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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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ist klar, dass der Abend ein Erfolg ist. Die beiden Barmänner haben alle Hände voll zu tun und der Besitzer des Lokals ist schon bei mir gewesen, um mich zu beglückwünschen, und hat mich gefragt, ob ich nicht noch mehr Veranstaltungen organisieren möchte.
    Das Gothic-Girl kündigt das letzte Stück des Abends an, aber ehe sie zu spielen anfangen, ist Dalila bei ihr und flüstert ihr etwas ins Ohr. Daraufhin überlässt die andere ihr das Mikrofon.
    »Hallo«, sagt sie und bringt das Mikrofon zum Pfeifen.
    Plötzlich ist es still im Saal. Dalila zögert ein wenig, durch das Mikro hört man ihren keuchenden Atem.
    »Dieses letzte Stück ist für jemand ganz Bestimmtes«, sagt sie und erntet ein wenig Applaus und ein paar aufmunternde Schreie. »Es ist dem Menschen gewidmet, der diesen Abend erst möglich gemacht hat, ohne den wir, vor allem ich, niemals hier wären.«
    Im Saal wird getuschelt, während die Mädels von der Band sich vielsagend anschauen.
    »Jemand, von dem ich glaubte, ich hätte mich in ihn verliebt«, fährt Dalila fort.
    »Zeigen! Zeigen!«, ruft einer im Saal.
    Dalila lächelt und holt tief Luft.
    »Bevor ich herausfand, dass sein Herz schon vergeben ist.«
    »So ein Arschloch!«, schreit wieder jemand vor der Bühne und erntet Gelächter im Publikum.
    »Ja, das ist er schon auch«, meint Dalila weiter, »aber er hat mir viele Dinge klargemacht. Und obwohl seine Metaphern grottenschlecht sind und sein Lieblingsphilosoph ein italienischer Liedermacher … möchte ich ihm danken, und zwar von ganzem Herzen.«
    Nach diesen Worten tritt Dalila vom Mikrofon zurück. Das Publikum ist sichtbar neugierig, aber der erste Akkord des letzten Stückes erstickt das aufkommende Getuschel.
    Da begreife ich, dass es jetzt Zeit ist, mich zurückzuziehen. Ich dränge mich durch die Menge nach draußen, bis zu der Gasse, in der ich Dalila zum ersten Mal begegnet bin. Wo alles angefangen hat. Ich lehne mich gegen die Mauer, lasse mich zu Boden sinken und sitze schließlich mit angezogenen Knien auf dem Pflaster. Ich denke an Dalilas Worte und spüre, wie ein Gefühl der Wärme sich in meiner Brust ausbreitet und sich dort etwas löst, während sich in meinem Kopf ein neuer Satz meines Pop-Philosophen breitmacht. Vielleicht hat er recht, man muss die eigene Liebe geschehen lassen, wie eine neue Erfahrung, wie man es tut, wenn man überhaupt nichts erwartet und sich einfach sagt: Mal sehen.

68  Alice
    »Worum geht es denn in dem Film?«
    »Um eine Dreiecksbeziehung.«
    »Nein, bitte nicht. Das ist jetzt nicht der richtige Moment. Wie geht er aus?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Aber deswegen will ich ihn dir gar nicht zeigen.«
    »Und warum dann?«
    »Vertraust du mir jetzt oder nicht?«
    Guido hat beschlossen, dass ich mir unbedingt einen Film ansehen muss. Er sagt, der wäre die Antwort auf alle meine Probleme. Was mir sehr merkwürdig vorkommt. Ich frage mich, warum er immer noch nicht genug von mir hat, nachdem ich ihn in den letzten Wochen mit meinen Problemen nun wirklich genug vollgejammert habe. Wie auch immer, wenn durch diesen Film mein Vater eine neue Stelle findet, ich mich wieder mit Martina aussöhne und der Journalist ums Leben kommt, der meinen Artikel so umgeschrieben hat, dass ich wie eine absolute Vollidiotin dastand, kann ich ihn mir ja mal ansehen.
    »Aber der ist ja in Schwarz-Weiß!«, rufe ich zugegebenermaßen etwas zu verwundert, als die erste Einstellung erscheint.
    »Und das … schockiert dich?«, fragt Guido mich amüsiert.
    »Nein, nein, ist schon okay.«
    Guido dreht den Computermonitor auf dem Tisch so, dass wir den Film bequem vom Bett aus sehen können. Der Bildschirm ist ohnehin so riesig und seine Wohnung so ruhig, dass ich mir wirklich wie im Kino vorkomme.
    Im Film geht es um einen jungen Mann, der mit einer jungen Frau zusammen ist und außerdem noch einen Freund hat, der sich mit demselben Mädchen zu gut versteht, und dann beginnen die Verwicklungen, einschließlich des Ersten Weltkriegs.
    Na ja, denke ich, wenigstens das habe ich mir erspart, aber sonst nervt mich dieser Film inzwischen ziemlich.
    »Schau, das ist die Stelle!«, ruft Guido plötzlich. Er steht auf und stellt den Ton lauter.
    Auf dem Bildschirm sieht man jetzt die drei Protagonisten des Films, aber nur einer von ihnen spricht, er klingt etwas niedergeschlagen.
    »Das bist du«, sagt Guido zu mir. »Hör gut zu. Er erzählt, was ihm ein Lehrer gesagt hat, als er jünger war. Stell dir vor, der Partis

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