Ich schenk dir was von Tiffany's
nickte.
«Ich weiß, und ich kann mir nicht verzeihen, dass ich nicht besser auf ihn achtgegeben habe. Ich hätte ihn nie aus den Augen lassen dürfen, ich wusste doch, wie viel du dafür ausgegeben hast und wie schwer du gearbeitet haben musst, um ihn abzubezahlen und alles.»
Jetzt kam Gary sich erst recht wie ein Schwein vor, weil sie pausenlos von den Kosten redete.
«Hör mal, mach dir deswegen keine Gedanken. Es ist doch nur Geld», sagte er in der Hoffnung, sie zu trösten.
«Nur Geld?» Sie lachte unter Tränen. «Ach, du bist wirklich ein wunderbarer Mann, danke, dass du versuchst, mich zu trösten. Aber wir wissen doch beide, dass der Preis von dem Ring die meisten Leute in den Ruin treiben würde.»
«Ähm … ja, stimmt.»
Rachel biss sich auf die Lippe. «Ich weiß, das ist jetzt eigentlich nicht das Thema, aber war der Ring vielleicht versichert? Justin meinte, deine Kreditkartenversicherung würde vielleicht dafür aufkommen, aber ich war mir nicht sicher.»
«Warte mal – Justin weiß davon?», fragte Gary. Das hieß, dass auch Terri Bescheid wissen musste.
Rachel schien zu merken, dass sie sich verplappert hatte. «Ich musste es ihnen ja sagen, weil ich sie fragen musste, ob sie den Ring im Bistro irgendwo gesehen haben. Eigentlich wollte ich es dir zuerst erzählen, aber ich habe es einfach nicht fertiggebracht, dir zu gestehen, dass ich etwas derartig Dummes gemacht habe.» Rachel brach wieder in Tränen aus, und Gary wusste nicht, was er tun sollte.
«Ach, komm, alles wird gut. Ich bin sicher, dass er wieder auftaucht.» Er nahm sie in die Arme und tätschelte ihr sanft den Rücken.
«Inzwischen sehe ich da keine große Chance mehr», schniefte sie. «Gary, es tut mir so leid. Ich weiß, ich hätte besser aufpassen müssen. Wirklich, ich hätte ihn gar nicht zur Arbeit tragen dürfen, zumal ich ihn doch immer abnehmen musste, weil er dauernd in den Teig geraten ist und –»
«Wann hast du ihn zum letzten Mal gesehen?», fragte Gary.
«Ich bin mir nicht ganz sicher. Als ich gemerkt habe, dass er weg war, hätte ich schwören können, dass ich ihn an dem Tag bei der Arbeit abgenommen hatte. Aber wie gesagt, weder Terri noch Justin hatten ihn gesehen.»
«Das klingt wirklich so, als wäre er bei der Arbeit weggekommen», stimmte Gary zu. Nun wurde ihm einiges klar. Das konnte unmöglich Zufall sein.
«Keine Ahnung. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Gary, ich verspreche dir, dass ich das wiedergutmache. Ich kann nur ahnen, was du für Opfer gebracht hast, um diesen Ring für mich zu kaufen, und ich habe das wirklich nicht gewollt. Ich mache es wieder gut, ganz bestimmt. Ich bin schon unterwegs gewesen, um einen Ersatz zu besorgen, aber …» Rachel machte ein enttäuschtes Gesicht. «… das konnte ich mir einfach nicht leisten.»
«Mach dir keine Gedanken deswegen. Es ist nicht deine Schuld», erwiderte Gary. Er wünschte, sie würde nicht dauernd darüber reden, wie viel der Klunker gekostet hatte. Das verstärkte nur sein schlechtes Gewissen. «Ich weiß, dass es nicht deine Schuld war», wiederholte er.
Ausnahmsweise sagte Gary die Wahrheit. Wie auch immer es dazu gekommen war, dass der Ring sich «plötzlich» selbständig gemacht hatte, in Anbetracht des Zeitpunktes und der Umstände war Gary sich sicher, dass Rachel nichts dafür konnte.
[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 38
Ethan hätte an einer Hand abzählen können, wie oft er in seinem Leben in Dublin gewesen war, aber jetzt war er innerhalb von nur zwei Monaten schon zum zweiten Mal wieder hier.
Nach den Ereignissen der vergangenen Wochen war er noch ziemlich durcheinander. Zu seiner Überraschung arbeitete Vanessa bereits mit Volldampf an den Plänen für die Hochzeit, und sie hatte sogar schon ein Datum ausgesucht.
In diesem Jahr.
Er wusste nicht recht, warum, aber es war ihm irgendwie unangenehm. «Warum die Hektik?», hatte er gefragt. Doch hatte er von seiner energischen und außerordentlich gut organisierten Verlobten etwas anderes erwarten können? Vanessa war weder bei der Arbeit noch im Privatleben der Typ, der etwas auf sich zukommen ließ.
«Von langen Verlobungszeiten habe ich noch nie etwas gehalten, Ethan. Welchen Sinn soll das haben? Entweder wir heiraten oder nicht», hatte sie geantwortet und mit einem schelmischen Lachen hinzugefügt: «Aber keine Sorge, ich kümmere mich um alles. Du brauchst bloß an dem Tag zu erscheinen.»
Und dieser Tag sollte anscheinend schon im Sommer sein. Im
Weitere Kostenlose Bücher