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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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ihren Booten.
    Rudi winkte ihr hektisch zu, aber Hans-Ueli stand noch vor ihr. »Wolltest du nicht segeln? Jetzt kriegst du die Gelegenheit!«
    Er zeigte zur Admiral von Schneider hinüber. Die Männer hatten sich Jacken und Hosen angezogen und standen auf Deck. »Ich habe nur noch High Heels dabei und nichts Warmes«, sagte Liane.
    »Schon der Gedanke daran erwärmt mich«, antwortete Hans-Ueli und zwinkerte ihr zu.
    »Los jetzt!«, sagte Rudi.
    »Nimm doch das!« Lena kam aus der Luke und drückte ihr eine wasserfeste Sporttasche in die Hand. »Da sind warme Seglerklamotten von mir drin. Ich brauch sie nicht, wir sind gleich zu Hause – aber lass dir das Segeln nicht entgehen!«
    »Gut so!« Hans-Ueli schmetterte Rudi gegen den Wind ein »Sie kommt mit uns!« entgegen, nahm ihr die Tasche ab und ging schnell voran.
    »Danke, danke euch allen«, rief Liane in die Runde, aber es hörte keiner mehr zu, sie waren alle beschäftigt.
    Kaum war Liane an Bord der Admiral von Schneider , wurden die Anker gelichtet, flogen die Leinen hin und her, wurden die Fender hochgezogen und verstaut, die Motoren angeworfen, und gleich darauf tourten die drei Schiffe einträchtig nebeneinander her in Richtung Konstanz. »Du kannst dich unten umziehen.« Niklas wies mit dem Daumen zur Kajüte. »Ich nehme mal an, du bist seetauglich?«
    Liane bejahte voller Überzeugung, ganz sicher war sie sich indes nicht. Sie war eine Schönwetterseglerin. Aber so schlimm würde es schon nicht werden, sie befanden sich ja schließlich auf einem See und nicht auf dem Meer.
    Die Kajüte war geräumig und ganz aus Mahagoni, die Sitzelemente waren aus hellem Stoff. Bis auf die rote Espressomaschine sah alles völlig unbenutzt aus, es roch noch ganz neu.
    Während Liane die Tasche öffnete und den Inhalt begutachtete, hörte sie, wie an Deck die Segel gesetzt wurden. Kurze, knappe Zurufe, das heftige Schlagen von Segeltuch, und gleich darauf nahm das Boot Fahrt auf. Liane beeilte sich mit dem Umziehen, schlüpfte in eine dunkelgrüne Cargohose, zog sich ein weißes Poloshirt über den Kopf, band sich die hellgraue Windjacke um die Hüfte und ging schnell nach oben. Die Jacht hatte bereits ordentlich Schräglage.
    Dario nickte ihr zu, und Niklas, der am großen Steuerrad saß, zeigte auf die Sitzflächen, die genau wie das Deck aus schmalen Teakholzleisten gefertigt waren. Kein Kissen, kein Nichts. Männerhaushalt, dachte Liane und setzte sich in eine Ecke. Von dort aus hatte sie einen guten Überblick.
    Täuschte sie sich, oder war die Genua größer als das Großsegel? Ungewöhnlich ist das ja nicht, dachte sie, aber der Wind hatte ganz schön zugelegt, und dafür fand Liane die Segelfläche recht groß. Aber war sie der Kapitän? Nein, sie war einfach genießender Gast.
    Leandro setzte sich neben sie. »Wir segeln dem Sturm davon«, sagte er und zeigte nach vorn in Richtung Meersburg. Ja, aber außer ihnen schienen alle auf dem Rückzug zu sein, und die blinkenden Sturmwarnungen am Ufer zeigten auch, warum.
    »Hast du Angst?«, wollte er wissen.
    Wahrscheinlich hat er meinen suchenden Blick bemerkt, dachte Liane.
    »Nee, sonst wäre ich nicht mitgekommen«, antwortete sie und lächelte ihm zu.
    »Wie wäre es mit einem Bier?« Dario stand breitbeinig auf dem schrägen Deck.
    »Ordentliche Krängung«, kommentierte Liane trocken.
    »Das kann das Schiff ab«, erklärte Niklas.
    Er muss gute Ohren haben, dachte Liane.
    »Wir werden ruck, zuck in Meersburg sein«, freute sich Hans-Ueli, der vom Bug zurückkam. »Die zischt durchs Wasser wie ein Delfin!«
    Je weiter sie von der schützenden Seite der Konstanzer Landzunge weg auf den offenen See kamen, umso stärker wurde der Wind, und es bauten sich Wellen auf, wo vorher noch keine gewesen waren. Die Gischt spritzte über das Deck, und Liane schlüpfte in ihre Jacke.
    »Auch ein Bier?«, fragte Dario und lächelte ihr zu.
    Wahrscheinlich weiß er, dass ihm so eine Pose gut steht, dachte Liane. Der Mann im Sturm, blitzend blaue Augen im braunen Gesicht, Haare, die sich im Wind aufstellten, und dabei der sichere Stand eines Berufspiraten. »Gern«, sagte sie. Da hatte sie etwas, woran sie sich im Notfall festhalten konnte.
    Hans-Ueli setzte sich neben sie. »Ein bisschen mehr Gewicht kann nicht schaden«, sagte er.
    Und tatsächlich, Liane musste sich schon ganz schön gegen ihr Rückenteil stemmen, um nicht abzurutschen. »Immerhin sitzen wir oben«, sagte sie, »das mag ich auf der Schiffsschaukel auch

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