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Ich komme von Charlie!

Ich komme von Charlie!

Titel: Ich komme von Charlie! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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’ Mann über diesen neuen Sketch, den Sie heute morgen proben wollen,
Bescheid wissen? Wie, zum Teufel, konnte er wissen, daß dem Drehbuch zufolge
eine Pistole gebraucht und daß Miss Dunne damit auf Sie schießen würde ?«
    »Hm?« Der vage Ausdruck
verschwand langsam aus Eddies Augen, während er sich in seinem Stuhl
aufrichtete. »Vermutlich wäre das unmöglich gewesen, wenn nicht...« Er sah uns
alle, die wir im Zimmer saßen, langsam der Reihe nach an.
    »Jetzt fängt Ihr Grips
allmählich an zu funktionieren«, sagte Kublin barsch.
»Das Knochengestell kann es nicht gewußt haben — es sei denn, jemand aus dem
Ensemble hat mit ihm zusammengearbeitet .«
    »Das ist doch lächerlich,
Lieutenant !« plärrte Hal White. »Hören Sie — wir sind
hier alle Eddies Freunde und—«
    »-hassen ihn wie die Pest !« beendete Eddie den Satz für ihn.
    »Was für eine interessante
Situation«, sagte Kublin mit milder Stimme. »Charlie Renitz könnte innerhalb einer Woche von jedermann eine
intime Lebensgeschichte erfahren, wenn er es darauf anlegte. Also hat er
vielleicht jemanden von Ihnen zur Mitarbeit erpreßt, damit der Betreffende das
Knochengerüst über alles, was hier vorfällt, auf dem laufenden hielt ?«
    »Dieser gräßliche Kerl!« Kate schauderte wollüstig. »Diesen Mann mit seinem >Charlie schickt
mich< meine ich. Ich habe ihn schon mal irgendwo gesehen .«
    »Wo ?« fragte Kublin begierig.
    »Das ist es ja .« Kate schüttelte bedrückt den Kopf. »Ich kann mich nicht
erinnern, aber ganz bestimmt habe ich ihn schon einmal gesehen .«
    »Vielleicht würde ein Blick auf
ein paar Polizeifotos Ihr Gedächtnis auffrischen ?« sagte der Lieutenant. »Gehen wir in die Center Street und schauen wir mal nach,
solange Ihr Erinnerungsvermögen noch arbeitet .«
    »Jetzt, mitten in der Nacht ?« sagte Kate flehend.
    »Klar !« sagte er und nickte energisch. »Je schneller Ihr Gedächtnis arbeitet, desto
schneller sind Sie wieder hier .«
    Kate stand zögernd auf. Kublin ergriff fest ihren Ellbogen und schob sie auf die
Tür zu. Als die beiden dort angekommen waren, blieb er einen Augenblick stehen
und sah zu uns zurück.
    »Ich glaube, wir machen jetzt
Schluß«, knurrte er. »Sie tun gut daran, ein bißchen zu schlafen, denn morgen
werde ich zurück sein — und zwar ziemlich früh .«
    Nachdem die beiden verschwunden
waren, gähnte Eddie lauthals. »Ihr habt gehört, was der Mann gesagt hat«,
krächzte er. »Also schlafen wir, solange wir noch Gelegenheit dazu haben. Ja?«
    »Klar, Eddie«, stimmte Hal
White in seinem gewohnt herzlichen Ton zu. »Man fragt sich wirklich, was aus
New York noch werden soll. Nicht? Ich meine, wenn sie bereits solche Trottel
wie diesen Kublin zu Lieutenants machen .«
    »Wie kommen Sie darauf, daß er
ein Trottel ist ?« fragte Frieda kalt.
    »Wegen dieser blöden Bemerkung,
daß einer von uns mit Renitz ' Gauner zusammenarbeiten
könnte, natürlich.« Seine Stimme zitterte vor Entrüstung. »Eddie hat doch das
loyalste Team im ganzen Schaugeschäft hier in diesem Zimmer. Stimmt das vielleicht
nicht, Boris ?«
    Boris lächelte ihm mitleidig
zu. »Loyalität ?« wiederholte er. »Ich bin seit
fünfunddreißig Jahren in der Branche tätig, mein Freund, und kenne die
Bedeutung des Wortes noch immer nicht .«
    »Sehen Sie, Darling ?« Frieda lachte verächtlich zu Hal hinüber. »Boris mag ein
miserabler Produzent sein, aber zumindest ist er ehrlich. Ich ziehe ihn einem
miserablen Manager vor, der zudem unehrlich ist, denn das verursacht keinen so
widerwärtigen Geschmack in meinem Mund .«
    »Jetzt reicht’s mir aber«,
sagte Hal mit belegter Stimme. »Ich lasse mich doch nicht von so einem frigiden
kleinen Luder...«
    »Hal !« knurrte ich ihn an. »Glauben Sie nicht, daß wir für einen Tag alle genug haben ?«
    Er wandte mir das vor Wut
fleckige Gesicht zu. »Wissen Sie was, Baker ?« Seine
Stimme klang gehässig. »Ich habe schließlich das Drehbuch im Kopf, das Sie
geschrieben haben, und werde nicht vergessen, daß all dies nicht geschehen
wäre, wenn Sie es nicht so geschrieben hätten !«
    »Hal?« Eddies Stimme klang
hochmütig.
    »Entschuldigung, Eddie.« Hal
schluckte in panischem Schrecken. »Ich habe damit nicht gemeint...«
    Seine Stimme verstummte,
während er zusah, wie Eddie die Unterarme auf den Tisch stützte, die
Handflächen fest gegeneinanderpreßte , und dann
langsam die Finger verschränkte. Die Stille lastete schwer im Raum, während
sich Eddie mit seinem

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