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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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mich. Eine Weile bleiben wir so stehen, die Münder aufeinandergepresst, und bewegen uns nicht. Ich möchte diesen Druck seiner Lippen auf meinen mit nach Hause nehmen, diesen Geschmack. Jetzt komme ich mir wirklich wie eine von den Frauen vor, deren Verlobter an die Front zieht.
    »Schick mir eine SMS, sobald du angekommen bist«, sage ich und unterdrücke meine Rührung. »Und denk an die Wollmütze.«
    Nach einem letzten Blick entfernt sich Luca Richtung Gate. Ich sehe, wie er in das Labyrinth der Absperrungsbänder einbiegt, die zur Sicherheitskontrolle führen. Und in dem Moment höre ich einen Schrei.
    »Lucaaa!«, quiekt ein schrilles Stimmchen hinter mir. Seine kleine Schwester.
    »Lucaaa!«, brüllt sie erneut. Dann reißt sie sich von der Hand ihrer Mutter los und läuft zu ihm. Sie schlüpft unter den Bändern hindurch und stürzt sich heulend auf ihn. Er beugt sich hinunter und nimmt sie mit einem beruhigenden Lächeln in seine Arme. Ich schaue erst zu ihm, dann zu seiner Mutter, die die ganze Szene stumm aus der Entfernung beobachtet. Okay, er zieht nicht in den Krieg, schon gut, aber was macht das für einen Unterschied? Ich werfe meine Selbstachtung über Bord und laufe zu Luca, oder besser gesagt, zuerst gehe ich und dann falle ich plötzlich in einen merkwürdigen Trott, da mir zum Rennen doch der Mut fehlt. Ich schlinge ebenfalls meine Arme um ihn und so bleiben wir zu dritt stehen.
    »Schwör mir, dass du dich nicht veränderst«, flüstere ich ihm ins Ohr. »Ich will nicht, dass du dich änderst.«
    »Alice, ich werde immer ich selbst bleiben, ganz egal, was ich tue.«

5  Luca
    Die Räder des Flugzeugs berühren den Boden, als ich das letzte Wort in meinem Buch lese. Ich liebe solche Zufälle. Sie lassen alles so perfekt und schön geordnet erscheinen. Wenn ich jetzt aus dem Flugzeug steige, wird sich eine zufällig vorbeikommende Möwe in meinem Anorak verfangen, sich schwerfällig flatternd mit mir über die Stadt erheben und mich dann in meiner neuen Wohnung absetzen, wo das Pfeifen des Wasserkessels mir ankündigt, dass der Tee fertig ist.
    »Goodbye«, sagt die Stewardess, als ich beim Aussteigen an ihr vorbeikomme, und lächelt mir zu.
    Als ich die Haupthalle des Flughafens betrete, schlägt mir sofort ein Mix aus Gerüchen, Geräuschen, Stimmen und Lichtern entgegen, der mich anfangs ganz benommen macht. Aus den Lautsprechern sagt eine metallische Stimme schnarrend die Flüge an und gibt noch andere Informationen, die ich besser als erwartet verstehen kann, obwohl sich die Aussprache doch deutlich von der britischen unterscheidet, die ich bei meinen Sprachaufenthalten während der Sommerferien gelernt habe.
    Suchend sehe ich mich um, bis ich ein Hinweisschild zur U-Bahn entdecke und beschließe, erst einmal in die Richtung zu gehen.
    Ich steige in einen halbleeren Waggon. Eigentlich kein Wunder, da die Linie im Flughafen beginnt, doch an der ersten Station füllt sich der Zug bereits. Auf der Fahrt zum Union Square schreibe ich die beiden SMS an meine Mutter und an Alice und beobachte gleichzeitig staunend die ethnische Vielfalt der Passagiere um mich herum. Doch am meisten wundere ich mich darüber, wie jung die meisten von ihnen sind, das Durchschnittsalter scheint bei knapp dreißig Jahren zu liegen.
    Das Erste, worüber ich beim Verlassen der U-Bahn stolpere, ist ein Penner, der mich um Geld anschnorrt. Es ist ein junger Kerl, etwa in meinem Alter, und er scheint mir, wie soll ich sagen, kein Verzweifelter zu sein, sondern eher ein Ausreißer. Ich sage bloß: »No, I’m sorry« , und er hakt nicht weiter nach. Doch kaum zwei Schritte weiter wiederholt sich die Szene mit zwei Punkmädchen, die einen riesigen Hund dabeihaben. Wieder sage ich: »No, I’m sorry« , und die zwei gehen weiter, eine lächelt sogar, als hätten sie mich nach der Uhrzeit gefragt und ich hätte ihr freundlich geantwortet: »Aber gern, es ist Viertel nach zwölf.«
    Ich schaue hoch.
    Und sehe mich um.
    San Francisco entspricht genau den Bildern, die ich bei Google gefunden habe. Da sind die furchtbar steilen Straßen zwischen den Häuserschluchten, die Wolkenkratzer, die die Skyline der Stadt bilden, und irgendwo, auch wenn ich sie im Moment nicht sehen kann, wird bestimmt auch die Golden Gate Bridge sein.
    Verfluchtes Internet … Wenn ich morgen in die Sahara aufbrechen müsste, würde ich bei der Ankunft bestimmt das Gleiche denken: »Ach ja, der Sand, die Kamele, alles so, wie ich es kenne.«
    Im

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