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Ich muss Sie küssen, Miss Dove

Titel: Ich muss Sie küssen, Miss Dove Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Lee
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unscheinbare dreißigjährige Frau solche Empfindungen in einem Mann auslösen konnte — das war Macht, eine berauschende, betörende Macht.
    Er überließ ihr jedoch nicht lange die Führung. Getrieben von seinem lodernden Verlangen küsste er sie fordernd zurück, vollzog eine Drehung mit ihr und schob sie ein, zwei Schritte nach hinten, bis etwas Hartes gegen die Rückseite ihrer Oberschenkel stieß. Emma erkannte, dass es die Kante seines Schreibtisches war. Dann legte er ihr plötzlich die Hände unter ihre Kehrseite, und Emma riss erschrocken die Augen auf.
    Auch er öffnete die Augen, und für ein paar Sekunden sahen sie sich atemlos an. Schließlich hob er sie auf seinen Schreibtisch. „Du hast mir alle diese Regeln aufgezählt", stieß er hervor. Ihr immer noch tief in die Augen blickend, hob er eine Hand zum obersten Knopf ihrer Bluse.
    Emma erstarrte und griff nach seinem Handgelenk. Er beobachtete sie abwartend; seine Augen waren ganz dunkel geworden und seine Miene blieb unbewegt.
    „Wie ..." Emma geriet ins Stocken vor lauter Erregung, obwohl sie gleichzeitig ganz leise eine innere Stimme warnte. Doch irgendetwas anderes trieb sie an, eine verzweifelte, geradezu schmerzhafte Sehnsucht nach seiner Berührung. „Wie lauten denn die Regeln der Männer?", flüsterte sie.
    „Wenn du mir sagst, ich soll aufhören, dann höre ich auf." Er atmete tief ein. „Das schwöre ich."
    Es war seine brüchige Stimme, die Emma entwaffnete. Sie lockerte den Griff um sein Handgelenk und nickte leicht. Einerseits versetzte sie ihre Kapitulation in ein Hochgefühl, andererseits schämte sie sich fast, wie wohl sie sich dabei fühlte.
    Emma schloss die Augen, als er den ersten Knopf ihrer Bluse öffnete, dann den nächsten, dann noch einen. Er schlug das Leinen zurück und küsste sie sanft auf den Hals, wobei er ihre bloße Haut mit der Zungenspitze liebkoste. Aufstöhnend schmiegte sie sich an ihn und legte den Kopf in den Nacken. Sein warmer Atem streifte ihre Haut, während er Knöpfe und Haken öffnete und Schichten von Leinen, Batist und Satin zur Seite schob, bis Emmas Dekolleté bis zum Ansatz ihrer Brüste entblößt war. Sie klammerte sich an seine Schultern, als er die Wölbung ihrer einen Brust küsste und die andere Hand unter ihre noch verschlossene Unterkleidung schob. Emma wusste, sie sollte ihm jetzt Einhalt gebieten, doch als seine Fingerspitzen die zarte Knospe ihrer Brust streiften, durchfuhr sie ein so süßes, brennendes Verlangen, dass sie zusammenzuckte. Sie schrie leise auf, aber sie befahl ihm nicht aufzuhören.
    Er hob den Kopf und küsste sie leidenschaftlich. Seine Hand schloss sich fester um ihre Brust und sein Kuss wurde immer fordernder. Wieder berührte er mit den Fingerspitzen Emmas aufgerichtete Knospe und streichelte sie so aufreizend, dass Emma vor Lust erschauerte. Ihr war, als hätte sie die Beherrschung über ihren Körper verloren. Seine Liebkosungen brachten sie dazu, dass sie sich auf ganz seltsame Weise bewegte, sich an ihm rieb und sich ihm entgegenstreckte — Bewegungen, die sie nicht verhindern konnte. Sie hörte selbst, wie sie eigenartige, weiche Laute von sich gab, gedämpfte, halb erstickte Laute, und sie hatte das Gefühl, in einem Meer von Empfindungen zu ertrinken. Was er mit ihr machte, war anders als alles, was sie je erlebt hatte, und sie wollte, dass es ewig so weiter ging.
    Plötzlich und ohne Vorwarnung hörte er auf, sie zu küssen, zog die Hand aus ihrem Mieder und richtete sich auf. Halblaut fluchend begann er, ihre Bluse wieder zuzuknöpfen.
    Emma versuchte benommen, wieder zur Vernunft zu kommen. Sie schlug die Augen auf und sah ihn an. Er erwiderte ihren Blick nicht, sondern schien ganz konzentriert auf sein Tun zu sein. Die späte Nachmittagssonne tauchte den Raum in ein weiches Licht, aber auf Marlowes Gesichtszügen konnte Emma nichts Weiches entdecken.
    „Ich habe nicht gesagt, du sollst aufhören", murmelte sie, und ihr Mangel an Zurückhaltung erschreckte sie selbst.
    „Ich weiß." Er lachte kurz und rau auf. „Bei Gott, ich weiß." Er schloss den letzten Knopf ihrer Bluse und drehte sich abrupt um. „Es wird langsam dunkel", meinte er über seine Schulter hinweg. „Ich begleite dich am besten nach Hause. Wir werden meine Kutsche nehmen, und es ist mir verdammt gleichgültig, ob sich das schickt oder nicht."
    Emma konnte dagegen keinen Einwand erheben. In Anbetracht dessen, was soeben geschehen war, über Schicklichkeit zu sprechen, erschien

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