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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Mittagspause einlegen zu müssen«, faucht Doris ihren Ehemann an. »Nur weil du Reifen verkaufst, musst du ja nicht unbedingt welche um den Bauch tragen.«
    Bea fällt die Kinnlade herunter, und Justin muss sich ein Lachen verbeißen.
    »Los, Schätzchen, lass uns gehen, ehe es zu Gewaltanwendung kommt.«
    »Wo wollt ihr hin? Kann ich mitkommen?«, fragt Al.
    »Ich gehe zum Zahnarzt, und Bea hat Probe für heute Abend.«
    »Dann viel Glück, Blondie«, sagt Al und zaust Bea die Haare. »Wir werden dir kräftig zujubeln.«
    »Danke.« Zähneknirschend bringt sie ihre Haare wieder in Ordnung. »Ach, dabei fällt mir was ein. Wegen dieser Frau am Telefon, dieser Joyce?«
    Was, was, was?
»Raus mit der Sprache!«
    »Sie weiß, dass ich blond bin.«
    »Woher?«, fragt Doris überrascht.
    »Sie hat behauptet, sie hätte nur geraten. Aber das stimmt nicht. Ehe sie aufgelegt hat, meinte sie nämlich noch: ›Viel Glück bei Ihrer Ballettaufführung‹.«
    »Wie aufmerksam«, meint Al und zuckt die Achseln.
    »Aber ich kann mich nicht erinnern, irgendwas vom Ballett erwähnt zu haben!«
    Sofort schaut Justin zu Al, ein bisschen besorgter, weil es jetzt ja um seine Tochter geht, aber sein Adrenalinspiegel ist immer noch mächtig erhöht. »Was meinst du dazu?«
    »Ich meine, du solltest vorsichtig sein, Bruderherz. Es könnte sich schlicht und einfach um ein irres Huhn handeln.« Damit steht er auf, reibt sich den Bauch und geht in die Küche. »Gar keine schlechte Idee. Huhn. Am besten gegrillt.«
    Resigniert schaut Justin ihn an, wendet sich dann aber hoffnungsvoll an seine Tochter. »Klang sie denn wie ein irres Huhn?«
    »Keine Ahnung«, antwortet Bea schulterzuckend. »Wie klingt denn ein irres Huhn?«
    Justin, Al und Bea drehen sich alle zu Doris um.
    »Was denn?«, kreischt die.
    »Nein«, ruft Bea und schüttelt entschieden den Kopf. »So klang diese Joyce überhaupt nicht, kein bisschen.«
     
    *
    »Was ist das denn, Gracie?«
    »Eine Spucktüte.«
    »Und das hier?«
    »Da kannst du deine Jacke aufhängen.«
    »Wofür ist das?«
    »Das ist ein Tisch.«
    »Wie kriege ich ihn runtergeklappt?«
    »Indem du den Riegel oben rumdrehst.«
    »Sir, bitte lassen Sie Ihr Tischchen hochgeklappt bis nach dem Start.«
    Schweigen.
    »Was machen die da draußen?«
    »Sie laden das Gepäck ein.«
    »Wofür ist der Hebel hier?«
    »Damit kannst du die Rückenlehne nach hinten kippen.«
    »Sir, würden Sie Ihre Rückenlehne bitte bis nach dem Start in aufrechter Stellung lassen?«
    Schweigen.
    »Was ist das?«
    »Die Klimaanlage.«
    »Und hier?«
    »Da kannst du Licht anmachen.«
    »Und der Knopf daneben?«
    »Ja, Sir, kann ich Ihnen helfen?«
    »Äh, nein, danke.«
    »Das war der Knopf, mit dem man eine Flugbegleiterin rufen kann.«
    »Oh, ist deshalb die kleine Frau drauf? Das wusste ich nicht. Kann ich ein bisschen Wasser kriegen?«
    »Wir können erst nach dem Start Getränke servieren, Sir.«
    »Oh, na gut. Das war vorhin eine tolle Vorführung. Als Sie die Sauerstoffmaske aufgesetzt haben, sahen Sie genau aus wie meine Freundin Edna. Sie hat sechzig Zigaretten am Tag geraucht, wissen Sie.«
    Die Stewardess macht einen runden O-Mund.
    »Jetzt fühle ich mich sicher, aber was machen wir, wenn wir über dem Land abstürzen?« Er hebt die Stimme, und die Leute in unserer Nähe sehen zu ihm herüber. »Dann sind die Schwimmwesten nicht viel wert, es sei denn, wir trillern mit den Pfeifen, während wir nach unten sausen und hoffen, dass jemand uns hört und rechtzeitig auffängt. Haben wir eigentlich keine Fallschirme?«
    »Kein Grund zur Sorge, Sir, wir werden nicht über dem Festland abstürzen.«
    »Natürlich. Das ist sehr beruhigend. Aber falls doch, sagen Sie dem Piloten doch bitte, er soll auf einen Heuhaufen oder so zuhalten.«
    Ich atme tief durch und tue so, als würde ich ihn nicht kennen. Stattdessen verstecke ich mich hinter meinem Buch –
Das Goldene Zeitalter der niederländischen Malerei: Vermeer, Metsu und ter Borch
 – und rede mir ein, dass die Reise nicht so eine schlechte Idee war, wie es mir im Moment vorkommt.
    »Wo sind die Toiletten?«
    »Ganz vorne links, aber Sie dürfen sie erst nach dem Start benutzen.«
    Dads Augen werden groß. »Und wann ist das?«
    »In ein paar Minuten.«
    »In ein paar Minuten wird das hier« – er holt die Spucktüte aus der Sitztasche – »nicht für seinen vorgesehenen Zweck benutzt werden.«
    »Es dauert wirklich nur noch ein paar Minuten, dann sind wir in der Luft, das

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