Ich hasse dich - verlass mich nicht
Verbindung der Borderline-Persönlichkeit mit diesen anderen Menschen löst sich schließlich auf, wenn die Beziehung das Gewicht dieser unrealistischen Erwartungen nicht tragen kann. Wenn Wahrheit und Konfrontation nicht klar ausgedrückt werden, wird es für die Borderline-Persönlichkeit zu weiteren Verstrickungen mit anderen kommen. Wenn ihre Bedürfnisse erfüllt sind, wird sie darauf bestehen, dass alles in Ordnung sei oder zumindest besser werde. Der Beweis für diese Verstrickung ist oft das überraschende, vorübergehende Fehlen von Konflikten: Die Borderline-Persönlichkeit zeigt weniger Feindseligkeit und Zorn. Wenn diese unrealistischen Erwartungen jedoch schließlich enttäuscht werden, bricht die Beziehung in einem glühenden Strudel von Zorn und Enttäuschung zusammen.
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Das Dilemma der Borderline-Persönlichkeit
Die SET-UP-Grundsätze können in vielen Bereichen eingesetzt werden, um instabile Situationen aufzulösen. Es folgen einige typische Borderline-Notlagen, in denen die SET-Strategie eingesetzt werden kann.
Wie man es auch macht: Es ist immer falsch
Die Verwirrung der Borderline-Persönlichkeit führt häufig zu widersprüchlichen Botschaften an andere. Oft drückt die Borderline-Persönlichkeit eine Position mit Worten aus, zeigt aber durch ihr Verhalten etwas ganz anderes. Obwohl sich der Betroffene dieses Dilemmas vielleicht gar nicht bewusst ist, befinden sich Freunde oder Verwandte oft in einer ausweglosen Situation, in der der andere immer alles falsch macht, egal, was er tut.
Fall 1: Gloria und Alex
Gloria sagt ihrem Mann, dass sie sich verloren und depressiv fühle. Sie erklärt, dass sie sich umbringen will, verbietet ihm aber, Hilfe für sie zu holen.
In dieser Situation erhält Alex zwei widersprüchliche Botschaften: erstens Glorias offene Botschaft, die im Wesentlichen lautet: »Wenn du mich magst, respektierst du meine Wünsche und stellst meine Autonomie, das eigene Schicksal zu kontrollieren und vielleicht auch zu sterben, wenn ich es möchte, nicht infrage«, und zweitens die gegensätzliche Botschaft, die dadurch, dass sie ihre Absicht kundtut, überbracht wird. Diese besagt: »Um Gottes willen, hilf mir, wenn du mich wirklich magst, und lass mich nicht sterben.«
Wenn Alex Glorias Aussagen ignoriert, wird sie ihn beschuldigen, kalt und nicht fürsorglich zu sein. Wenn er versucht, Gründe anzuführen, warum sie sich nicht töten sollte, wird sie ihn mit harten Gegenargumenten frustrieren und ihn schließlich verurteilen, weil er ihren Schmerz nicht wirklich versteht. Wenn er die Polizei oder den Arzt ruft, weist er ihre Forderungen zurück und beweist damit, dass sie ihm nicht vertrauen kann.
Weil Gloria sich nicht stark genug fühlt, die Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen, möchte sie, dass Alex diese Last für sie übernimmt. Als Folge ihrer Depressionen fühlt sie sich überwältigt und hilflos. Indem sie Alex mit in das Drama hineinzieht, macht sie ihn zu einem Darsteller in ihrem eigenen Drehbuch, das kein feststehendes Ende hat. Das Drama soll nicht durch sie, sondern durch Alex gelöst werden. Sie nimmt diese Ambivalenz bei ihren Selbstmordabsichten hin, indem sie die Verantwortung für ihr Schicksal auf Alex überträgt.
Außerdem spaltet Gloria die negativen Teile der ihr zur Verfügung stehenden Wahlmöglichkeiten ab und projiziert sie auf Alex, sodass sie sich die positive Seite der Ambivalenz bewahrt. Wie Alex auch reagieren wird, Gloria wird ihn dafür kritisieren. Wenn er nicht aktiv einschreitet, ist er nicht fürsorglich und herzlos und sie wird »tragisch missverstanden«. Wenn er versucht, ihre Selbstmordversuche zu stoppen, ist er kontrollierend und unsensibel, während sie ihres Selbstrespekts beraubt wird.
Immer sieht Gloria sich jedoch als hilflose und selbstgerechte Märtyrerin – ein Opfer, das durch Alex’ Schuld nicht sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Was Alex betrifft, so ist alles, was er macht, verkehrt!
Die SET-UP-Grundsätze können hilfreich sein, um eine so schwierige Situation zu bewältigen. Es wäre ideal, wenn Alex alle drei Seiten des SET-Dreiecks in seine Reaktionen einbezieht. Alex’ »S«-Aussage sollte eine Erklärung sein, in der er Gloria seine Bindung an sie und seinen Wunsch, ihr zu helfen, klarmacht: »Ich mache mir wirklich Sorgen, weil es dir so schlecht geht. Ich möchte dir helfen, weil ich dich liebe.« Wenn sie zusammen die speziellen Bereiche, die zu ihrem Schmerz
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