Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst
die Schuld geben. Wenn man Wut so begründet, wird sie gerechtfertigt und verleiht sogar neue Energie. Ãberlegene können Wut in eine starke Motivation umwandeln,wenn sie sagen: »Diese Situation macht mich wütend, und ich werde alles tun, damit ich sie verbessern kann.«
Strategie 4:
Lernen Sie, Ihren Partner klar zu sehen
Wenn Unterlegene dem Katastrophendenken verfallen, bilden sie sich ein, daà sie ohne die Beziehung nicht leben können. Wenn Ãberlegene dem Katastrophendenken verfallen, bilden sie sich ein, sie könnten nicht in der Beziehung leben â daà sie für immer und ewig mit Partnern leben müssen, die sie weder anziehen noch befriedigen. Sie verlieren das sexuelle Interesse an ihren Partnern und reagieren darauf, indem sie ihr »unreifes« Verlangen nach romantischer Erregung pathologisieren. Sie fangen an, sich zu fragen, ob ihre Ansprüche nicht zu hoch sind.
Bitte, verwerfen Sie Ihre negative Einstellung gegenüber Ihrem Partner nicht. Es könnte sehr gut möglich sein, daà die Persönlichkeit Ihres Partners, seine Intelligenz, sein Aussehen, sein Humor und so weiter einfach nicht gut zu Ihren Bedürfnissen passen. AuÃerdem sollten Sie daran denken, daà die Position des Ãberlegenen Sie dazu zwingt, die schlechten Seiten Ihres Partners zu sehr zu betonen und Sie die guten Seiten übersehen läÃt. Seien Sie besonders sensibel solchen Verdrehungen gegenüber, wenn Ihre Beziehung einmal im Gleichgewicht war, aber dann wegen einer situationsbedingten Veränderung abrutschte.
Die Ãbung zur Objektivierung:
Diese Ãbung hilft Ãberlegenen, ihre Partner objektiv zu sehen, und zerstreut auch ihre Angst zu heucheln.
Zuerst schreiben Sie eine Liste der negativen Eigenschaften Ihres Partners, die Sie stören. Lassen Sie sich diese Liste von Ihren instinktiven Gefühlen diktieren, und machen Sie sich für nichts, was Sie empfinden, herunter.
Als nächstes schreiben Sie daneben eine Liste der positiven Eigenschaften Ihres Partners, die ein Ungleichgewicht entwertethaben könnte. Es könnte Ihnen helfen, wenn Sie daran denken, was Sie zuerst an Ihrem Partner angezogen hat.
Das sind die Listen, die Laura über Paul verfaÃte:
Schlechte Eigenschaften
Gute Eigenschaften
Er gibt sich zuviel Mühe
Man respektiert ihn sehr
Er ist unsportlich
Er ist sehr gescheit
Sein unmodernes Aussehen
Er hat das gewisse Etwas
Sein ungeselliges Verhalten
Er ist liebevoll und nett
Er ist besitzergreifend
Er ist groÃzügig
Untersuchen Sie die negativen Eigenschaften, und denken Sie darüber nach, ob sie in Wirklichkeit auf die Position des Unterlegenen zurückzuführen sind. Laura fiel auf, daà Pauls unattraktives Verhalten in ihrer Gegenwart wahrscheinlich in seiner Unsicherheit begründet lag. Sie zog auch den SchluÃ, daà sich seine negativen Eigenschaften durch die Sichtweise einer Ãberlegenen noch verstärkten.
Als nächstes stellen Sie sich Ihren Partner in einer Situation â zum Beispiel bei einer Party â vor, bei der seine/ihre Unsicherheit besonders hervortritt. Stellen Sie sich sein/ihr unsicheres, unterwürfiges Verhalten genau vor. Registrieren Sie, wie Ihre negative Einstellung wächst?
Jetzt geben Sie ihm die Rolle eines Partners, der sicher ist und dem Ihre Liebe Selbstvertrauen gibt. Sie schauen sich im Raum um, und da steht er, in eine Unterhaltung mit interessant aussehenden Menschen vertieft. Er zwinkert Ihnen zu, wenn er merkt, daà Sie ihn anschauen. Oder eine alte Liebe von Ihnen kommt, um sich mit Ihnen zu unterhalten, und Ihr Partner entschuldigt sich, um Ihnen Zeit zu geben, mit ihm allein zu sein. Wenn Sie Ihren alten Freund verlassen, um sich wieder zu Ihrem selbstbewuÃten, sicheren Partner zu gesellen, drückt er Ihre Hand und sagt: »Ich habe dich vermiÃt.«
So stellte sich Laura einen selbstbewuÃten, sicheren Paul vor. »Es ist lustig«, sagte sie, »aber genau so ist er am Arbeitsplatz.« Sie merkte auch, warum â in beruflichen Fragen war er sicher und selbstbewuÃt, da war er kein Unterlegener.
Ich versicherte Laura, es wäre durchaus möglich, daà sichPaul auch in seiner Beziehung wirklich sicher fühlen würde. Man muÃte nur an den Dynamismen arbeiten, die ihnen beiden weh taten. Dann fragte ich sie, wie eingeengt sie sich noch immer fühlte. Wie viele meiner überlegenen Patienten erwiderte
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