden. Ich konnte nicht mehr aufhören. Axel versuchte, mich zu trösten. Danach ging es mir besser. Ich jammerte alles aus mir heraus. So hatte ich mich selber noch nie erlebt. Ich habe mich nicht geschämt. Seit diesem Abend kann ich viel leichter über die Ereignisse reden.
Eines Tages beschlossen wir, uns mal wieder so richtig auszutoben. Wir fuhren in den Pärchenklub nach Erkrath. Ein Paar fiel uns gleich auf, als wir an der Theke saßen. Sie kamen nach uns rein. Wir erfuhren später, dass auch sie uns bemerkt hatten und sich einig waren: »Oh, die beiden sehen aber toll aus, endlich mal ein hübsches Pärchen.«
Es waren Anja und Uwe. Sie sind seit zwei Jahren verheiratet. Anja ist so groß wie ich, hat schulterlange gelockte braune Haare, ist schlank und hat einen tollen Busen. Natur. Sie ist süß und lieb, eine Schmusekatze mit braunen Augen.
Uwe ist ein paar Jahre älter als Anja. So um die 40, sieht aber jünger aus. Er ist 1,80 Meter, hat einen guten Körper, aber nicht trainiert und kurze braune Haare. Beide sind irrsinnig verliebt ineinander. Das merkt man daran, wie sie miteinander umgehen. Und sie sind sexuell extrem aktiv.
Als wir sie im Club kennen lernten, hatten sie gerade damit angefangen zu swingen. Anja und Uwe machen auch nur was mit Pärchen, die sie beide attraktiv finden. Wir haben uns den ganzen Abend über nicht angeschwätzt. Immer nur umkreist, nur mal geguckt. Einmal sind sie hochgegangen zum Vögeln. Wir haben den ganzen Abend an der Theke verbracht und mit dem Clubbesitzer über Mallorca gequatscht.
Dann gingen wir in die Umkleide. Dort fasste sich Anja ein Herz. »Wollt ihr schon gehen?«
»Wir haben keine Lust mehr. Da hängen ja nur uninteressante Leute rum. Bis auf euch. Wir haben keine Lust was anzufangen, und alle anderen dackeln hinterher.«
Dann zogen wir uns an und sind auf den Parkplatz raus. Wir plauderten ein wenig darüber, wie lange wir das schon machen, wie lange wir uns kannten, ob wir verheiratet sind und über allgemeine Dinge. Da platzte es Axel auf einmal raus: »Wollen wir noch lange reden oder endlich zu euch fahren?«
Die Antwort kam prompt: »Tolle Idee. Fahrt uns hinterher.« Wir haben was getrunken. Anja sollte an diesem Abend die erste Erfahrung mit einer Frau machen - mit mir. Sie war scharf, das spürte ich deutlich. Aber sie traute sich nicht. Ich wollte sie unbedingt haben. Es sah so aus, als ob
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