Ich muss Sie küssen, Miss Dove
Lied sofort und musste lachen, doch er ließ sich nicht aus dem Takt bringen. „The Story of Prince Agib?" , fragte sie, während Harry sich mit ihr im Walzerschritt durch das Büro bewegte.
„Nun ja, in Anbetracht Ihrer Vorliebe für die Erzählungen aus 1001 Nacht schien mir das angemessen.”
Er summte noch ein paar Strophen, doch dann blieben sie beide mit einem Mal plötzlich stehen. Emma sah in sein Gesicht, und in der eintretenden Stille schien die Welt um sie herum zu versinken. Nichts war mehr von Bedeutung außer ihm.
Er ließ ihre Hand los und legte seine wieder in ihren Nacken. „Ich glaube nicht, dass es so etwas wie die Fächersprache gibt", murmelte er. „Ein Mann könnte das viel zu leicht missverstehen. Als Sie sich zum Beispiel den Fächer vor den Mund hielten, sagten Sie, das hieße, dass Sie mir nicht trauen. Ich glaube aber, das bedeutete etwas ganz anderes."
„Ach, wirklich?"
Er nickte und begann behutsam, ihren Nacken zu streicheln, und seine Fingerspitzen streiften ihren Haaransatz. „Ich glaube, das hieß, Sie wollten von mir geküsst werden."
„So war es ganz und gar nicht gemeint!" Sie wand sich ein wenig in seiner Umarmung, aber sie wusste, das war im besten Fall nur ein halbherziger Versuch, sich ihm zu entziehen. Er schien es ebenfalls zu wissen, denn er ging überhaupt nicht darauf ein. Er liebkoste ihren Nacken mit langsamen, kreisenden Bewegungen, und wieder breitete sich dieses Gefühl der Wärme in Emmas Körper aus, das sie dazu veranlasste, wenigstens in irgendeiner Form zu protestieren. „Ich habe Ihnen nicht gesagt, dass Sie mich küssen sollen!"
„Wie kann ein Mann sich da sicher sein? Das ist mein Gegenargument. Sie dürfen sich ja nicht einfach des armen, verwirrten Kerls erbarmen und gerade heraus verkünden ,Ich will, dass Sie mich küssen'. Das käme nicht in Frage." Er hörte auf, ihren Nacken zu streicheln und schob die Hand stattdessen in ihr Haar, um ihren Kopf leicht nach hinten zu neigen. Doch anstatt sie zu küssen, hielt er wenige Zentimeter vor ihrem Mund inne. „Eine Dame würde so etwas niemals sagen, nicht wahr?"
„Nein." Emma befeuchtete ihre plötzlich ganz trockenen Lippen. ,,Nein, das würde sie nicht."
Er legte ihr die andere Hand auf den Rücken und zog sie fest an sich. Emma atmete hörbar ein, als er sich mit seinem Körper fest an ihren presste. „Ich möchte nichts missverstehen, Emma, denn sonst ohrfeigen Sie mich vielleicht und nennen mich einen Schuft. Also, wie benutzt eine Dame ihren Fächer, wenn sie einem Mann andeuten will, er dürfte sie küssen?"
„Ich weiß es nicht", flüsterte sie. „Das hat mir meine Tante nicht verraten."
„Wie dumm." Er senkte die Lider. „Ich fürchte, da muss ich wohl das Risiko eingehen."
Dann küsste er sie, und als sie seinen Mund auf ihrem spürte, lösten sich all ihre Vorsätze im Nichts auf. Vergessen waren Mrs. Inkberrys gut gemeinte Ermahnungen, und Emma schlang die Arme um seinen Hals.
Sie spürte seine Zungenspitze auf ihren Lippen, und sie wusste, was er wollte. Bereitwillig öffnete sie ihren Mund, und sofort wurde sein Kuss leidenschaftlicher und fordernder. Das Verlangen, das sie schon in der Buchhandlung empfunden hatte, erwachte erneut, noch intensiver dieses Mal, glühender. Als er seine Zungenspitze zurückzog, folgte Emma seinem Beispiel nicht. Sie handelte ohne nachzudenken, und es faszinierte sie, dass sie zu solch lustvollem Handeln fähig war und es auch noch genoss.
Er schmeckte warm und würzig, beinahe wie die Erdbeeren, die sie in den Victoria Embankment Gardens gepicknickt hatten, und Emma fragte sich, ob er wohl am Nachmittag von den roten Früchten gegessen hatte. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände, und er wurde vollkommen bewegungslos, während sie nicht aufhören konnte, seinen so verheißungsvollen Mund zu erkunden. Mit ihrer Zunge berührte sie seine, strich langsam über seine Zähne und glitt über die weichen Innenseiten seiner Wangen. Sie hielt nur kurz inne, um Luft zu holen, dann fuhr sie die Konturen seiner Lippen mit der Zungenspitze nach. Darüber und darunter fühlte sich seine Haut anders an, und Emma wurde bewusst, dass er sich erst vor Kurzem rasiert haben musste. Ganz behutsam nahm sie seine Unterlippe zwischen ihre Lippen und sog sanft daran.
Er gab einen erstickten Laut von sich und zuckte heftig zusammen. Emma wusste, dass sie dafür verantwortlich war. Er empfand dasselbe wie sie. Wie erregend das war! Zu erfahren, dass sie, eine
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