Ich schenk dir was von Tiffany's
Grundwissen über die Geschichte des Brotes in verschiedenen Kulturen ergoogelt. Sollte ihm jemand Fragen stellen, war er mit Fakten über Hunderte verschiedener Brotsorten und über Symbolik, Rituale und Zutaten gerüstet.
«Also, wie ich gestern Abend schon gesagt habe, wenn Sie bei irgendetwas meine Hilfe brauchen, fragen Sie mich gern.»
Er lächelte. «Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen, und ich werde es im Hinterkopf behalten.»
Ein Moment peinlicher Stille folgte, als die beiden sich mitten im Bistro gegenüberstanden und einander anschauten.
«Ach so!», rief Rachel, als fiele ihr gerade etwas ein. «Sind Sie zum Frühstücken hier? Sie müssen hungrig sein. Warten Sie, ich besorge Ihnen einen Tisch.»
«Danke, aber ich habe im Hotel ausgiebig gefrühstückt.» Er zögerte. «Äh, ich wollte einfach noch mal vorbeischauen und mich für den schönen Abend bedanken. Es war wirklich nett von Ihnen, dass Sie sich an Ihrem freien Samstagabend um mich gekümmert haben.»
«Ach, gern geschehen. Ich habe unseren Abend sehr genossen.»
«Ich auch. Aber ich habe gerade überlegt … Könnte ich vielleicht eine Telefonnummer von Ihrem Verlobten haben? Ich möchte wirklich gern mit Gary sprechen, wenn das möglich ist.»
War es Einbildung, oder huschte ein Schatten über ihr Gesicht, als er Gary erwähnte?
«Ethan, ich muss mich noch einmal für ihn entschuldigen. Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit ihm los ist, und es ist wirklich nicht in Ordnung, dass Sie so hinter ihm her sein müssen. Wann fliegen Sie denn nach London zurück? Ich sorge dafür, dass er Sie heute anruft. Spätestens heute Abend.» Rachel schürzte die Lippen. «Gary ist im Moment einfach … nicht ganz auf der Höhe.»
«Verstehe. Aber es wäre mir doch lieb, wenn ich ihn selbst kontaktieren könnte, für den Fall, dass er wieder nicht daran denkt.»
Konnte sie ihm nicht einfach die verdammte Nummer geben? Rachel als Vermittlerin zu haben, wurde allmählich anstrengend. So gern er mit ihr sprach, es brachte ihn nicht weiter.
«Glauben Sie mir, ich sorge dafür, dass das nicht passiert, aber hier …» Rachel ging zur Bar und griff nach einem Notizheft. «… das hier ist seine Handynummer.» Sie schrieb ein paar Ziffern auf, und Ethan hätte fast die Faust in die Luft gereckt vor Freude. Endlich konnte er selbst mit Knowles sprechen, von Mann zu Mann.
«Danke.» Sorgsam, als sei sie aus Gold, schob er die Nummer in seine Brieftasche. «Und noch mal, alles Gute für Sie beide – mit Ihren Heiratsplänen.»
Rachel schaute ihm in die Augen. «Für Sie auch. Und schieben Sie Ihren Antrag nicht zu lange auf. Sie wollen ja nicht, dass Ihre Freundin das Warten irgendwann satthat», fügte sie lachend hinzu.
«Nein, das mache ich nicht, glauben Sie mir.» Er wollte ihr die Hand schütteln, aber wieder kam sie auf ihn zu und nahm ihn herzlich in die Arme. Ethan wurde fast schwindelig, als er den Geruch ihres Haares und den Duft ihrer Haut einatmete.
«Es war so schön, Sie wiederzusehen, Ethan. Lassen Sie uns doch in Kontakt bleiben. Sie haben ja meine Nummer − und, wie gesagt, wenn Sie noch irgendetwas über Brot wissen wollen …»
Er lächelte. «Dann weiß ich genau, wen ich fragen kann.» Er schaute auf die Uhr. Plötzlich widerstrebte es ihm, das Lokal zu verlassen. «Ich sollte mich jetzt lieber auf den Weg machen. Hab heute viel zu tun.»
«Das geht mir genauso. Die Wochenenden hier können ein bisschen verrückt sein.» Sie lächelte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und wieder sah Ethan den Diamanten funkeln.
«Leben Sie wohl, Rachel», sagte er. Als er sich zum Gehen wandte, wurde ihm plötzlich etwas klar: Seit er gesehen hatte, wie gut der Ring Rachel stand, fiel es ihm immer schwerer, sich vorzustellen, dass Vanessa ihn trug.
***
Während Terri zwischen den Tischen hin und her ging und die Gäste bediente, verfolgte sie interessiert die Begegnung von Rachel und Ethan. Nicht, dass sie die beiden belauscht hätte, es war eher ein «zufälliges Mithören».
Nach Ethans verzückter Miene und Rachels kokettem Lachen zu urteilen, musste das Essen gestern Abend auf beide einen bleibenden Eindruck gemacht haben.
Was natürlich erklärte, warum Ethan Rachel nichts von der Verwechslung erzählt hatte. Wenn Ethan sich immer so benahm, sobald Rachel ihn anlächelte, wie sollte er es dann jemals fertigbringen, ihr die Wahrheit über den Ring zu gestehen? Und wie würde Rachel jemals erkennen, wer Gary wirklich
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