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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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ich erst kaufen, wenn ich vierzig oder fünfzig bin), aber tatsächlich strahlt mein Flur dadurch jetzt so was von »Home, sweet home« aus.
    Endlich sehe ich Martina unter den Passagieren auftauchen. Ich winke zu ihr rüber, sie bemerkt mich und kommt auf mich zu. Ich schaue sie an und bin wieder einmal überwältigt von ihrer Schönheit. Martina ist unvergleichlich, zumal sie so gar nicht dieser Typ »magersüchtiges Model« ist. Sie ist einzigartig. Unsere Blicke begegnen sich und einen Augenblick lang blitzt etwas Vertrautes zwischen uns auf, aber dann ist es wieder verschwunden.
    »Hi, Luca«, sagt sie, als hätten wir uns zuletzt gestern Abend gesehen. »Lass uns lieber ein Taxi nehmen, ich hab eine Menge Gepäck.«
    »Hi, Martina«, erwidere ich und beuge mich zu ihr, um sie auf die Wangen zu küssen.
    »Nein, halt, ich stinke ganz grauenhaft, es war schrecklich heiß im Flugzeug. Ich brauche erst mal eine Dusche …«
    Wir verlassen das Flughafengebäude und nehmen ein Taxi. Martina nennt dem Fahrer in mehr als fließendem Englisch eine Adresse und unterhält sich kurz mit ihm. Dann lässt sie sich gegen die Rückenlehne sinken und seufzt laut.
    »Weiß Alice eigentlich, dass du hier bist?«, frage ich sie.
    »Natürlich weiß sie das. Und du wirst mir jetzt einiges erklären müssen.«
    »Marti, ich erklär dir alles, und dann wirst du es verstehen. Es ist … lächerlich, wie ein Albtraum, aber ich hab nichts getan. Das hat alles gar nichts mit Alice zu tun.«
    »Mein Gott, Luca, Alice ist am Boden zerstört und sauwütend auf dich. Und … Nein, okay, ich will dir alles in Ruhe erzählen.«
    Das Taxi hält vor einem Vier-Sterne-Hotel im Zentrum, mit einem riesigen roten Teppich davor, einem Türsteher in Uniform, der uns den Wagenverschlag aufreißt, und einem Pagen, der sich um das Gepäck kümmert. Martina steigt aus und geht zielstrebig auf die Drehtüren zu.
    »Was machen wir, sehen wir uns später?«, frage ich sie.
    »Wie, später? Wir sehen uns jetzt. Du wartest kurz auf mich, ich dusche schnell und dann gehen wir etwas essen. Du kennst doch bestimmt irgendeinen Laden, wo wir hingehen können, oder?«
    Martinas Zimmer ist natürlich eine hammermäßige Suite im obersten Stockwerk. Daran hatte ich nicht gezweifelt.
    Man betritt einen Raum mit drei Sofas, Kamin und einem Riesenflachbildschirm. Dann geht es in den Ruhebereich mit Schlafzimmer und Megabad mit Sauna.
    »Warte hier auf mich«, sagt sie, während sie das Schlafzimmer ansteuert. »Ich mach mich kurz frisch und bin gleich wieder da. Du hast doch nichts vor, oder?«
    »Eigentlich müsste ich jetzt arbeiten, aber … Ich hab mir einen Abend frei genommen.«
    Während Martina duscht, denke ich an den Abend mit der Schwulenparty zurück. An die letzten Worte des Chefs über seine The-show-must-go-on -Philosophie, kurz bevor ich zwei Cocktails auf leeren Magen heruntergeschüttet und dadurch vollkommen die Kontrolle verloren habe.
    Dalila sagt, zwischen uns sei nichts passiert. Oder vielmehr sagt sie, dass wir nach der Party mit ein paar Leuten in den Probenraum gegangen sind und uns dort lauter Unsinn erzählt haben. Und dass wir schließlich, weil es so spät war, in meine Wohnung gegangen sind. Dass ich mich an nichts davon erinnern kann, bereitet mir allerdings einiges Kopfzerbrechen. Ich habe nur ein paar bruchstückhafte Erinnerungen, sehe ein paar Bilder, aber alles ist so wirr und verschwommen.
    Um mich abzulenken, trete ich ans Fenster der Suite. Aus dieser Höhe hat man einen Blick über die ganze Stadt, und zum ersten Mal begreife ich das merkwürdige Phänomen des Nebels hier. Er ist nicht so weitläufig und einförmig wie der Nebel in der Po-Ebene. Dieser hier wirkt mehr wie eine Hand mit Fingern, die sich biegen und ausstrecken, um einzelne Abschnitte der Stadt mitsamt Häusern, Bäumen, Autos und Menschen unter sich zu verbergen, während gleichzeitig ein paar Hundert Meter weiter an einem strahlend blauen Himmel die Sonne scheint.
    San Francisco ist eine Hand aus Nebel, deren Finger sich in meinem Kopf öffnen und schließen.
    Dort gibt es einige Dinge, die festzustehen scheinen und ganz deutlich zu sehen sind, während anderes im Schatten liegt und sich mir entzieht. Und dann verschwindet das Dunkel und alles ist viel klarer, während das, was vorher so klar war, plötzlich verworren ist.
    »Ich bin fertig«, verkündet Martina, als sie zurückkommt, den Kopf zur Seite geneigt, weil sie sich noch einen Ohrring befestigt. Sie

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