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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Genius vereinigte; und es schien verdammt lange zu
dauern, bevor er wieder den Kopf hob.
    »Ich habe an Neil LeFoe gedacht«, sagte er einfach. »Wir werden uns um ihn
kümmern — Eddie Sackville wird immer für die Seinen sorgen. Ich möchte das
beste Begräbnis für ihn haben, das man mit Geld bezahlen kann; und ich möchte,
daß er in der besten Gruft des besten Friedhofs beigesetzt wird. Ich möchte die
ganze Welt wissen lassen, welcher Art unsere Gefühle gegenüber Neil LeFoe waren. Er war ein großartiger Schauspieler und ein
großartiger Bursche .«
    »Ein wundervoller Gedanke,
Eddie«, sagte Hal gefühlvoll. »Es bedarf eines so großen Genies wie Sie, um so
viel echte Demut und Großzügigkeit gegenüber einem abgeschiedenen Kollegen zu
beweisen und...«
    »Die Details überlasse ich
Ihnen«, unterbrach ihn Eddie, und dann kehrte das vertraute nasale Gewinsel in
seine Stimme zurück. »Wenn Sie mir das verpfuschen, White, können Sie sich
einen Schuhputzstand anschaffen !«
    Er stand auf und ging langsam
durch den Raum, die Schultern vornüberhängend und die
Füße nachschleppend, vage an einen Riesen Atlas im Westentaschenformat
erinnernd, lächerlich und heroisch zugleich.
    »Ich glaube nicht, daß es
richtig wäre, Eddie nach allem, was er heute durchgemacht hat, zu zwingen, Sie
rauszuschmeißen, Hal«, sagte Frieda glücklich. »Warum tun Sie ihm nicht den
Gefallen und hängen sich stillschweigend in seinem Kleiderschrank auf ?«
    Hal ging blindlings aus dem
Zimmer, während der Schweiß über seine quabbligen rotweißen Wangen lief. Er gab dabei leise kollernde Geräusche von sich. Die Tür
schlug hinter ihm zu, und Frieda kicherte bösartig.
    »Sie waren ein bißchen hart mit
ihm, Darling«, sagte Boris traurig. »Jeden Tag stirbt er tausend kleine Tode , und alle sind gleich schmerzhaft. Ein Mann, der
sich mit solcher Entschlossenheit selber vernichtet, braucht Ihre Hilfe dazu
nicht .«
    »Ich mag Angsthasen nicht«,
sagte Frieda ruhig. »Und am meisten hasse ich dicke Männer wie Hal White«,
sagte sie. »Angst ist schon schlimm genug, aber verschwitzte Angst ist einfach
widerwärtig .«
    »Wenn das eine philosophische
Betrachtung sein soll, so verstehe ich sie nicht«, sagte Boris verdutzt.
»Willst du es mir bitte übersetzen, Larry ?«
    »Mit Vergnügen, Towarisch .« Ich grinste Frieda düster an. »Du hast soeben
die Stimme der gefrorenen Jungfrau gehört — der Schneekönigin, deren Berührung
einen Mann bereits zu Tode erstarren läßt. Sie verachtet Angst, weil Angst eine
Gefühlsregung ist; und sie haßt alle Gefühlsregungen, weil das Dinge sind, die
einfach über ihren Verstand gehen .«
    Ihre Haut straffte sich um das
zarte Gesicht, während sie mich ein paar Sekunden lang ausdruckslos anblickte.
    »Wenn Sie das wirklich glauben,
Larry«, murmelte sie, »muß ich ernsthaft überlegen, ob ich Ihre Ansicht nicht
ändern soll .« Sie stand auf und ging anmutig zur Tür.
»Was für ein faszinierender Gedanke beim Einschlafen«, sagte sie lässig. »Hat
der Mörder bereits das Zimmer verlassen? Lasse ich den Mörder jetzt hinter mir
zurück? Oder verläßt der Mörder in diesem Augenblick das Zimmer ?«
    Sie ging hinaus und schloß die
Tür sachte hinter sieh . Boris und ich starrten
einander an wie zwei Fragezeichen.
    »Diese Schauspieler !« sagte er schließlich. »Sie brauchen immer einen
wirkungsvollen Abgang. Warum können sie nicht wie andere Leute schlicht das
Zimmer verlassen ?«
    »Sie hat nicht ganz unrecht
gehabt, Towarisch «, sagte ich unbehaglich. »Das Ganze
verleiht Hals Bemerkung, Eddie Sackville habe das loyalste Team im
Schaugeschäft, einen gewissen Beigeschmack. Oder nicht?«
    »Und ein Mitglied des Teams hat
aus Leibeskräften versucht, den Star zu ermorden«, sagte er mit traurigem
Lächeln. »Damit sind wir zu einem durchschnittlichen Team gestempelt worden,
nehme ich an .«
    »Eine großartige Branche, um
den Hals durchschnitten zu bekommen.« Ich schluckte.
    »Wer hat jemals etwas anderes
behauptet ?« fragte Boris munter.
    »Wollen wir nicht etwas
trinken, bevor wir anfangen, uns gegenseitig des Mordes zu beschuldigen ?« schlug ich vor.
    Wir tranken ein paar Glas in
der Hotelbar und fuhren dann im Aufzug in das obere der beiden Stockwerke, die
Eddie gemietet hatte. Ich sagte zu Boris »Gute Nacht«; und als ich vor meinem
eigenen Zimmer angekommen war, bemerkte ich, daß unter der Tür neben der meinen
Licht hervordrang. Das bedeutete, daß Kate Dunne von ihrem

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