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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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es doch wert. Also. Würden Sie jetzt bitte die Hose anziehen?“
    Als Mr Wenners Bruder zur Rettung eilte, waren fünfundvierzig Minuten vergangen, und Ben hatte noch eine Stunde lang Schicht, aber nichts mehr zu tun. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte durchs Fenster auf die flackernden Lichter der Bar.
    Molly hatte ihn vorhin ganz schön wütend gemacht, und er hatte sich fest vorgenommen, heute einen großen Bogen um sie zu machen. Nur war es auf der Station unerträglich einsam und still, und als er Mr Wenner in das Auto seines Bruders gestopft hatte, war Lori an ihnen vorbeigekommen und in der Bar verschwunden. Wenn Lori dort war, war auch Molly da. Und alle liebeshungrigen Männer Tumble Creeks, die versuchten, ihre Libido in Bier zu ertränken.
    Er dachte an Molly, wie sie mit lustverzerrtem Gesicht unter ihm lag, und dann dachte er an Molly, wie sie mit einem anderen Mann flirtete. Der Stuhl kreischte vor Protest über den Boden, als Ben ruckartig aufsprang. Er musste noch eine Stunde totschlagen. Da konnte er doch auch einfach bei den Unruhestiftern auf der anderen Straßenseite nach dem Rechten sehen.
    Als er die Tür der Bar aufriss, strömten ihm ein Schwall warmer, biergetränkter Luft und lautes Frauengelächter entgegen. Er scannte den ganzen Raum, entdeckte aber nur ein paar Rancher, die sich nach einem Tag in der Kälte am Tresen aufwärmten.
    Das Gekicher wurde lauter, und sein Blick schoss in die hinterste Ecke der Bar, wo ein fleckiger Billardtisch stand.
    Die Situation erforderte keine langen Deutungen. Molly stützte sich auf ihren Queue und malte mit der Spitze ihres hochhackigen Schuhs kleine Kreise in den Staub. Währenddessen plauderte sie mit Lori und Helen Stowe. Die Schuhe waren aus schwarzem Lackleder und wurden über dem Spann mit einem kleinen Riemen verschlossen. Eigentlich sahen sie aus wie Kleinmädchenschuhe, nur dass sie hauchzarte, zehn Zentimeter hohe Absätze hatten.
    Mollys Beine waren in schwarze Strümpfe gehüllt, die unter einem rotgrauen Faltenrock verschwanden, der verdächtig nach Schuluniform aussah. Nach einer Privatschuluniform.
    Der Uniform einer ziemlich verdorbenen Privatschülerin, die in einer schäbigen Bar nach einem Abenteuer suchte.
    Das Abenteuer konnte sie haben.
    „Chief!“, rief Juan, als Ben an der Bar vorbeilief.
    Molly sah auf. Ihre rosafarbenen Lippen teilten sich, und ein überraschter Ausdruck trat in ihre Augen. „Hey, Ben“, hauchte sie, als er näher kam.
    „Ist dir nicht kalt in dem Rock?“, fuhr er sie an. Sein schöner Plan von wegen unterkühlter, distanzierter Unterhaltung war vergessen.
    Sie biss sich auf die Lippen und sah mit gespielter Bestürzung an ihrem aufregenden zierlichen Körper hinab. Diese verdorbene kleine Hexe! „Ich habe mehrere Schichten an.“
    Schichten, so ein Unsinn. Ein strahlend weißes Hemd, das fast schon anständig gewesen wäre, hätte Molly nur zwei Knöpfe mehr geschlossen. Darunter lugte ein schwarzes Top hervor. Er stellte sich vor, wie sie das weiße Hemd langsam aufknöpfte und darunter nichts außer dem winzigen Rock und einem hautengen schwarzen Top trug. Na ja, und Strümpfe und High Heels, natürlich.
    „Ich schwöre, dass mir wärmer gar nicht sein könnte“, fügte sie mit verführerischer Stimme hinzu.
    Verdammt, er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Er stand einfach nur da und starrte sie an wie der letzte Idiot.
    „Ben, ich unterbreche eure Turtelei ja nur ungern“, warf Lori von der Seite ein. „Aber Molly ist dran. Glaubst du, du kannst sie für einen Moment entbehren?“
    Das verruchte Schulmädchen streifte ihn im Vorbeigehen und musterte fachmännisch die Kugelverteilung auf dem Billardtisch. Als Molly einen Stoß gefunden hatte, der ihr gefiel, schob sie sich den Queue durch die Finger, warf Ben über die Schulter ein Lächeln zu und lehnte sich über den Tisch.
    Ben hustete, weil seine Kehle auf einmal völlig ausgetrocknetwar. Der Rock war ein Stückchen zu weit hoch gerutscht, sodass man die dunkle Spitze oben an den Strümpfen und einen kleinen Streifen blasser Haut darüber sehen konnte.
    „Atmen nicht vergessen“, flüsterte Lori. Ben schnappte nach Luft, und tatsächlich hörte die Welt auf, sich zu drehen. Leider floss ihm aber immer noch ungehindert das Blut in den Schwanz.
    „Ich bin im Dienst“, sagte er zu niemandem im Besonderen, und Lori schüttelte einfach nur fassungslos den Kopf.
    Molly machte ihren Stoß und feierte ihn mit einem

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