Ich schenk dir was von Tiffany's
geführt hatte. So musste es gewesen sein! Gary hatte den Ring vorher bestellt und bezahlt, sodass er ihn an dem Tag nur noch abgeholt hatte. Vielleicht war die Summe, die sie hier vor sich hatte, der Restbetrag? Oder handelte es sich möglicherweise um Kosten für die Geschenkverpackung?
Wahrscheinlich war es etwas in der Art, aber leider half ihr das überhaupt nicht weiter. Wenn Gary den Ring auf Raten gekauft hatte, dann konnte sie ohne eine Quittung oder eine Rechnung unmöglich herausbekommen, wie viel er insgesamt gekostet hatte.
Aber eigentlich wusste sie ja schon, wie viel Gary dafür ausgegeben hatte. Angenommen, er hatte die Raten mit der Kreditkarte bezahlt, würde die Versicherung dann auch für den Verlust aufkommen?
Rachel blätterte die Abrechnungen bis zur letzten durch. Zu ihrer Bestürzung fand sie nichts über den Versicherungsschutz für Einkäufe, von dem Justin gesprochen hatte.
Rachel schluckte und sah wieder auf ihren nackten Ringfinger. Bald war es drei Wochen her, seit sie den Ring zum letzten Mal gesehen hatte, und nachdem sie überall so gründlich gesucht hatte, erschien es ihr unwahrscheinlich, dass er noch auftauchen würde.
Sie seufzte. Es gab keine andere Lösung. Sie musste den Stier bei den Hörnern packen und Gary beichten, dass der Ring verschwunden war.
Rachel biss sich auf die Lippe.
Ob ihr Geständnis dazu führen würde, dass auch ihr Verlobter sich in Luft auflöste, blieb abzuwarten.
***
Daisy befand sich in einem Dilemma. Eigentlich hatte sie etwas sehr Wichtiges mit ihrem Vater besprechen wollen, aber anscheinend war das jetzt nicht mehr angebracht.
Sie war zwar froh, dass er den Ring zurückgekriegt hatte, aber seit er Vanessa beim ersten Anprobieren zu klein gewesen war, hatte sie sich große Sorgen gemacht.
Warum passte Vanessa der Ring nicht? Wo er doch extra für sie gemacht worden war?
«Bestimmt haben sie bei Tiffany’s irgendetwas verwechselt», hatte ihr Vater gesagt, als Daisy anschließend mit ihm darüber gesprochen hatte. Er hatte ihr erzählt, dass eine andere nette Frau in Dublin ihm geholfen hatte, den Ring wiederzubekommen. «Und das ist doch auch gar nicht wichtig, oder? Wichtig ist nur, dass wir den Ring jetzt haben und dass wir getan haben, was wir uns vorgenommen hatten.»
Aber für Daisy war es wichtig, denn es fühlte sich irgendwie verkehrt an.
Ihrem Vater zufolge hatte Rachel der Ring gepasst. Das hatte er Daisy erzählt, als sie ihn nach seiner Rückkehr aus Dublin danach gefragt hatte. Sie fand das sehr wichtig.
Doch weil ihr Vater sich solche Mühe gemacht hatte, um den Ring wiederzukriegen, und weil er jetzt so erleichtert schien, dass alles wieder seinen normalen Gang ging, hielt Daisy es für besser, ein bisschen zu warten, bis sie ihm ihre Gedanken zu diesem Thema mitteilte.
Sie wusste, dass ihre Mutter an das Schicksal geglaubt hatte und daran, dass das Universum alles richtig machte.
Hatte das Universum also dafür gesorgt, dass sie und ihr Vater an dem Tag, als der Mann in New York angefahren wurde, am richtigen Ort waren, damit die Taschen vertauscht werden konnten und der Ring bei der richtigen Frau landete?
Oder hatte vielleicht ihre Mutter dafür gesorgt, dass der Ring den Weg zu der Frau fand, an deren Finger er eigentlich gehörte?
Bis zu diesem Morgen hatte Daisy das geglaubt. Jetzt aber überlegte sie, was das Universum ihr damit sagen wollte, dass sie, tief im Mülleimer versteckt, diese Schachtel gefunden hatte.
Vanessa war inzwischen richtig bei ihnen eingezogen, aber sie begriff noch nicht, wie manche Dinge in diesem Haushalt abliefen. Zum Beispiel, dass es einen Eimer für normalen Müll gab und einen anderen für Plastikmüll.
Dass Plastik recycelt wurde, um die Erde zu retten, lag Daisy am Herzen, genauso, wie es ihrer Mutter am Herzen gelegen hatte.
Es war schon schwer genug gewesen, ihren Vater von der Mülltrennung zu überzeugen, aber noch schwieriger war es, der neuen Mitbewohnerin die Regeln beizubringen, und Daisy war frustriert, weil sie nun wieder den Plastikmüll aus dem Restmülleimer heraussuchen musste.
Heute Morgen, während Vanessa unter der Dusche war und ihr Vater seine morgendliche Joggingrunde absolviert hatte, hatte Daisy wieder Dinge im Restmüll gefunden, die dort nicht hingehörten. Also hatte sie sich die Mühe gemacht, die Plastiktüte mitsamt der rosa-weißen Schachtel darin herauszufischen.
Und als sie kapiert hatte, was in der Schachtel gewesen war, war sie in dieses
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