Ich schenk dir was von Tiffany's
Kopf. «Er hat zugegeben, dass er den Ring gestohlen hat?»
«Nicht ganz. Ich muss Ihnen etwas sagen: Gary Knowles ist keine besonders große Leuchte. Dass der Ring jemand anderem gehören könnte, ist ihm nie in den Sinn gekommen, so beschränkt ist er.»
Ethan machte große Augen. «Er hat es nicht gewusst? Wirklich nicht? Also, ich muss zugeben, das erleichtert mich ein bisschen. Ich dachte, er würde mir absichtlich aus dem Weg gehen.»
«Nein, das muss ich ihm zugestehen. Er hatte wirklich keinen blassen Schimmer.»
«Aber warum hat er den Ring dann Rachel geschenkt?», fragte Ethan, und seine blauen Augen blitzten vor Wut. «Und warum hat er sie gefragt, ob sie ihn heiraten will, wenn doch ganz offensichtlich ist, dass er gar nicht die Absicht hatte?»
«Wie gesagt, er ist ein Idiot. Und Gary würde einem geschenkten Gaul nie ins Maul schauen.»
«Trotzdem, es ist doch schrecklich, so was zu tun.»
«Haben Sie Rachel deswegen nichts gesagt?», erkundigte Terri sich behutsam. «Aber der Ring ist der wahre Grund für Ihren Besuch hier, nicht wahr?»
Ethan nickte und stieß einen tiefen Seufzer aus. «Glauben Sie mir, ich habe mehrmals versucht, es ihr zu sagen. Aber irgendwie bringe ich es einfach nicht übers Herz. Es muss doch schrecklich sein, wenn man erfährt, dass die eigene Verlobung auf einem Irrtum beruht, und soweit ich das beurteilen kann, war es tatsächlich ein Irrtum, oder? Er hatte nie vor, ihr einen Heiratsantrag zu machen.»
«So schade das für Rachel ist, nein.» Wieder berührte es Terri, dass dieser Mann sich offenbar Gedanken um die Gefühle einer fremden Frau machte. Vor allem deshalb wollte sie Ethan Greene helfen.
«Jedenfalls fand ich es nicht fair, dass ich derjenige sein sollte, der Rachel damit konfrontiert, wo doch Gary Knowles das Problem in die Welt gesetzt hat.» Ethan hob sein Handy. «Ich wollte ihn gerade anrufen, aber ich wusste ehrlich gesagt nicht, was mich erwarten würde. Ich kann einfach nicht glauben, dass er sich gar nicht gefragt hat, wie es passiert ist.» Ethan schaute Terri an. «Was hat er denn gedacht, wo der Ring herkam?»
Wieder verdrehte sie die Augen. «Wer weiß? Von der guten Ring-Fee im Himmel?» Sie grinste. «Aber Tatsache ist, dass er es jetzt weiß, und ich weiß es auch. Was wollen wir also unternehmen?»
Ethan wirkte überrascht. «Wir?»
«Ja. Die Wahrheit muss doch ans Licht. Gary ist ein Dieb, machen wir uns doch nichts vor. Außerdem glaubt er anscheinend, dass er Rachel nach Strich und Faden belügen kann, und da kann ich einfach nicht danebenstehen und zugucken.»
«Also, damit habe ich nichts zu tun.»
«Ethan, bitte. Ich vermute auch, dass Sie Rachel noch aus einem anderen, etwas persönlicheren Grund nichts gesagt haben?», tastete sie sich vor, und Ethans Wangen liefen rot an.
Er senkte den Blick. «Ich habe keine Ahnung –»
«Das braucht Ihnen doch nicht peinlich zu sein. Es überrascht mich überhaupt nicht. Rachel ist eine tolle Frau, und ich finde es super, dass Sie sich so gut mit ihr verstanden haben.» Doch in Wahrheit war Terri auch ein klein wenig enttäuscht, dass dieser tolle Mann sich anscheinend bis über beide Ohren in ihre Freundin verknallt hatte. Es war doch immer das Gleiche …
Ethan räusperte sich. «Das ist alles so unwirklich. Ich bin nur hergekommen, um mir wieder zu holen, was mir gehört, aber …»
Terri lächelte freundlich. «Aber Sie haben etwas anderes bekommen, als Sie erwartet hatten?»
Ethan schwieg wieder, offenbar hing er seinen Gedanken nach. Er hatte vermutlich fest vor, seine Freundin zu heiraten, aber nun hatte Rachel es ihm angetan.
«Hören Sie, ich hatte nicht damit gerechnet, in so eine Lage zu geraten», begann er wieder. Er klang hilflos.
«Davon bin ich überzeugt, und es ist ja auch nicht Ihre Schuld. Sie waren nett und haben Gary geholfen, und er hätte Rachel gegenüber ehrlich sein müssen, aber er ist eben ein Volltrottel.»
«Hat er Ihnen gegenüber wirklich alles zugegeben?»
«Mehr oder weniger. Aber er war total besoffen, und ich weiß nicht einmal, ob er sich überhaupt an das Gespräch erinnert.» Sie lächelte boshaft. «Ich habe ihn einfach tief schlafend im Bistro sitzenlassen. Rachel war nicht besonders erfreut, als sie ihn heute Morgen gefunden hat, das kann ich Ihnen sagen.»
Ungläubig schüttelte Ethan den Kopf. «Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie den Kerl heiraten will.»
«Ich auch nicht. Ich war ja nie besonders begeistert von ihm,
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