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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geschleudert. Ich drücke auf dieses Pedal, so fest es geht, doch wir bewegen uns immer noch seitwärts. Ich dachte, wir würden einfach anhalten, aber bei hundert Sachen braucht es dazu wohl ein wenig Zeit und Gummi. Die Reifen rauchen wie blöd, als wir endlich zum Stehen kommen, ich kann EJ nicht einmal mehr erkennen. Wir kratzen Brock vom Armaturenbrett und ich leg wieder den Rückwärtsgang ein. Nach etwa zwei Minuten, die wir rückwärts jagen, treffen wir endlich auf das Mädchen. Es ist tatsächlich Abby, und sie sieht ebenso überrascht aus, mich am Steuer zu sehen, wie ich überrascht bin, dass ich hier bin. Sie muss ziemlich beeindruckt sein, aber so sicher bin ich mir da nicht, denn wir sind soeben rasend schnell an ihr vorbeigefahren. Verdammte Scheiße!
    KRRTTTSCH!!! Wir kommen abrupt zum Stehen, doch sie geht weiter.
    » Sollen wir dich mitnehmen, junge Dame?«, rufe ich ihr hinterher, den Kopf zum Fenster rausgestreckt.
    EJ findet das ziemlich komisch, aber vielleicht hat Abby mich gar nicht gehört. Ich fahre wieder los und überfahre sie fast, als wir erneut an ihr vorbeirasen.
    » Das ist es, Carter, erst brichst du ihr das Herz und dann fährst du sie über den Haufen!«, grölt EJ, als ich wieder auf die Bremse steige und etwa fünfzehn Meter vor ihr mit quietschenden Reifen zum Stehen komme.
    Wieder stecke ich den Kopf zum Fenster raus und brülle: » Sollen wir dich mitnehmen, junge Dame?« Mit diesem Witz kriege ich sie, davon bin ich überzeugt. Aber irgendwie entlockt ihr das nicht einmal ein Lächeln. EJ wirft mir einen enttäuschten Blick zu, weil ich das Ganze jetzt zum zweiten Mal vermasselt hab.
    Erneut rasen wir an ihr vorbei. Zwei Dinge gleichzeitig zu tun, ist schon verdammt schwer für mich. Aber das erste Mal im Leben ein Auto zu fahren und zugleich versuchen, sich bei einem Mädchen zu entschuldigen, ist einfach zu viel. Ohne anzuhalten, lege ich die Gangschaltung in Parkposition und springe aus dem Wagen. Der Truck quietscht, schleudert hin und her und kommt mit einem scheppernden Geräusch zum Stehen. Ich muss mir merken, das niemals wieder zu tun, sollte ich je einen eigenen Wagen kriegen.
    » Abby, warte!«, schreie ich. » Äh, hast du dir die Haare schneiden lassen?« (Falsche Frage.)
    » Ach, halt’s Maul, Carter«, schnauzt sie mich an und geht weiter.
    » Kann ich dich nach Hause fahren?«, frage ich sie.
    Sie wirft mir nur einen finsteren Blick zu und legt einen Zahn zu.
    Ich erwidere ihren Blick. » Du kannst mich hassen, so viel du willst, aber du solltest nicht allein hier draußen rumlaufen. Du musst auch nicht mit mir reden. Die anderen Typen da drinnen in dem Wagen halten mich ja auch für einen Vollidioten!«
    » Welche anderen Typen?«, erkundigt sie sich.
    Ich drehe mich zu dem Truck um und stelle fest, dass ich all meine Mitfahrer, außer EJ, Lynn und Brock, verloren habe. » Ach, vergiss es… Komm schon, Abby, es ist kalt und dunkel hier draußen. Du hattest einen fürchterlichen Abend. Die Chancen, dass dich irgendein Psychopath erwischt und schlimme Sachen mit dir anstellt, sind recht hoch, findest du nicht?«, erkläre ich.
    » Du bist der einzige Psychopath hier draußen, soweit ich das sehe«, sagt sie wütend.
    Ich hatte bereits vergessen, wie schlagfertig Abby ist. » Das war ziemlich gut«, gebe ich zu. » Schau mal, ich fahr dich einfach nur heim.«
    Sie sagt keinen Ton, doch sie macht kehrt, stampft auf den Truck zu und öffnet die Beifahrertür. EJ rutscht rüber und setzt sich bei Brock auf den Schoß.
    » Was machst du denn da, schau, dass du nach hinten kommst!«, flüstere ich EJ zu.
    » Auf keinen Fall, Alter«, protestiert er. » Da draußen ist es schweinekalt und du bist ein abartig schlechter Fahrer. Du schnallst dich besser an, Abby!«
    Ich zeige auf sein Gesicht, als wollte ich damit sagen: » Das zahle ich dir irgendwann heim.« Dann leg ich den Gang rein und mache mich auf den Weg zu Abby nach Hause. Ich fahre mit einer vernünftigen Geschwindigkeit von etwa sechzig Meilen die Stunde. Ich hatte gehofft, ich könnte mit Abby über unsere Gefühle sprechen, während wir über die Straße jagen, doch ich habe schon alle Hände voll damit zu tun, das Fahren zu meistern. Gaspedal, Bremse, Lenkrad, Blinker– und das Bedienen der Stereoanlage. Es gibt viel zu tun. EJ und Brock versperren mir die Sicht auf Abby, und ich kann kein Wort mit ihr wechseln, weil EJ die ganze Zeit wie eine kleine hysterische Ziege meckert: » CARTER, CARTER, gib

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