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Ich komme um zu schreiben

Ich komme um zu schreiben

Titel: Ich komme um zu schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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verstört. „Das kann einfach nicht sein. Nicht Brenda. Eigentlich habe ich Miles immer stärker unter Verdacht. Vielleicht ist er übergeschnappt.“
    Doch Molly winkte ab. „Du willst, dass es Miles ist, weil du ihn nicht ausstehen kannst. Aber es ist ganz sicher Brenda.“
    „Auf keinen Fall. Ich kenne sie schon mein ganzes Leben lang! Und sie ist nicht in mich verliebt.“
    „Und warum hasst sie mich dann?“
    „Kabbeln Frauen sich nicht ständig?“
    „Dafür kennen wir uns weiß Gott nicht gut genug“, protestierte Molly. „Denk einfach in Ruhe drüber nach, okay?“
    „Versprochen. Aber es kommt mir wirklich höchst unwahrscheinlich vor. Außerdem hast du in deiner ersten Nacht gesagt, dass du einen Mann auf dem Berg gesehen hast, keine Frau.“
    Sie rümpfte die Nase ob solch schnöder Logik. „Ich will ja nicht unfreundlich sein, aber Brenda ist schon ein bisschen … ähm … stämmig. Jedenfalls würde ich ihr nicht in einer dunklen Gasse begegnen wollen. Vor allem nicht bei ihrer augenblicklichen Laune.“
    „Ich versuche ja, es mir vorzustellen“, erklärte er. „Ich sehe mal nach, wie ihr Dienstplan im letzten Monat aussah, und versuche mich zu erinnern, ob sie sich irgendwie verdächtig verhalten hat. Aber sie ist nicht in mich verliebt, ganz sicher.“
    „Na klar. Ich koche auch immer wahllos für irgendwelche Männer Chili. Ist ja ganz normal.“
    „Musst du nicht langsam los zu Lori?“
    „Sieh mal einer an, du wirst ja richtig rot! Bestimmt ist Brenda nicht die einzige Frau in Tumble Creek, die eine unerwiderte Liebe für dich hegt. Der Mann in der Uniform, der einsame Kämpfer. Sie sind der feuchte Traum jeder über Dreißigjährigen, Chief Lawson. Hey …“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm ins Ohr flüstern zu können: „Du hast doch nicht etwa irgendwelche anderen Frauen mit diesen großen starken Arme hochgehoben, oder? Dann würde ich nämlich glatt zur Mörderin werden.“
    „Nein.“
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. „Bist du sicher, dass du mit niemandem sonst geschlafen hast? Diese Jennifer, die den Supermarkt leitet, ist ziemlich niedlich.“
    „Genau, und mehr brauche ich ja auch nicht, um die Hosen runterzulassen.“
    „So ist es.“
    Ben verschränkte die Arme und warf ihr einen strengen Blick zu. „Viel Spaß mit Lori. Wir sehen uns gegen elf.“
    Als sie sich abwandte und auf die Straße trat, achtete sie darauf, dass ihr Hintern ganz besonders schwungvoll wackelte.
    „Molly“, rief er ihr nach.
    Ha! Punktlandung! Mit einem triumphierenden Lächeln blieb sie stehen und drehte sich um. Ben kam langsam auf sie zu. Als er ihr zärtlich über die Wange strich, stellten sich die kleinen Härchen in ihrem Nacken auf.
    „Red nicht mit fremden Jungs.“
    „Hm. Wenn doch, versohlst du mir dann den Hintern?“ Auf einmal wirkte er gar nicht mehr besorgt. Stattdessen begannen seine Augen zu funkeln. „Solange du brav bist, istdas nicht nötig.“
    „Aber du weißt doch, wie schwer mir das Bravsein fällt.“
    Er hob ihr Kinn an und gab ihr einen federleichten Kuss auf die Unterlippe. „Allerdings.“
    Molly schauderte wohlig auf, als er sie losließ, und fragte sich ernsthaft, ob sie es bis auf die andere Straßenseite schaffen würde, ohne dass ihre Knie nachgaben. Die tagelange Schreiberei hatte dazu geführt, dass sie ausgesprochen leicht erregbar war.
    „Sei ein braves Mädchen, Molly“, murmelte er noch, und sie schwor ihm, mit jedem einzelnen Fremden zu sprechen, der ihr über den Weg lief.
    „Ich kann nicht fassen, dass du mir immer noch nicht verraten willst, womit du dein Geld verdienst“, schrie Lori frustriert auf.
    „Es geht einfach nicht.“
    „Wie zur Hölle soll ich dir denn helfen, wenn du mir nichts erzählst?“
    „Du hast alle Informationen, die du brauchst. Geheimnisvoller Beruf, der Ben ganz und gar nicht gefallen wird. Nichts Illegales oder Unmoralisches. Wie soll ich es ihm sagen?“
    Lori nahm eine Hand vom Steuerrad und wedelte verärgert damit herum. „Das sind doch keine echten Informationen. Ich brauche mehr Futter.“
    „Sorry, keine Chance. Spielt eigentlich auch sowieso keine Rolle“, seufzte Molly. „Ich weiß ja, dass ich es ihm einfach geradeheraus erzählen sollte, aber ich will nicht.“
    „Wenn nichts falsch ist an deinem Beruf, dann wird er sich auch nicht trennen. Warum machst du dir so viele Gedanken?“
    „Sagen wir, mein Beruf trifft ihn in allen wunden Punkten: Privatsphäre. Angst vor

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