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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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sie auch rosa. Von einem weiß angemalten Baumstumpf am Fenster sieht mich ein kleines graues Kätzchen neugierig an.
    Sein Maunzen klingt ein wenig wie »Guten Morgen«. Und fast hätte ich mit einem »Miau« zurückgegrüßt.
    Ich fühle mich benommen, ich bin müde und gleichzeitig hungrig, möchte schlafen, aber auch aufstehen. Es ist acht Uhr morgens, aber die Uhr in meinem Kopf geht offensichtlich falsch. Das muss dieser berühmte Jetlag sein, von dem alle reden …
    Als Erstes nehme ich mein Handy. Keine Anrufe.
    Ich versuche es bei Luca. Sein Handy ist aus. Jetzt fange ich doch noch an, mir Sorgen zu machen. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen. Dabei habe ich überhaupt keine Lust, mich zu sorgen. Ich möchte einfach bloß wütend auf ihn sein. Das Gefühl von Frieden, das mich beim Aufwachen an diesem Ort überkommen hat, droht innerhalb kürzester Zeit zu verfliegen.
    Aber als mich gerade wieder der Mut verlassen will, bemerke ich eine Schrift über dem Kopfende des Bettes: MACH DAS, WAS DU KANNST, MIT DEM, WAS DU HAST, WO IMMER DU BIST.
    Oh Gott, denke ich, ich muss wirklich in einer Art Freakkommune gelandet sein.
    Im gleichen Augenblick klingelt mein Handy.
    Ich gehe dran.
    Er.
    Durch das folgende Gespräch erfahre ich zumindest so viel, dass ich nun nicht mehr besorgt, sondern nur noch wütend bin.
    Luca lebt und es geht ihm gut.
    Und das ist leider schon alles. Jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich tun soll. Soll ich Dalila suchen oder darauf warten, dass Luca herkommt? Oder soll ich mein Abflugticket auf einen früheren Zeitpunkt umbuchen und sofort nach Hause zurückkehren?
    Mach das, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du bist.
    Ich lese die Schrift auf der Wand noch einmal und beschließe, dass dies für den Augenblick meine Antwort sein soll.
    Dann stehe ich auf und gehe ins Bad, welches, ich brauche es wohl kaum zu erwähnen, ebenfalls ganz in Rosa gehalten ist. Eine Duschkabine mit Mattglasscheiben, sodass man nicht hineinsehen kann. Sobald ich das warme Wasser anstelle, geht die Musik los. Ich bin ein wenig verblüfft. Deshalb schließe ich den Wasserhahn wieder, und tatsächlich, auch die Musik verstummt.
    Okay, ich habe mich also nicht getäuscht.
    Ich öffne den Hahn wieder, und während ich mir das warme Wasser den Rücken herunterlaufen lasse, lausche ich einem Song, der mir bekannt vorkommt. Tatsächlich, kurz darauf erkenne ich den Refrain wieder: Please, Please, Please, Let Me Get What I Want …
    Das ist der Song, den Martina im Studio aufgenommen hat.
    Den Gedanken an meine beste Freundin hatte ich vollständig verdrängt, aber plötzlich drängelt er sich mit Macht nach vorn, vorbei an der langen Schlange der anderen Probleme.
    Aber hier und jetzt kann ich nichts tun. Im Geiste wiederhole ich mein neues Motto: Mach das, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du bist. Und ich beschließe, auch das Problem Martina für den Augenblick beiseitezulegen.
    Ich gehe ins Erdgeschoss. Dort ist eine Art altenglisches Café mit großen Sofas, niedrigen Tischchen – und vier Computern.
    Ich bestelle einen Kaffee und sage, dass ich ins Internet gehen möchte.
    Dann gehe ich gleich auf meine Facebookseite. Mary ist online.
    »Mary!«, tippe ich in das Chatfenster ein. Sie antwortet gleich darauf.
    »Süüüüüüüüüüüüße!«
    Gott sei Dank! Mach das, was du kannst, mit dem, was du hast, wo immer du bist … Und wenn es geht, rede sobald wie möglich mit Mary über alles.
    »Was machst du denn am Computer? Was ist mit Luca?«
    »Möchtest du mal kurz lachen? Oder nein, möchtest du mal eben weinen?«
    »Nein, was ist denn passiert?«
    »Er hat mich nicht vom Flughafen abgeholt. Er war einfach verschwunden. Also bin ich zu seiner Wohnung gefahren. Dort habe ich mit ein paar Mädchen gesprochen, Freundinnen von der, die ich nackt in seinem Zimmer gesehen habe. Danach bin ich ziellos durch die Stadt gelaufen, bis mich eine freakige Alte auf der Straße aufgegabelt und mich in eine Art Pension für Blumenkinder gebracht hat. Ich habe in einem Zimmer geschlafen, das ›Pink room‹ heißt, und wurde von einer Katze geweckt. Ach ja, und wenn man hier den Wasserhahn in der Dusche aufdreht, spielt Musik.«
    Mary braucht etwas länger für ihre Antwort. Ich nehme an, es hat ihr die Sprache verschlagen.
    »›Pink room‹?! Ali, ist das etwa ein Bordell?«
    »Aber nein, Mary! So ein Quatsch! Hier ist nur alles ein wenig hippiemäßig …«
    Ich wiederhole ihr das komplette

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