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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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damit.“
    Er nickte, aber seine Augen funkelten vor freudiger Erregung. „Vielleicht hast du das hier ja wirklich noch nie ausprobiert. Vielleicht hast du deine Fantasien noch nie in die Realität umgesetzt. Aber das ist ja noch besser! Ich habe in den letzten Tagen alles über Kontrolle und Unterwerfung gelesen. Ist schon lustig – immer wenn du mich als Kontrollfreak bezeichnet hast, dachte ich, dass du mich beleidigen willst! Und dabei hast du dir nur gewünscht, dass ich die ganze Kontrolle übernehme! Aber jetzt weiß ich ja Bescheid, und du darfst so viel betteln, wie du nur willst. Tatsächlich stehe ich sogar drauf. Mehr, als ich gedacht hätte.“
    Oh Gott, er meinte das wirklich ernst! Und sie hatte keinen Zweifel daran, dass er in naher Zukunft den nächsten Schritt in Angriff nehmen würde. „Wenn du mit mir schläfst, ist das Vergewaltigung.“
    „Ach komm schon, Molly. Ich würde dich doch nie im Leben vergewaltigen! Wir lassen es ganz langsam angehen. Nach ein paar Spielchen bist du sicher schon viel unverkrampfter.“ Er lächelte. „Dann wirst du drum betteln.“
    Okay, vielleicht konnte sie es ihm doch ausreden. Wenn sie aus dieser Klemme herauskommen wollte, musste sie ausnahmsweise mal den Ernst der Lage anerkennen. Cameron hielt ihre Bettelei also für einen Teil des Spiels. Und wenn sie laut wurde, würde er das wahrscheinlich für eine Aufforderungzur Disziplinierung halten. Also gab es nur einen einzigen Ausweg.
    „Ich habe meine Tage“, platzte sie heraus und beobachtete, wie sich seine Stirn in tiefe Falten legte.
    „Was?“
    Sie wusste aus Erfahrung, dass Cameron einer dieser Männer war, die sich insgeheim wünschten, dass menstruierende Frauen in irgendeiner abgelegenen Hütte verschwanden, bis sie wieder „rein“ waren. „Ich habe meine Tage“, wiederholte sie. „Willst du nachsehen?“
    „Igitt! Nein, will ich nicht.“
    „Tja, du hast dir den falschen Tag ausgesucht, um mich zu kidnappen, Cameron. Tut mir leid, aber du gehst jetzt wohl besser.“
    Bedauerlicherweise rannte er nicht entsetzt davon. Aber er wirkte definitiv beunruhigt und knabberte nervös an seinem Daumennagel herum. „Okay, das ist suboptimal. Wie viele Tage noch?“
    „Ähm … fünf.“
    „Scheiße. Ich habe mir zwar die ganze Woche freigenommen, aber … ach, verdammt!“ Er sank in sich zusammen. „Na ja, aber es gibt ja immer noch eine Menge Sachen, die wir machen können, ohne dass deine … Dings ins Spiel kommt.“
    „Meine Dings? Mann, selbst wenn du kein geisteskranker Stalker wärst, der in mein Haus eingebrochen ist, wäre die Sache an dieser Stelle so was von zu Ende.“
    Doch Cameron ignorierte ihren Sarkasmus, atmete tief durch und schlug sich mit den Händen auf die Schenkel. „Verdammt, ich brauche einen Drink. So amüsant das hier auch ist, es ist trotzdem ziemlich anstrengend. Willst du auch was? Ich hab einen richtig feinen Tropfen Wein mitgebracht.“
    „Wie wär’s mit Zyanid?“, fauchte sie.
    „Ach, jetzt hör doch auf!“, schnauzte er sie an. „Du bisthier schließlich die mit der Periode. Ist ja nicht mein Fehler!“
    Jetzt hatte sie es tatsächlich geschafft, ihn mit ihrer Großmäuligkeit zu verärgern. Am liebsten hätte sie alles zurückgenommen und noch mal von vorne angefangen, aber es war zu spät. Das weiße Tuch rollte sich langsam von seiner Hand.
    Sie flüsterte noch: „Bitte nicht“, aber er war schon aufgesprungen und hinter sie getreten.
    „Ich glaube, du brauchst ein wenig Zeit, um dich an die Situation zu gewöhnen.“
    Sie zog das Kinn ein und presste die Zähne aufeinander, damit Cameron ihr den Knebel nicht in den Mund schieben konnte. Was allerdings auch nichts an ihrer hoffnungslosen Lage geändert hätte. Weil Ben nämlich nicht kommen würde, und …
    Als er sie berührte, warf sie den Kopf in den Nacken. „Ben kommt gleich zu mir. Vorher solltest du verschwunden sein, sonst …“
    „Ach, erzähl doch keinen Mist. Ich habe gerade erst vor einer halben Stunde mit ihm gesprochen. Sieht ganz so aus, als wäre er schon längst über dich hinweg.“
    „Du hast mit ihm geredet? Er …“ Vielleicht kam er ja doch! Vielleicht hatte sich schon die gesamte Einsatztruppe vor ihrer Haustür versammelt!
    „Mach dir keine Sorgen, ich habe ihn abgeschüttelt. Er ist aus Tumble Creek rausgefahren. Und er war nicht gerade glücklich über Ihr Verhalten, kleine Miss Jennings.“
    Verflucht. Warum mussten ihre Pläne immer nach hinten losgehen?!

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