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Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst

Titel: Ich Lieb Dich Nicht, Wenn Du Mich Liebst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean C. Delis , Cassandra Phillips
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grundlegenden Entscheidungen zu treffen. Mein Ziel ist, Ihnen zu helfen, Ihre verdrehten Denkmuster zu verstehen und zu korrigieren. Nur dann können Sie klar erkennen, was Sie von einer Beziehung verlangen.
    Strategie 2:
    Lernen Sie aus Ihren Schuldgefühlen
    Wenn Überlegene merken, daß sie ihren Partner nicht mehr lieben, fühlen sie sich schuldig – besonders wenn ihre Partner sie sehr lieben und/oder sehr verletzlich sind.
    Laura wurde von Schuldgefühlen geplagt. Ihr war nicht bewußt, daß ihre Schuldgefühle eine große Rolle bei ihren Beziehungsproblemen spielten. Sie dachte, das wäre lediglich eine unerfreuliche Nebenwirkung ihrer negativen Gefühle Paul gegenüber. Schuldgefühle ließen sie den Gedanken verwerfen, daß es eine verständliche, ja sogar vorhersehbare Reaktion wäre, wenn sie Paul wiederhaben wollte. Es erschien ihr natürlicher, ihr Verhalten als heimtückisches Kontrollieren zu verdammen. Schuldgefühle veranlaßten Laura, sich mit selbstpathologisierenden Gedanken zu bestrafen.
    Schuld ist ein komplexes Thema, das von den Psychologen heiß diskutiert wird. Ich widerspreche entschieden den Psychotherapeuten, die behaupten, Schuld wäre eine »nutzlose Emotion«.Wie ich schon früher sagte, glaube ich, daß jedes Gefühl aus einem bestimmten Grund auftritt. Maßvolle Schuld kann eine Art moralisches Signal sein, das uns warnt, wenn wir eine andere Person unfair behandeln. Sie kann auch ein Mentor sein, der uns hilft, aus unseren Fehlern zu lernen.
    Aber Überlegene neigen zu einer bestimmten Form von unkontrolliertem Schuldgefühl, das ich die »Flüchterschuld« nenne. Es erzeugt in dem Überlegenen eine Kamikazementalität, die zu extrem schädigendem Verhalten führen kann. Überlegenen mit einem »Flüchterschuldgefühl« geht es so schlecht, daß sie »nichts mehr zu verlieren haben«; sie sind über jede Reue hinaus. Untreue und grausames Verhalten treten oft bei den Überlegenen auf, die sich abgeschrieben haben, weil sie ihre Partner nicht mehr lieben. Paradoxerweise neigen sie durch die »Flüchterschuld« dazu, das zu tun, wodurch sie sich am schuldigsten fühlen: Sie tun ihren Partnern weh. Oft führt der unerträgliche Schmerz der Schuld zu der extremsten Handlung des Überlegenen – er flieht vor der Quelle der Schuld, der Beziehung.
    Die Übung für das Schuldgefühl
    Schuldgefühle töten oft die Empfindungen, die in der Beziehung bestehen. Deshalb dränge ich Überlegene, diese Übung zu machen, wann immer sie Lust dazu haben. Der folgende Prozeß wandelt die Schuldgefühle in eine Hilfsmaßnahme zur Lösung entscheidender Beziehungsprobleme.
    1. Schritt:
    Machen Sie eine Liste Ihrer selbstpathologisierenden Statements
    Ich bat Laura aufzulisten, welche Schuld sie sich selbst zur Last legte. Sie schrieb folgendes auf:
    Â»1. Ich bin unreif. Ich erwartete, einen Partner zu finden, den ich für alle Zeiten aufregend und romantisch finden würde.
    2. Ich bin emotional so hohl, daß ich jemanden nicht mehr will, sobald ich ihn ›habe‹. Vielleicht bedeutet das, daß ich Angst vor einer Bindung habe.
    3. Wenn es um meine Karriere geht, kann ich sehr selbstsüchtig sein. Wenn ich mich zwischen Paul und einem Fall entscheiden müßte, würde ich mich immer für den Fall entscheiden.«
    2. Schritt:
    Wenden Sie die 50/50-Regel auf Ihre Schuldgefühle an
    Bei jedem selbstpathologisierenden Statement schreiben Sie auf, inwiefern es sich teilweise um eine Übertreibung und teilweise um eine Reflexion Ihrer echten Beziehungsprobleme handelt. Laura schrieb folgendes:
    Â»1. Manchmal lasse ich mich von meinen romantischen Vorstellungen zu sehr mitreißen. Aber ich glaube, ich bin reif genug, um mich in einem anspruchsvollen Beruf durchzusetzen. Paul ist jemand, für den ich große Zuneigung entwickeln kann, aber manchmal ist er so besitzergreifend, daß selbst meine Freunde mich für überraschend tolerant halten.
    2. Ich merke, daß ich mich eines Tages meiner Bindungsangst stellen muß, besonders weil ich mir dadurch immer wieder eine bestimmte Art Mann aussuche. Aber man muß doch auch vorsichtig sein. Ich kenne viele Leute, die nicht genug Angst vor einer Bindung hatten. Sie rutschen in schlechte Ehen, und alles endet damit, daß sie jahrelang bezahlen. Ich bin glücklich, daß

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