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Ich habe mich verträumt

Ich habe mich verträumt

Titel: Ich habe mich verträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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hast mir gefehlt“, gab ich zu.
    „Du mir auch. Es war schwer – immer zu überlegen, ob es dir wirklich so gut geht, wie du vorgibst, gleichzeitig aber Angst zu haben, nachzufragen. Und ich war auch eifersüchtig. Dass du und Margaret zusammen wohnt.“
    „Ach, du kannst sie ruhig nehmen. Du und Andrew“, antwortete ich. „So lange ihr wollt.“
    „Andrew würde keine Woche durchhalten.“ Sie grinste.
    Mir fiel etwas ein. „Nattie“, begann ich vorsichtig, „zum Thema Augenhöhe …“ Sie nickte mir aufmunternd zu. „Ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
    „Alles, was du willst.“
    Ich drehte mich ein Stück herum, um sie anzusehen. „Nat. Ich möchte morgen nicht deine erste Brautjungfer sein. Lass Margaret das machen. Ich bin gern deine Brautjungfer und gehe mit dir zum Altar und alles, aber nicht als erste. Das wäre irgendwie … blöd. Okay?“
    „Okay“, willigte sie sofort ein. „Aber sorg dafür, dass Margaret nicht die Augen verdreht oder sonst irgendwelche Grimassen zieht.“
    „Tut mir leid, dafür kann ich nicht garantieren“, erwiderte ich lachend. „Aber ich versuche es.“
    Ich stand auf und zog meine kleine Schwester auf die Füße. „Gehen wir zurück, ja? Ich bin am Verhungern.“
    Wir hielten uns an den Händen, bis wir wieder am Tischstanden. Als sie uns sah, sprang Mom auf wie ein nervöser kleiner Spatz. „Mädchen! Ist alles in Ordnung?“
    „Ja, Mom. Alles prima.“
    Mrs Carson verdrehte die Augen und schnaubte verächtlich, und plötzlich ging unsere Mutter auf sie los. „Ich wäre dir sehr verbunden, Letitia, wenn du mit diesem überheblichen Getue aufhören könntest!“, sagte sie so laut, dass man es durchs ganze Lokal hören konnte. „Wenn du etwas sagen möchtest, tu es!“
    „Ich bin … Ich habe …“
    „Dann hör auf, meine Mädchen zu behandeln, als wären sie nicht gut genug für deinen Sohn! Und Andrew, eines sag ich dir: Wir dulden das alles nur, weil Natalie uns darum gebeten hat. Wenn du noch mal einer unserer Töchter das Leben versaust, reiße ich dir die Leber raus und brate sie mir. Hast du verstanden?“
    „Ich … äh … habe verstanden, Mrs Emerson“, erwiderte Andrew kleinlaut und vergaß ganz, dass er unsere Mutter duzen durfte.
    Mom setzte sich wieder hin, und Dad sah sie an. „Ich liebe dich“, sagte er voller Ehrfurcht.
    „Natürlich tust du das“, erwiderte sie brüsk. „Sind jetzt alle bereit zu bestellen?“
    „Ich vertrage keine Rote Bete“, rief Mémé. „Die kommt mir immer wieder hoch.“
    Den Rest des Essens schafften wir zunächst ohne weiteren Zwischenfall. Doch dann … Ich kämpfte gerade gegen das Bedürfnis an, meine Crème-Brûlée-Schüssel sauber zu lecken, als es im Eingangsbereich laut wurde.
    „Ich will meine Frau sprechen“, verkündete jemand mit erhobener Stimme. „Sofort.“
    Stuart.
    Er stürmte ins Lokal und sah in seinem üblichen Oxford-Pullunder, der beigefarbenen Hose und den College-Schuhen lieb und brav aus wie immer, aber sein Gesicht war vollkommen ernst, und seine Augen funkelten vor Entschlossenheit.
    „Margaret, das geht jetzt lange genug“, rief er, ohne uns andere weiter zu beachten.
    „Hmm“, meinte Margaret nur und kniff die Augen zusammen.
    „Wenn du kein Baby willst, ist das in Ordnung. Und wenn du Sex auf dem Küchentisch willst, sollst du ihn haben.“ Er sah seine Frau an. „Aber du kommst mit mir nach Hause, und zwar sofort, und alles Weitere werde ich gern mit dir diskutieren, sobald du nackt in unserem Bett liegst.“ Er hielt kurz inne. „Oder auf dem Tisch.“ Er wurde rot. „Und wenn du das nächste Mal ausziehst, sollte das endgültig sein, denn ich werde mich nicht mehr wie ein Fußabstreifer behandeln lassen. Hast du verstanden?“
    Margaret stand auf, legte ihre Serviette neben den Teller und sah mich an. „Du brauchst nicht auf mich zu warten“, sagte sie. Dann nahm sie Stuarts Hand und führte ihn mit einem dicken Grinsen im Gesicht durch das Restaurant nach draußen.

33. KAPITEL
    S obald ich Andrew sah, wusste ich Bescheid.
    Es gab ein Problem.
    Die Orgel spielte Mendelssohns Hochzeitsmarsch. Die etwa fünfzig Gäste, von denen die meisten entweder mit der Braut oder dem Bräutigam verwandt waren, standen auf und drehten sich erwartungsvoll zu uns, den ungleichen Emerson-Schwestern, um. Stuart trug ein verschmitztes Schmunzeln auf den Lippen, als hätte er letzte Nacht viel Aufregendes erlebt. Ich grinste ihn an. Er nickte und hob zum kurzen

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