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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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konnten die Bullen schon tun? Er hatte nichts verbrochen. Mehr noch – er war auch ein Opfer, weil er sich hatte verloben müssen, als der Ring aufgetaucht war, ohne vorher darüber nachdenken zu können. Da wollte er doch nicht ein Vermögen für einen zweiten Diamantring auf den Tisch legen, bloß weil es irgendeinem Fremden gerade einfiel, ihn dafür verantwortlich zu machen, dass er seinen verloren hatte. Abgesehen davon konnte er sich nicht mal einen klitzekleinen Diamanten leisten, und schon gar nicht einen in der Größe von diesem Klunker.
    Das Wichtigste war, dass Rachel ihre gute Meinung von ihm behielt. Gary wusste nicht, wie sie reagieren würde, falls sie je erfahren sollte, dass seine Immobiliengeschäfte auf der Kippe standen und seine Schulden immer höher wurden. Und das, wo ihr eigenes Geschäft so gut lief. Frauen wie Rachel verschwendeten keine Zeit auf Männer, die nicht auf eigenen Füßen standen. So viel wusste Gary.
    «Sie weigern sich also ernsthaft, ihn zurückzugeben?», sagte Greene gerade, und Gary wurde klar, dass er mit den Bullen nur geblufft hatte. Ohne Beweise hatte er nichts gegen ihn in der Hand.
    «Hören Sie, tut mir leid, dass Sie Probleme haben, aber ich habe wirklich keine Ahnung, was Sie von mir wollen. Sie rufen mich an und werfen mir alles Mögliche vor, dabei kenne ich Sie überhaupt nicht – da könnte ja jeder kommen.»
    «Sie haben meinen Verlobungsring gestohlen, verdammt noch mal!»
    «Jetzt halten Sie aber mal die Luft an!» Garys Nackenhaare sträubten sich. Er hatte wirklich die Nase voll. «Ich habe nichts gestohlen. Wenn Sie etwas verloren haben, tut mir das leid für Sie, aber wie gesagt, ich habe damit nichts zu tun.»
    «Ich habe den Ring am Finger Ihrer Freundin gesehen. Es besteht kein Zweifel, dass er mir gehört!»
    Gary runzelte die Stirn. Was sollte das denn heißen? Wie konnte Greene ihn an Rachels Finger gesehen haben?
    «Und offen gesagt, ich kann nicht verstehen, was eine so liebenswerte Frau mit einem Mann wie Ihnen verbindet. Wir haben gestern Abend zusammen gegessen, und sie hat mir alles über Ihren sogenannten Heiratsantrag erzählt und wie Sie das alles geplant hatten. Geplant, dass ich nicht lache!»
    Nicht zu fassen. Jetzt reichte es Gary aber wirklich. Erst beschuldigte dieser Typ ihn, dass er irgendeinen Ring geklaut hatte, und dann besaß er auch noch die Frechheit, heimlich mit seiner Verlobten anzubändeln? Rachel hatte kein Wort davon gesagt, dass sie mit einem Mann zum Essen verabredet gewesen war, und dann auch noch mit diesem Halunken.
    Was wurde hier eigentlich gespielt? War das ganze Gequatsche über den Ring nur ein Vorwand für Greene, Rachel an die Wäsche zu gehen? Gary traute ihm das durchaus zu.
    «Also gut, Greene», sagte er entschieden. «Eins sage ich Ihnen. Ich kann es nicht leiden, wenn fremde Kerle meine Freundin anbaggern. Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, lassen Sie die Finger von der Frau.»
    «Du meine Güte, ich will doch nur meinen Ring wiederhaben.» Befriedigt registrierte Gary, dass Greene sofort einen Rückzieher machte.
    «Na, dann viel Glück», sagte er und legte auf.
    Diese Flachpfeife wusste offenbar nicht, mit wem sie es zu tun hatte. Wenn Greene glaubte, er könnte einfach in Dublin aufkreuzen und ihm mit irgendeinem Lügenmärchen seine Frau abspenstig machen, dann konnte er was erleben.
    Gary schob das Handy wieder in seine Innentasche und ließ den Motor aufheulen.
    Er musste mit Sean sprechen und seine Meinung hören. Klar, der Ring war ihm in den Schoß gefallen, aber das hieß doch nichts. Es tat ihm bloß leid, dass er das Terri gegenüber zugegeben hatte, und er hoffte, dass sie Rachel nichts weitererzählte. Schließlich gehörte ihm der Ring – jedenfalls, seit er in seiner Tragetasche gelandet war. Und auch wenn die Verlobung nicht geplant gewesen war, wie alle glaubten, hatte er Rachel doch immerhin offiziell einen Heiratsantrag gemacht – vor aller Augen am Silvesterabend! Inzwischen war er ganz zufrieden damit, dass sie ein gemeinsames Leben beginnen wollten. Da würde sie sich doch bestimmt nicht wegen einer Formsache aufregen?
    Mit etwas Glück würde Terri nichts ausplaudern, und er machte sich Sorgen wegen nichts und wieder nichts. Die Frau war gestern Abend selbst ganz schön blau gewesen, vielleicht erinnerte sie sich gar nicht an sein Geständnis. Aber falls sie doch auspacken sollte, war es wohl besser, wenn er sich jetzt eine eigene Version der Ereignisse

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