Ich habe mich verträumt
eine Putzpause einlegen und ihm den Bauch kraulen. „Später, McFangus“, murmelte ich.
Sorgfältig wischte ich alles auf, was er auf dem Boden verteilt hatte, und achtete darauf, dass mein Kleid nicht beschmutzt wurde. Es war ein hübsches Kleid, das ich der Heilsarmee bringen würde, da ich es nie mehr wiedersehen wollte. Das und mein Brautkleid. Vielleicht würde Natalie mich bitten, ihres ebenfalls mitzunehmen.
Morgen würde ich anfangen zu packen. Auch wenn ich noch kein neues Haus gefunden hatte, würde ich bald umziehen. Ich könnte all meine alten Flohmarktkäufe durchsehen und vielleicht selbst einen Vorgartenflohmarkt veranstalten – nach dem Motto „Alles neu“ und so weiter.
Während ich die letzten Reste Erbrochenes mit Küchenpapier vom Boden aufwischte und in den Mülleimer stopfte, sprang Angus auf und raste laut bellend aus der Küche. Jap! Japjapjap!
„Was ist los, mein Süßer?“, fragte ich ihn und ging ins Wohnzimmer.
Japjapjap!
Ich spähte durch die Vorhänge vors Haus, und mein Herz machte solch einen Satz, dass ich fast das Gefühl hatte, zu ersticken.
Auf meiner Veranda stand Callahan O’Shea.
Er sah mich an, hob eine Augenbraue und wartete.
Während ich zur Tür ging, konnte ich mich kaum auf den Beinen halten, so sehr zitterten mir die Knie. Ich öffnete, und Angus attackierte umgehend einen von Cals Arbeitsstiefeln. Cal beachtete ihn nicht weiter.
„Hallo“, sagte er.
„Hallo“, krächzte ich.
Sein Blick fiel auf meine Hände, an denen ich noch immer die Gummihandschuhe trug. „Was machst du?“
„Äh … Hundekotze aufwischen.“
„Lecker.“
Ich stand einfach nur da. Callahan O’Shea! Hier. Auf meiner Veranda, wo wir uns zum ersten Mal begegnet waren.
„Wärst du so nett, deinen Hund zur Ordnung zu rufen?“, bat er, während Angus sich in sein Hosenbein verbiss, den kleinen Kopf hin und her schüttelte und sein kätzchenhaftes Knurren verlauten ließ.
„Äh … sicher. Natürlich“, erwiderte ich. „Angus! In den Keller, Junge! Komm schon!“ Mir zitterten die Knie, aber ich schaffte es, Angus hochzuheben und über die Kellertreppe zuMoms Skulpturen hinunterzuscheuchen. Er jaulte kurz, akzeptierte dann sein Schicksal und war still.
Ich drehte mich wieder zu Callahan. „Was führt dich denn in diese Gegend?“ Mein Hals war so zugeschnürt, dass ich die Worte kaum herausbrachte.
„Deine Schwestern haben mir einen Besuch abgestattet“, antwortete er leise.
„Ach ja?“ Verblüfft öffnete ich den Mund. „M-hmm.“
„Heute?“
„Vor etwa einer Stunde. Sie haben mir von Andrew erzählt.“ „Aha.“ Ich machte den Mund wieder zu. „Schlimme Sache.“ „Wie ich hörte, hast du ihn verprügelt.“
„Ja, das stimmt“, murmelte ich. „Einer meiner glanzvollsten Momente.“ Dann stutzte ich. „Woher wussten sie, wo sie dich finden?“ Mir hatte Callahan jedenfalls keine Adresse hinterlassen.
„Margaret hat ihre Freunde bei der Bewährungshilfe angerufen.“
Ich verkniff mir ein Schmunzeln. Gute alte Margs.
„Natalie meinte, ich sei ein Idiot“, murmelte Callahan mit so tiefer Stimme, dass es in meinem Bauch vibrierte.
„Oh“, krächzte ich und lehnte mich gegen die Wand, um mehr Halt zu haben. „Tut mir leid. Du bist kein Idiot.“
„Sie hat erzählt, du hättest allen die Wahrheit gesagt.“ Cal trat einen Schritt näher an mich heran, und mir wurde fast schwindelig vor Herzklopfen. „Und meinte, ich sei ein Idiot, wenn ich eine Frau wie dich einfach so verließe.“
Er nahm eine meiner Hände und zog den Handschuh ab. Dann tat er dasselbe mit der anderen, und ich starrte auf unsere Hände, weil es schwer war, Cal in die Augen zu sehen.
„Es ist allerdings so“, fuhr er leise fort, während er weiter meine verschwitzten Hände mit seinen angenehm trockenen festhielt, „dass sie mir das gar nicht mehr sagen musste. Weil ich es schon selbst herausgefunden hatte.“
„Oh.“
„Aber ich muss zugeben, dass ich es schön fand, dass deine Schwestern endlich einmal etwas für dich getan haben anstatt andersherum.“ Er hob mein Kinn an, sodass ich ihm in seine wunderschönen Augen sehen musste. „Grace“, flüsterte er, „ich war tatsächlich ein Idiot. Gerade ich sollte doch wissen, dass Menschen manchmal komische Dinge für diejenigen tun, die sie lieben. Und dass jeder eine zweite Chance verdient.“
Zitternd atmete ich ein, und meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Die Sache ist die“, fuhr Cal fort, und ein
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