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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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niedlichen kleinen Freudentanz, der Bens Erektion schmerzhaft daran erinnerte, wie gut sie darin war, mit den Hüften zu wackeln. Währenddessen wechselte Molly die Tischseite und legte den nächsten Stoß vor. Jetzt hatte Ben freie Sicht auf ihr Dekolleté, das von einem glänzenden dunkelroten BH mit schwarzem Spitzenbesatz eingerahmt wurde.
    „Sag ihr, dass ich in einer Stunde zurück bin“, murmelte er Lori zu und flüchtete in Richtung Tür. Er hätte schwören können, dass er ein leises Klirren gehört hatte, als seine Würde in tausend Scherben zersprungen war.
    Noch eine Stunde, bis seine Schicht zu Ende war. Noch eine Stunde, bis er Molly aus der Bar zerren und nach Hause bringen konnte, wo er dann ein für alle Mal die Frage klären würde, ob sie nun ein Paar waren oder nicht.
    Er schaffte es tatsächlich durch die Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Kaum war er draußen, nahm Molly eine etwas würdevollere Haltung ein und zupfte sich das Hemd zurecht. Wahrscheinlich dachte Ben jetzt, dass sie vorhatte, heute Abend noch sämtliche Gäste der Bar abzuschleppen.
    „Oh mein Gott.“ Lori hielt sich den Bauch vor Lachen.
    „Der Typ ist so heiß auf dich, dass es fast schon wieder witzig ist.“
    „Ich fand das überhaupt nicht witzig“, sagte Molly und warf Lori einen ernsten Blick zu. „Das ist eine höchst heikle Angelegenheit.“
    „Oh, das war nicht zu übersehen, du kleine Schlampe.“
    Helen Stowe warf ihr von der anderen Seite des Tisches einen anerkennenden Blick zu. „Schnapp ihn dir, Mädel.“ Helen war vierzig, hatte gerade eine Scheidung hinter sich und versuchte noch einmal ganz von vorne anzufangen. Als Lori sie zu dem Mädchenabend eingeladen hatte, war sie absolut begeistert gewesen. Außerdem hatte sie die beiden ermutigt, sich nicht mehr hinter Longdrink-Gläsern zu verstecken, daher tranken sie an diesem Abend ihren pinkfarbenen Cosmos aus Martini-Gläsern, ohne sich auch nur im Geringsten zu schämen.
    „Apropos Arbeit“, sagte Molly gedehnt und stellte sich neben Helen. „Kann es sein, dass du gerade flirtest?“
    „Mit wem?“, fragte sie ganz unschuldig, obwohl sie innerhalb von Sekunden feuerrot geworden war. Dass sie plötzlich auf schüchtern machte, wirkte in Anbetracht ihres beeindruckenden Dekolletés und des auffälligen Augen-Make-ups allerdings wenig glaubwürdig.
    Molly zwinkerte ihr zu und warf einen Blick über die Schulter zur Bar. Juan sah hastig weg.
    „Der könnte doch fast mein Sohn sein“, zischte Helena empört.
    „Hey, ich habe noch gar nichts gesagt! Aber … ist dein Sohn nicht erst neunzehn?“
    „Ja, stimmt.“
    „Na siehst du! Juan ist dreißig und damit fast schon ein erwachsener Mann.“ Molly und Lori brachen in brüllendes Gelächter aus, aber Helen schüttelte einfach nur den Kopf.
    „Seine letzte Freundin war bestimmt Cheerleaderin. Da läuft doch nichts. Ich bin einfach nur hier, um mich ein bisschen zu amüsieren.“
    „Hm. Sieht so aus, als hätte er dieselbe Idee.“ Helen riss den Kopf hoch und sah Juan in die Augen, und dann sahen sie beide ganz schnell weg.
    Molly tätschelte ihr den Arm. „Wart’s nur ab.“
    „Oh, aber ich kann doch nicht …“ Ihre Stimme versiegte, was Molly für ein gutes Zeichen hielt.
    Nach ihrem Spiel räumten sie den Billardtisch für die Rancher, die schon länger gewartet hatten, und bestellten sich noch eine Runde an ihren kleinen Seitentisch.
    Als sie sich setzten, bemerkte Molly einen absolut entzückenden Unbekannten. „Da habt ihr mir aber jemanden vorenthalten, Ladies. Wer ist das denn?“
    Lori warf einen Blick zu dem Tisch an der Eingangstür. „Der süße Typ mit den schwarzen Haaren? Aaron.“
    „Der ist ja zum Anbeißen!“ Als sie sprach, sah er ihr zufällig in die Augen. Ob er ihre Lippen lesen konnte? „Ups, peinlich“, flüsterte sie ihren Freundinnen zu.
    „Ach was, Aaron ist zum Anbeißen, und das weiß er auch. Während der Touristenzeit ist kein Hotelbett vor ihm sicher.“
    „Dann ist er einer von den Flussführern?“, riet Molly.
    „Ganz genau. Wenn es kalt wird und er seine Brust mit einem Hemd bedecken muss, wird er immer ganz traurig.“
    „Warst du schon mal mit ihm aus?“
    Lori schnaubte. „Etwas Klasse hab ich dann doch. Und außerdem bin ich über einundzwanzig und kichere nicht, wenn er mir vormacht, wie schnell er ein Bier exen kann.“
    Molly spähte möglichst unauffällig zu Aaron hinüber, der die Damenrunde immer noch interessiert beobachtete.

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