Ich schenk dir was von Tiffany's
Diamanten war.»
«Also hast du beschlossen, ihn zu stehlen und an einen Fremden zu verschenken, der dir eine rührselige Geschichte erzählt hat?»
«Es war kein Diebstahl, und Ethan ist kein Fremder.» Terri hatte das Gefühl, ihn verteidigen zu müssen. «Justin, der Mann war einfach zu nett, um Rachel den Ring wieder abzunehmen, und da Gary nicht die Absicht hatte, ihn zurückzugeben, musste ich etwas unternehmen.»
«Aber du hast doch gesehen, wie sehr Rachel sich in letzter Zeit quält. Sie denkt, es ist ihre Schuld, dass der Ring verschwunden ist, und sie hat schreckliche Angst, es Gary zu sagen.»
«Ich weiß. Aber vielleicht kommt ja jetzt endlich alles ans Licht.»
«Na ja, irgendwas kommt bestimmt bald ans Licht, das ist mal sicher», sagte Justin grimmig und seufzte.
«Wie meinst du das?»
«Die Frau, mit der ich gesprochen habe, diese Verlobte von deinem Ethan, hat sich nach unserem Catering-Service erkundigt, für ihre Hochzeit. Ich habe gesagt, du würdest zurückrufen.»
«Wie bitte? Ach, du lieber Gott.» Plötzlich tauchten vor Terris innerem Auge so viele unerfreuliche Szenarien auf, dass sie den Überblick verlor. «Warum will sie denn, dass ausgerechnet wir das Catering für eine Hochzeit in London übernehmen?»
«Weil die zukünftige Mrs. Greene offenbar eine von uns ist. Die Hochzeit soll auf heimatlichem Boden stattfinden.»
«Hier in Dublin? Das ist nicht dein Ernst.»
«Doch, doch.»
«Oh Mann.» Terri hob die Hand an die Stirn, und ihr brach der kalte Schweiß aus. Was sollte sie jetzt tun? Ethan wollte bestimmt nicht, dass das Stromboli das Catering für seine Hochzeit übernahm. Bei ihrer letzten Begegnung hatte es so ausgesehen, als würde er in Zukunft einen großen Bogen um das Bistro machen. Und wer konnte ihm das verübeln?
Sie schaute Justin an. «Du hast recht. Es war falsch, dass ich die Sache mit dem Ring selbst in die Hand genommen habe», gab sie kleinlaut zu. «Aber es ist nun mal passiert. Gary hätte nie die Wahrheit gesagt, und ich konnte einfach nicht mehr mit ansehen, wie Rachel auf seine Lügerei reinfiel. Er ist ein Gauner, Justin.»
«Gauner hin oder her, es sieht ganz so aus, als hättest du uns alle mit reingerissen», sagte Justin ernst. «Denn wenn diese Frau mit Rachels geliebtem Ring am Finger hier erscheint, dann fliegt uns die ganze Scheiße um die Ohren.»
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Kapitel 36
Rachel sah Garys Kreditkartenabrechnung vom Dezember durch. Ihr war recht schnell ein einleuchtender Grund eingefallen, um an die Unterlagen heranzukommen.
Gary und sie waren ja gerade dabei, ein gemeinsames Konto für die Hochzeitskosten zu eröffnen, und die Bank hatte von beiden einen Identitätsnachweis und eine Bestätigung der Adresse verlangt.
«Kontoauszüge, Nebenkostenabrechnungen, eine Kopie vom Pass – das weißt du ja selbst», hatte sie Gary erinnert.
«Also, ich kann dir einen Kontoauszug geben, aber mit den Nebenkostenabrechnungen wird’s schwierig», hatte er zögernd erwidert. «Ich, äh … ich glaube, ich habe meine letzte Stromrechnung weggeschmissen.»
Da war Rachel die zündende Idee gekommen. Auf diese Gelegenheit hatte sie gewartet.
«Wie wär’s denn mit einer Kreditkartenabrechnung? Zur Bestätigung der Adresse wird die bestimmt reichen.» Rachel versuchte, ganz locker zu klingen, und Gary merkte glücklicherweise nichts.
Am Nachmittag hatte er die nötigen Dokumente im Bistro vorbeigebracht, und jetzt saß Rachel in ihrem Wohnzimmer und schaute die Abrechnungen von Garys Visakarte nach dem Versicherungsbeitrag durch, von dem Justin gesprochen hatte.
Wenn sie ihn fand, würde sie Gary ganz offen erzählen, dass der Ring ihr abhandengekommen war. Und wenn nicht, dann … dann wusste sie noch nicht, was sie tun würde.
Sie überflog die Beträge und versuchte, die Einkäufe in New York zu identifizieren. Viele Geschäfte an der Fifth Avenue tauchten auf: Sachs, Bergdorf Goodman und … ja, da stand es: Tiffany & Co.
Rachel schaute auf die dazugehörige Summe und blinzelte ungläubig.
Einhundertfünfzig Dollar? Wie konnte das sein? Sie zog die Brauen zusammen. Für das Geld konnte Gary doch keinen Diamantring gekauft haben. Verwirrt schaute sie erneut auf die Zahl. War es denn überhaupt möglich, für einen so geringen Betrag etwas bei Tiffany’s zu kaufen? Wohl allenfalls ein Andenken oder so was.
Doch dann fiel ihr das Gespräch über die Anzahlung wieder ein, das sie mit der Verkäuferin bei Tiffany’s in Dublin
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