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Ich muss Sie küssen, Miss Dove

Titel: Ich muss Sie küssen, Miss Dove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lee
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kennenzulernen, obwohl sie das unerwartete Erscheinen eines Adeligen ein wenig in Verlegenheit brachte. Emma hätte ihr doch vorher Bescheid sagen können! Obwohl sie natürlich den Umgang mit Adeligen gewohnt war — Emmas eigene Tante, zum Beispiel, war eine liebe Freundin und überaus angesehene Dame gewesen, immerhin verheiratet mit dem dritten Sohn eines Baronet. Eine Tasse Tee? Selbstverständlich, Emma, eine Tasse Tee für ihren Gast würde überhaupt keine Mühe bereiten, oder wünschte Seine Lordschaft vielleicht lieber einen Whisky? Und nein, versicherte sie Seiner Lordschaft, es war auch kein Aufwand, ein ganzes Teegedeck mit Sandwiches aufzutischen. Man wusste ja, dass Gentlemen eine herzhafte Mahlzeit zu schätzen wussten. Natürlich werde sie die Zubereitung persönlich überwachen, sicherte sie ihm zu und eilte aus dem Zimmer nach unten in die Küche, um sich darum zu kümmern einen Imbiss zusammenzustellen, der eines Viscount würdig war.
    Emma setzte sich auf ein hässliches Rosshaarsofa und begann, sich die Handschuhe auszuziehen; „Die arme Mrs. Morris. Ein komplettes Teegedeck. Und das um sieben Uhr abends! "
    „Ich habe Hunger." Er setzte sich neben sie, beugte sich zu ihr und küsste ihren Mundwinkel. „Großen Hunger sogar."
    „Was für eine Plage du doch sein kannst." Die Worte klangen streng, aber ihre Stimme hörte sich etwas atemlos an, sodass seine Hoffnung neue Nahrung bekam.
    „Das ist eines der Vorrechte, wenn man Adeliger ist. Ich darf eine Plage sein." Jetzt küsste er sie mitten auf den Mund.
    Sie lehnte sich ausweichend zur Seite. „Ich dachte, du wolltest einen Drink."
    Er legte einen Arm auf die hölzerne Rückenlehne des Sofas. „Ich habe meine Meinung geändert. Wenn deine Vermieterin unten ist und dafür sorgt, dass die Köchin ein perfektes Teegedeck zusammenstellt, habe ich mehr Zeit mit dir allein."
    Besorgt blickte Emma zur Tür. „Wir sind nicht allein. Es könnte jederzeit jemand anderes den Salon aufsuchen. Ich bin nicht die Einzige, die hier wohnt."
    „Lassen wir es darauf ankommen." Dieses Mal konnte er ihr erfolgreich einen weiteren Kuss geben. „Sei doch einmal etwas leichtsinnig."
    „Ich gehe nie ein Risiko ein."
    „Ja", sagte er wehmütig. „Ich weiß." Er betrachtete ihr Profil, den sanften Schwung ihres Kinns. Durch die Abenddämmerung war es nicht sehr hell im Raum, aber er war Emma so nahe, dass er die goldenen Spitzen ihrer Wimpern, die winzige sternförmige Narbe auf ihrer Wange und das kleine, runde Muttermal neben ihrem Ohr erkennen konnte. Er küsste es.
    „Harry", flüsterte sie und zog die Schulter hoch, um ihn abzuwehren, aber er fand dass ihr Protest sehr halbherzig war.
    „Ich behalte die Tür im Auge", versprach er und streifte ihre Wange mit den Lippen. „Ich schätze, ich kann das verdammte Ding nicht zumachen, oder?"
    „Um Gottes willen, nein!"
    Sie klang so entsetzt, dass er gelacht hätte, wenn die Situation nicht so unbefriedigend gewesen wäre. „Da ich die Tür nicht schließen und dich nicht so verführen kann, wie ich möchte, muss ich mich wohl mit einer Unterhaltung begnügen", erklärte er.
    Emma lehnte sich zurück, merkte, dass sein Arm hinter ihr auf der Rückenlehne lag, und beugte sich ruckartig wieder nach vorn.
    „Emma, sorge dich nicht", beruhigte er sie und nahm seinen Arm von der Lehne. „Ruh dich aus und schließ die Augen."
    Sie gehorchte, und er tat es ihr nach. „Also", meinte er. „worüber wollen wir reden? Über das Wetter? Über den Gesundheitszustand der Königin? Darüber, wie du mich verrückt machst?"
    „Warum hast du aufgehört?", flüsterte sie.
    Er öffnete die Augen und sah sie an, aber sie erwiderte den Blick nicht. Sie starrte zur Decke empor. Er rutschte näher zu ihr und sagte ihr leise ins Ohr: „Ich hatte diese dumme Anwandlung, dass ich eine unschuldige Frau wohl lieber nicht auf meinem Schreibtisch verführen sollte."
    Emma wurde flammend rot, vermied es aber noch immer, ihn anzusehen. „Ich hätte dir keinen Einhalt gebieten können. Ich hätte nicht die Kraft dazu gehabt."
    Ihre Worte erschreckten ihn. „Großer Gott, Emma, ich würde dich niemals zu etwas zwingen!"
    „So habe ich das nicht gemeint. Ich fand, ich sollte dich bitten aufzuhören, als du ..." Sie verstummte und räusperte sich. „Aber dann konnte ich es einfach nicht über die Lippen bringen." Ihre Stimme klang ein wenig überrascht. „Ich konnte das Wort einfach nicht aussprechen."
    „Weil es sich so gut

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