Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
suchen?«
    »Na ja, erst mal muss man zum
Go-See.« Serena trank ihren Champagner aus und zog eine Packung Gauloises aus
ihrer Goldlametasche von Dior. Innerhalb einer Sekunde war der Barkeeper zur
Stelle, um ihr Glas erneut zu füllen und ihr Feuer zu geben.
    Da zeigt sich doch mal wieder,
dass es schöne Menschen im Leben einfacher haben.
    »Falls du Interesse hast, kann
ich gern mal ein bisschen herumfragen und dich ein paar Leuten vorstellen, die
ich kenne«, schlug Serena vor.
    Jenny starrte sie mit großen
Augen an. Sie war nicht sicher, ob sie sich nicht verhört hatte. Das war ja
genau das, worauf sie insgeheim gehofft hatte. »Du meinst, Interesse am
Modeln? Ich?«
    In diesem Moment stöhnte neben
ihnen jemand auf und Serena drehte sich kurz um. Ȁh, hallo? Nur zur Info, eins
tiefer kann man auch in eine Suite gehen«, warf sie Dan und Vanessa über die
Schulter zu.
    »Ich hab immer gedacht, ich
wäre dazu viel zu klein«, warf Jenny schnell ein, weil sie Angst hatte, Serena
könnte das Thema wechseln.
    »Uberhaupt nicht. Du kannst
das«, beruhigte Serena sie. »Ich telefoniere mal ein bisschen herum, und wenn
sich was ergibt, schicke ich dir eine Mail, okay?«
    »Echt?«, kreischte Jenny
begeistert. Nicht zu fassen - sie würde Model werden! Sie stellte entschlossen
ihr Champagnerglas ab. Jetzt gab es erst mal unglaublich viel zu tun. Sie
musste zur Maniküre und zur Pediküre, sich die Brauen zupfen und die Haare über
der Oberlippe entfernen und vielleicht würde sie sich jetzt endlich auch die
hennaroten Strähnchen färben, über die sie schon so lange nachdachte.
    »Trinkst du das nicht mehr?«
Serena zeigte auf Jennys Glas.
    Jenny schüttelte den Kopf. Sie
hatte plötzlich das Gefühl, miserabel vorbereitet zu sein. »Ich muss nach Hause,
mich fertig machen«, stammelte sie. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und
küsste Serena auf die Wange. »Danke. Echt, vielen, vielen Dank!«
    Serena lächelte gutmütig auf
das jüngere Mädchen hinunter. Wenn ihre beste Freundin sie schon hasste und sie
niemanden hatte, in den sie verliebt war, konnte sie wenigstens Jenny eine
kleine Freude machen.
    Als Jenny weg war, schoben sich
drei Elftklässler von der Riverside-Knabenschule an die Bar und diskutierten
hinter Serenas Rücken, ob einer von ihnen den Mut hatte, sie nach unten in eine
der Suiten einzuladen.
    »Mann, die Frau ist so scharf.
Wieso hat die eigentlich keinen Freund?«, murmelte einer von ihnen.
    »Frag sie doch«, meinte sein
Freund.
    »Frag du sie doch«, sagte der
Dritte.
    Vielleicht waren sie zu blöd
oder zu feige, vielleicht jagte ihnen Serenas Schönheit und seit neuestem vermutete
Intelligenz einfach zu viel Ehrfurcht ein - jedenfalls wagten sie es nicht,
sich ihr zu nähern. Serena goss sich den Rest von Jennys Champagner in ihr
eigenes Glas.
    Es ist kein Spaß, so schön zu
sein, wenn selbst Loser nicht mit einem sprechen.

 
    sie haben nur noch eins im köpf
    »Ich kann echt nicht glauben,
dass das alles gerade wirklich passiert«, flüsterte Vanessa bestimmt zum
dreißigsten Mal an diesem Abend. Sie und Dan hatten nicht aufgehört, sich zu
küssen, seit sich Dan an der Bar hinter sie gestellt und ihr den Kuss auf den
Hals gehaucht hatte, und jetzt standen sie ein Stockwerk tiefer in einer Suite
des Pier Hotels und kamen gar nicht schnell genug aus ihren Klamotten. Sie
hätte Dan gern gesagt, wie sehr sie ihn vermisst hatte und dass sie ja wohl
bescheuert gewesen waren, so lange nicht miteinander zu reden. Und obwohl die
Nummer im Hotelzimmer - noch dazu so kurz vor dem Schulabschluss - so ungefähr
das kitschigste Klischee war, das es gab, war es gleichzeitig das Beste, was
sie sich vorstellen konnte.
    Die Zimmer im Pier Hotel hatten
runde Bullaugen- Fenster, durch die man auf den Hudson blickte, die Wände
schmückten schmiedeeiserne Anker, und der Boden war mit meergrünem Teppich
ausgelegt. Die Seife, das Shampoo und die Bodylotion im Bad waren alle auf
Algenbasis hergestellt und die Bettwäsche leuchtete ozeanblau. An der Decke
kreiselte ein Ventilator aus gebürstetem Stahl und sorgte für etwas Abkühlung
in einer Nacht, die sich als überaus heiß erwies.
    Dan riss sich den Gürtel aus
der Jeans und schleuderte ihn durch die Luft. Er war betrunken vor Glück und
platzte vor Geilheit. Er sprang aufs Bett und hüpfte darauf auf und ab. »Whoo!«, johlte er. »Whoo-hoo!«
    Vanessa umklammerte seine Knie.
Er ließ sich auf sie fallen, fummelte an ihrem Top und zerrte es ihr

Weitere Kostenlose Bücher