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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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grüßen.
    „Was zur Hölle …?“, stöhnte Ben und beobachtete im Rückspiegel, wie Kasten abbremste und auf den Supermarktparkplatz abbog. Auch Ben fuhr langsamer und hielt am Straßenrand, um seinen Rivalen zu beobachten.
    Kasten parkte und stieg mit einem großen Schritt aus dem Wagen. Dann grüßte er eine Passantin und machte ihr ein Kompliment, das die altbackene Dame mit einem schüchternenLächeln quittierte. Doch ihr Gegenüber war schon im Supermarkt verschwunden. Kasten machte in keiner Weise den Anschein, als sei es ihm unangenehm, in Tumble Creek zu sein. Nein, er benahm sich eher so, als wäre er ganz zu Hause. Was Ben allerdings nicht weiter beeindruckte.
    Er stieg aus dem Truck und lief den halben Block zum Supermarkt zu Fuß. Gerade als Cameron mit einer kleinen Plastiktüte und einem riesigen Blumenstrauß aus dem Supermarkt zurückkam, hatte Ben den roten Sportwagen erreicht.
    „Chief Lawson! Das ist aber eine nette Überraschung! Schön, Sie zu sehen!“
    Ben ignorierte die ausgestreckte Hand des Mannes und verschränkte die Arme. „Was zur Hölle machen Sie in meiner Stadt, Sergeant?“
    „Ich würde Ihnen ja erzählen, dass ich eingeladen wurde, aber ich möchte Ihre Gefühle nicht verletzen.“
    „Eingeladen von wem?“
    „Kommen Sie schon, Chief, was denken Sie denn?“
    Der kleine Muskel unter seinem Auge fing an zu zucken. Immerhin gelang es ihm, diesem oberschlauen Mistkerl nicht die Nase zu brechen. „Wollen Sie mir ernsthaft erzählen, dass Molly Sie eingeladen hat? Nachdem sie Sie aufgefordert hat, sich nie wieder bei ihr zu melden?“
    Camerons Lächeln war so schleimig, dass Ben das spontane Bedürfnis nach einer Dusche überkam. „Molly sagt eine Menge, wenn der Tag lang ist. So war sie immer schon. Aber die Schutzverfügung hat sie nie eingereicht, oder? Warum, glauben Sie, hat sie das unterlassen?“
    „Weil sie Ihre Karriere nur im absoluten Notfall zerstören will? Außerdem hatte sie eine Menge zu tun.“
    „Ja, muss anstrengend gewesen sein, herauszufinden, dass ich nicht der Stalker bin. Und jetzt, wo sie begriffen hat, dass Sie sich nicht mehr für sie interessieren, ist Molly wieder zumir zurückgekehrt. Ich hab’s Ihnen ja von Anfang an gesagt, Chief. Tut mir leid.“
    „Molly hat Sie angerufen?“, stieß Ben hervor.
    Cameron nickte mitleidig. „Sie ist eine komplizierte Frau. Ein bisschen wild, aber daran habe ich mich mit der Zeit gewöhnt. Ich werde mich gut um sie kümmern. Großes Indianerehrenwort.“
    Sie benutzt ihn nur, redete Ben sich ein, aber trotzdem fühlte er sich keinen Deut besser. Entweder benutzte Molly ihren Ex, um ihn eifersüchtig zu machen, oder sie hatte wirklich noch Interesse an diesem Mistkerl. Für Bens Geschmack waren beide Varianten viel zu dramatisch und albern. Er konnte keine Frau lieben, die so ein Leben führte, auch wenn er sie gerne geliebt hätte.
    „Machen Sie bloß keinen Ärger“, knurrte er Cameron an, und dann ging er einfach weg. Weg von all dem Schmerz. Ein Glück, dass er einen Ort hatte, an dem er sich eingraben und seine Wunden lecken konnte.
    Diese verdammten Absätze würden sie noch umbringen. Oh, neulich in der Bar waren die Zehn-Zentimeter-Stilettos echt spaßig gewesen, weil sie ja gewusst hatte, dass sie sofort für ihre Qualen belohnt werden würde. Aber heute im Supermarkt? Keinerlei Wirkung. Abgesehen davon natürlich, dass Ben bei ihrem Anblick förmlich gesabbert hatte. Das war allerdings ziemlich witzig gewesen.
    Aber dann hatte sie den ganzen steilen Heimweg zu Fuß laufen müssen. Schließlich durfte sie sich die Chance nicht entgehen lassen, dass Ben zufällig an ihr vorbeifuhr und ihren Hintern in den engen Jeans begaffte. Highschool-Taktiken … wahrscheinlich brauchte man auch Highschool-Energien, um so ein Leben länger als ein paar Wochen durchzustehen. Vielleicht würde sich ja auch bald eine Möglichkeit auftun, Ben imSitzen mit den Vorzügen ihres Hinterns zu bezirzen.
    Außerdem klang Loris Idee zunehmend verlockend. Nur wusste Molly nicht so recht, wie sie verhindern sollte, dass Ben sie über den Haufen schoss. Hm. Vielleicht war es besser, auf den Einbruch zu verzichten und Ben stattdessen an seiner Haustür mit dem guten alten Trenchcoat-mit-nix-drunter-Trick zu überraschen.
    Molly stopfte die Tiefkühlgerichte ins Eisfach und erklomm die Treppen, um im Schlafzimmerschrank nach einem geeigneten Mantel zu suchen. Am besten, sie ließ Ben noch ein paar Tage lang köcheln und

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