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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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seinem Glas.
    »Von Yale und von der Brown
kommen dieses Wochenende Leute nach New York, um mich beim Lacrosse zu sehen.
Blair fährt zum Glück nach Washington D.C., um die Georgetown University zu
besichtigen, also kriegt sie gar nichts davon mit, sonst müsste ich sie
anlügen.« Nate stützte die Ellbogen auf und ließ das Kinn in die Hände fallen.
    Macht keinen Spaß, die Lügerei,
was?
    Plötzlich stieg ihm der
altvertraute Duft einer ganz bestimmten Sandelholz-Lilien-Mischung in die
Nase.
    »Wir haben s hinter uns, Natie!«, hauchte Serena ihm
ins Ohr und schlang ihm beide Arme um den Hals. Ihre blassblonden Haare waren
in einem verstrubbelten Knäuel am Hinterkopf festgesteckt und sie hatte einen
dünnen mit weißen und goldenen Fransen besetzten Poncho an und dazu weiße
Jeans.
    Sehr Las-Vegas-Showgirl gepaart
mit »O.C. California«.
    Nate küsste sie auf beide
Wangen und versuchte, genauso glücklich auszusehen wie sie.
    »Oops.« Serena spürte sofort,
dass irgendwas nicht in Ordnung war. »Hat Blair schon wieder Schluss gemacht?«
    »Noch nicht.« Nate schaffte es
gerade, ihr von seiner Zusage in Yale zu erzählen, als Blair auch schon auf der
gegenüberliegenden Seite des riesigen Raums aus dem Aufzug trat. Sie fixierte
Serenas Rücken mit einem hasserfüllten Blick und marschierte zur Bar.
    Augenblicklich begann ein
Grüppchen Zwölftklässlerinnen von der Constance-Billard-Schule in einer Nische
zu tuscheln.
    »Ich hab gehört, dass sich
Blair nicht mit einem Essay in Yale beworben hat, sondern so ein total
komisches Drehbuch geschrieben hat. Ms Glos hat ihr gesagt, sie soll es
umschreiben, aber sie hat es trotzdem eingereicht, und deswegen ist sie jetzt
nicht genommen worden«, vertraute Nicki Button ihrer Freundin Rain Hoffstetter
an. Rain und Nicki würden ab Herbst zusammen am Vassar College studieren und
konnten sich gar nicht mehr anschauen, ohne jedes Mal laut zu juchzen.
    »Blair soll ja für Serena den
Essay geschrieben haben, mit dem die sich in Yale beworben hat. Deswegen ist
sie auch so sauer. Serena ist nämlich reingekommen und sie selbst steht bloß
auf der Warteliste«, wisperte Isabel Coates ihrer besten Freundin Kati Farkas
ins Ohr. Kati und Isabel hatten zwar beide Zusagen von der Georgetown und vom
Rollins, aber Isabel war außerdem in Prince- ton genommen worden und lief auch
schon im Princeton- T-Shirt herum. Die Aussicht, bald auseinander gehen zu
müssen, stimmte die beiden so traurig, dass sie nur noch Händchen haltend
herumliefen.
    »Mir hat jemand erzählt, dass
Serena im College- Einstufungstest 1560 von den 1600 möglichen Punkten gemacht
hat. Sie tut nämlich die ganze Zeit nur so, als wäre sie dämlich und hohl. Das
ist alles bloß Show. Deswegen kann sie nämlich so viel feiern. Die muss nichts
für die Schule machen. Der fliegt alles zu«, erzählte Kati voller Neid.
    »Was gibt's? Worüber redet
ihr?«, blaffte Blair Serena und Nate an, als sie vor ihnen stand. Obwohl sie
gerade erst gekommen war, fand sie die Party schon jetzt extrem nervig. Die
vielen Leute in ihren blöden Uni-T-Shirts nervten, die blöde japanische
Countiymusik, die aus den blöden orangen Bose-Lautsprechern über der Theke dudelte,
nervte sowieso, und am allermeisten nervte Serena, die so vertraulich mit Nate
redete und ihn dabei die ganze Zeit befummelte, wie sie es immer mit allen
Typen machte, mit denen sie sich unterhielt.
    »Über nichts«, behaupteten
Serena und Nate wie aus einem Mund.
    Serena drehte sich auf ihrem
Barhocker herum. »Bist du immer noch sauer auf mich?«
    Blair verschränkte die Arme vor
der Brust. »Wieso hast du eigentlich kein Yale-T-Shirt an? Ach so, hätte ich ja
fast vergessen. Du bist zwar drin, aber vielleicht gehst du gar nicht hin«,
sagte sie giftig.
    Serena zuckte mit den Achseln.
»Ich weiß es wirklich noch nicht. Ich schau mir dieses Wochenende mal alle Unis
an. Hoffentlich kann ich mich danach für eine entscheiden.«
    Nate spürte, wie sich in seinen
Achselhöhlen Schweißperlen sammelten. Er rutschte vom Barhocker, legte Blair
beide Hände auf die Schultern und küsste sie auf die
    Stirn. »Du siehst toll aus«,
versuchte er sie vom Thema Yale abzulenken.
    »Danke«, sagte Blair, obwohl
sie genau wusste, dass sie wie eine spießige, verkrampfte Zicke aussah, die
nicht wusste wie man »Spaß« buchstabiert. Verdammt, sie hatte ja noch nicht mal
Ohrringe an!
    Ein paar Hocker weiter
drängelten sich ein paar Mädchen in jägergrünen Dartmouth-T-Shirts an

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