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Ich schenk dir was von Tiffany's

Ich schenk dir was von Tiffany's

Titel: Ich schenk dir was von Tiffany's Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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gehört!», antwortete Terri hilflos. «Du musst ihn Ethan zurückgeben.»
    «Vergiss es, Terri. Er kann nicht beweisen, dass es sein Ring ist. Jetzt gehört er Rachel, und wir wollen ihr doch beide nicht weh tun, oder?» Er musterte sie scharf, und Terri wurde klar, dass er trotz seines Neandertalergehabes ganz schön berechnend sein konnte.
    Irgendwie hatte er ja sogar recht: Wahrscheinlich gab es wirklich keinen Beweis, dass der Ring Ethan gehörte. Und wie es aussah, würde Gary behaupten, dass Ethan die Geschichte nur als Vorwand nutzte, um Rachel näherzukommen. Vielleicht glaubte Gary diesen Unsinn tatsächlich.
    Da erschien Rachel in der Küche. «Na, was versteckt ihr zwei euch denn hier?», fragte sie und trat neben Gary.
    «Ich bedanke mich nur gerade bei Terri, weil sie mir gestern Abend Gesellschaft geleistet hat», sagte er und legte den Arm um Rachel. Terri erschrak, weil ihm das Lügen so leicht fiel. «Aber ich mache mich jetzt lieber vom Acker und lasse die Damen arbeiten.»
    «Willst du dir nicht eine Schürze umbinden und uns zur Hand gehen? Ich habe frischen Teig, der verarbeitet werden muss», neckte Rachel ihn, während sie schon zum Lagerraum ging.
    «Nee, so was überlässt man am besten den Fachleuten», scherzte er. Während er Rachel einen Kuss auf die Wange gab, warf er Terri einen kurzen, herausfordernden Blick zu.
    Schweren Herzens machte Terri sich klar, dass sie, selbst wenn sie Rachel die Wahrheit sagen wollte, keinerlei Beweise hatte. Die Geschichte würde für Rachel so weit hergeholt klingen, dass Terri möglicherweise nur als eifersüchtig oder gehässig erscheinen würde.
    Was also sollte sie tun?
    Rachel kam aus dem Lagerraum zurück. «Machst du schon neues Sauerteigbrot?», fragte sie, als sie sah, dass Terri frischen Teig knetete. «Das scheint heute ja einzuschlagen wie eine Bombe.»
    Terri und Rachel wetteiferten immer darum, wessen Spezialitäten aus der Backstube sich am besten verkauften. Heute lag Rachels Olivenbrot auf dem zweiten Platz.
    «Tut es doch immer», gab Terri scherzend zurück. Sie hoffte, dass Rachel ihr die Ratlosigkeit nicht anhörte.
    «Aber wir haben noch genügend Cookies und – ach, Mist!» Genervt verdrehte Rachel die Augen. Sie wischte sich die Hände ab und suchte in den Schürzentaschen nach ihrem Handy.
    «Was ist denn?»
    «Ich weiß nicht, wie oft ich Ethan schon versprochen habe, dass ich für seine kleine Tochter Cookies backe. Ich wollte sie ihm mitgeben, als er vorhin hier war, aber ich hab es total vergessen. Vielleicht kann er noch mal kurz vorbeikommen und sie abholen.»
    Terri beobachtete, wie Rachel darauf wartete, dass Ethan ans Telefon ging.
    Rachel seufzte. «Er geht nicht dran. Ich spreche ihm einfach auf die Mailbox und hoffe, dass er sie noch abhört, bevor er nach London zurückfliegt.»
    Terri überlegte, warum Ethan den Anruf nicht angenommen hatte. Vielleicht war er schon auf einer Polizeiwache und erstattete Anzeige gegen Gary. Oder, noch schlimmer, dachte sie mit einem traurigen Lächeln, er stand schon unten am Liffey und überlegte, ob er hineinspringen sollte.
    «Wann fliegt er denn zurück?», fragte sie. «Sieht ja nicht so aus, als hätte er viel Zeit für seine Recherche gehabt.»
    «Weiß nicht genau. Ich glaube, heute Abend.» Rachel kicherte. «Ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht, ihm zu sagen, dass ein Buch über Brot todlangweilig klingt. Aber ich habe ihm angeboten, dass wir ihm helfen – mit unserem exzellenten Fachwissen zum Thema!»
    «Gute Idee.» Vielleicht würde Ethan Rachel beim Wort nehmen und das als Vorwand benutzen, um in Kontakt zu bleiben. In diesem Fall geschah es ihm recht, dass er bei seiner öden Geschichte bleiben musste. «Aber wir wissen doch beide, dass ich eigentlich hier die Bäckerin bin», zog Terri Rachel auf. «Mein gutes altes Sauerteigbrot hat dein Olivenbrot ja wieder mal voll abgehängt.»
    «Na, dann back mal schnell noch mehr davon, statt mir das unter die Nase zu reiben!», gab Rachel zurück. «Und ich habe Ethan die Nachricht hinterlassen, dass er die Kekse abholen kann, wann es ihm passt. Wenn er also nachher vorbeikommt und ich schon unterwegs bin, sorgst du dann dafür, dass er sie kriegt?»
    «Ist doch klar.» Terri fragte sich, ob Ethan dann wohl einen Polizisten mitbringen würde, weil Gary so unkooperativ gewesen war. Doch sie wusste, dass er Rachel zuliebe keine Szene machen würde.
    Rachel brach mit den Fingern Fett für den Blätterteig ab.

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