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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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henna eindeckte. V und D, die heute morgen - gerade noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn - aus dem pier hotel stolperten. C, der in gesell- schaft seines äffchens auf der
terrasse seines apart- ments in sutton place saß und einsam
zechte, wir würden ja mitleid haben, wenn es nicht so absolut unmöglich wäre,
mit ihm mitleid zu haben.
    oops, der Unterricht fängt an. später mehr!
    ihr wisst genau, dass
ihr mich liebt
    gossip.gir l

 
    j legt sich nicht auf die couch
    Jenny hatte nicht nur eine
wunderschöne Handschrift, sondern auch ein erstaunliches Talent, detailgetreue
Kopien großer Meisterwerke anzufertigen. Ein nützliches Nebenprodukt ihrer
künstlerischen Begabung war, dass sie praktisch alles fälschen konnte, wie
beispielsweise die Entschuldigung, die sie an diesem Morgen abgab, in der ihr
Vater ihr angeblich einen Termin beim »Allergologen« bescheinigte. Als sie den
Brief ihrer Mathelehrerin Ms Hinckle hinhielt, schniefte sie übertrieben. In
der letzten Reihe strich sich Elise die strohigen blonden Haare hinter die
Ohren und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie angestrengt sie
lauschte.
    »Nächstes Mal versuchst du
deine Arzttermine aber auf die unterrichtsfreie Zeit zu legen, ja?« Ms Hinckle
warf die Entschuldigung aufs Pult und scheuchte Jenny mit einer Handbewegung
davon. »Na, dann geh schon - husch.«
    »Danke«, murmelte Jenny
schuldbewusst. Die alte Ms Hinckle behandelte alle Schülerinnen, als wären sie
ihre Enkelinnen - sie backte ihnen Haferplätzchen und zu Weihnachten
verschenkte sie selbst gebastelte Karten und glasierte Äpfel. Jenny war nicht
ganz wohl dabei, die Gutmütigkeit ihrer Lehrerin so auszunutzen, aber immerhin
stand ihre Karriere auf dem Spiel. Das war echt wichtig!
    Das Go-See, über das Serena sie
per Mail informiert hatte, fand in einem Fotostudio auf der 16. Straße West
statt. Eine Gruppe hoch gewachsener, magerer Mädchen mit Schlauchbootlippen
und blonden Haaren stand rauchend auf dem Gehweg vor dem Gebäude. Models, dachte Jenny und versuchte,
sich nicht von ihnen einschüchtern zu lassen.
    Sie klingelte beim Fotostudio
im zweiten Stock und wurde kurz darauf in einen dunklen Vorraum gelassen, der
anscheinend eine Art Laderampe war und an dessen hinterer Wand ein metallener
Lastenaufzug wartete. Jenny stellte sich in die Kabine, drückte auf die »2«
und gab sich Mühe, ihre panische Angst zu unterdrücken.
    »Hallo, Kleine.« Eine große
Frau mit spitzem Kinn, die eine Baskenmütze aus weißem Lackleder, schwarze
Lederhotpants und weiße Wildlederstiefel anhatte, begrüßte Jenny, als sie aus
dem Aufzug stieg. »Ich glaube, du bist hier falsch. Wo wolltest du denn hin?«
    Jenny ahnte, dass es womöglich
ein Fehler gewesen war, in Schuluniform zu kommen, aber jetzt war es zu spät.
»Ich bin wegen dem Go-See hier.« Sie wusste zwar immer noch nicht, was ein
Go-See eigentlich genau war, aber es klang cool.
    »Oh.« Die Frau taxierte sie
eingehend. »Kann ich mal deine Mappe sehen?«
    Jenny guckte zweifelnd auf ihre
Schultasche. »Meine Mappe?«
    Die Frau sah sie noch einmal
eindringlich von oben bis unten an und deutete dann auf den freien Stuhl zwischen
zwei gelangweilt guckenden blonden Models. »Setz dich da hin. Ich rufe dich,
wenn er so weit ist.« Sie verschwand hinter einem weißen Wandschirm, durch den
Jenny Blitzlicht sah und Schatten von Körpern, die sich im Raum bewegten.
Plötzlich hallte von der mit Stahlblech verkleideten Studiodecke hysterisches
Gelächter wider, das Jenny eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
    Sie warf ihrer Sitznachbarin
einen scheuen Seitenblick zu. Sie kaute Kaugummi, und ihre Lider wirkten
geschwollen und hingen so tief, als hätte sie die Nacht durchgemacht. Jenny
wandte den Blick wieder ab und versuchte, ihre Lider genauso hängen zu lassen,
dabei rollten ihr aber die Augen nach oben und sie sah mehr nach »Nacht der
lebenden Toten« aus als nach cool angeödetem Fotomodel.
    Die Frau mit der Baskenmütze
tauchte wieder hinter der Trennwand auf. »Du da.« Sie zeigte auf Jenny.
    Jenny wurde rot und warf den
anderen Mädchen, die vor ihr da gewesen waren, einen entschuldigenden Blick zu.
Dann folgte sie der Frau hinter die Trennwand.
    In diesem Teil der Halle befand
sich das Fotostudio mit weiß gestrichenen Backsteinwänden und Holzboden. In
der Mitte stand eine antik aussehende Chaiselongue aus rotem Samt, um die
herum Scheinwerfer auf dreibeinigen Stativen und silberne Reflektoren aufgebaut
waren.
    »Zieh die

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