Ich komme um zu schreiben
Mittag fertig. Ich ruf dich an. Und bis dahin pass gut auf dich auf. Wenn es wirklich Brenda ist, dreht sie im Augenblick wahrscheinlich durch. Also folge den gruseligen Geräuschen in deinem Garten nicht auf eigene Faust.“
„Dafür hab ich ja Ben. Ich kümmere mich um den Keller.“ Als sie aus Loris Truck stieg, wartete Ben schon auf sie, um ihr aus dem Wagen zu helfen. „Gute Nacht, Lori!“
Ben schob seine warmen Finger zwischen ihre und nickte in Richtung Wache. „Andrew ist schon da, wir können also sofort los, wenn du willst.“
Molly kuschelte sich an ihn und legte den Kopf in den Nacken. Ihr Kuss fing ganz unschuldig an, aber irgendwann hatteBen plötzlich seine Hände in ihrem Haar und seine Zunge in ihrem Mund. Oh ja, sie wollte. Und Ben schien nicht gerade in Plauderlaune zu sein, was ihr sehr entgegenkam.
„Ich war ein ganz, ganz unartiges Mädchen“, flüsterte sie.
Ben richtete sich auf und wies auf den Truck. „Steig ein.“
Molly schwang sich hastig auf den Beifahrersitz. Ben schien es nicht weniger eilig zu haben, jedenfalls hatte er den Motor schneller angelassen, als sie „Piep“ sagen konnte.
„Können wir noch kurz bei mir vorbeifahren? Ich habe meine Tasche vergessen.“
„Unartig und unverantwortlich.“
„Ja, ich bin eine richtige Verbrecherin.“ Sie streckte den Arm aus und fuhr mit der Hand seinen Oberschenkel hinauf. Als sie in ihre Auffahrt abbogen, war Ben hart wie Stahl.
„Du hast keinen Rock an“, keuchte er. „Eine weitere Gesetzesübertretung.“
Lachend sprang Molly aus dem Wagen. Ben stieg ebenfalls aus, wenn auch etwas breitbeinig.
„Ich lauf schnell rein, die Tasche liegt in der Küche.“
„Ich komme mit“, erwiderte Ben. Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
Was Molly nicht im Geringsten störte. Vielleicht würden sie es ja sogar auf dem Küchentisch treiben, halb bekleidet und laut stöhnend! Sie hatte es noch nie auf einem Küchentisch getan.
Als sie vor der Tür stehen blieb, um aufzuschließen, trat Ben hinter sie und legte die Hände um ihre Taille. Molly drehte sich um, lehnte sich gegen die Tür und warf ihm einen verführerischen Blick zu. Ben stützte sich über ihr am Türrahmen ab und strich mit den Lippen über ihre Stirn. Oh Mann, sie war mittlerweile so scharf auf ihn, dass selbst diese kleine Berührung sie halb in den Wahnsinn trieb.
„Molly“, flüsterte er.
„Ja?“ Oh ja.
„Ich dachte, wir könnten am Wochenende in meine Hütte fahren. Sie ist nichts Besonderes, aber es gibt eine kleine Küche und sogar ein Bad.“
„Und eine heiße Quelle.“
„Genau.“
Zweifelnd hob sie eine Braue. „Ich würde ja gern, aber du meintest doch, dass die Hütte … na, du weißt schon.“
„Ja, ich weiß.“ Er lehnte die Stirn gegen ihre und zeichnete mit seinen rauen Fingern die Form ihrer Lippen nach. Die Zärtlichkeit, die in dieser Berührung lag, traf Molly mitten ins Herz. „Ich möchte gerne für eine Weile mit dir alleine sein. Auch wenn du nicht mit mir zusammen sein willst. Außerdem könnte ich dort in Ruhe über die Sache mit Brenda nachdenken.“
„Dann nimmst du meine Theorie also ernst?“
„Na klar. Ich würde niemals deine Sicherheit aufs Spiel setzen, auch wenn ich deinen Verdacht lächerlich finde.“
„Ha, von wegen lächerlich! Ich wette darauf, dass sie es ist. Und ich weiß auch einen Einsatz: Wenn ich recht habe, trägst du deinen Cowboyhut für mich. Nur den Hut und eine Menge nackte Haut.“
„Meinen Diensthut? Ich bezweifle, dass das ein amtlich zugelassener Einsatzzweck ist. Aber da du dich sowieso irrst: abgemacht. Und was, wenn ich recht habe?“
„Wie wär’s mit einer kleiner Vorführung … mit dem kleinen Blauen als Nebendarsteller?“
„Wir sind im Geschäft.“ Er zwinkerte ihr zu. „Besorg schon mal neue Batterien.“
Molly lachte auf und drehte sich um, um die Tür aufzuschließen. Doch dann ließ sie, einer plötzlichen Eingebung folgend, die Hand wieder sinken.
Ben hatte recht. Sie machte sich über alles und jeden lustigund versuchte, nichts wirklich ernst zu nehmen. Aber sie konnte auch ernst sein, wenn sie nur wollte. Das vermutete sie jedenfalls. Ausprobiert hatte sie es nämlich noch nie.
Also ließ sie den Schlüsselbund los und drehte sich wieder zu Ben um.
„Wenn wir …“, fing sie an und wich seinem Blick aus. „Wenn wir dann das ganze Wochenende über alleine sind, dann reden wir, okay? Ich meine, ich rede dann. Mit dir. Über mich.“
Sie
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