Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
Vom Netzwerk:
das wirklich? Ich kenne dich viel besser, als du ahnst. Und ich weiß, wann du lügst.«
    Sie war alarmiert. »Das ist lächerlich.«
    »Ach ja? Alle Menschen haben so etwas wie ein verräterisches Zeichen, mit dem sie sich bei einer Lüge verraten. Und bei dir weiß ich genau, wann du lügst. Probier es aus, wir werden ja sehen. Ich sage dir dann, ob du die Wahrheit sagst oder nicht.«
    »Hör auf.« Frustriert ballte sie die Hände zu Fäusten. »Lass mich gehen. Ich möchte nicht, dass du mir so nah bist.« Sie strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    Seine Miene wurde weicher. »Lüge.« Er streckte die Hand aus und strich ihr sanft über die Wange.
    Sie zitterte, wütend darüber, dass er recht hatte. Als er so nah vor ihr stand und sie seine Wärme spürte, seinen verführerischen Duft einatmete, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als sich an ihn zu schmiegen.
    »Was ist mit uns passiert, Mads?« Beim Klang seiner tiefen Stimme zog sich ihr Unterleib sehnsüchtig zusammen. »Wir haben stundenlang geredet. Wir haben so lange gelacht, bis du heiser warst. Erinnerst du dich an die langen Nächte am Strand, als wir zugeschaut haben, wie die Wellen ans Ufer schlugen?« Sein Blick glitt zu ihren Lippen. »Wie wir uns geliebt haben?«
    Zitternd presste sie sich an ihn und sehnte die Vergangenheit mit einer Intensität zurück, von der er niemals etwas ahnen würde.
    »Du warst glücklich«, sagte er. »
Wir
waren glücklich. Was hat sich geändert?«
    Sie schüttelte den Kopf und bohrte sich die Fingernägel in ihre Handflächen, um nicht die Hände nach ihm auszustrecken. »Zwei Monate. Wir kannten uns zwei Monate und waren nur einen Monat lang zusammen. Es hat einfach nicht funktioniert. Das ist alles.«
    »Wir hatten viel mehr als eine Romanze. Wir waren ein gutes Team.« Sein Finger beschrieb einen feurigen Pfad über ihren Nacken. »In jeder Beziehung.«
    Als er diese letzten drei Worte sagte, klang seine Stimme belegt, und sie konnte nicht verhindern, dass eine Welle der Leidenschaft ihren Körper erbeben ließ. Er spürte es, und sein Blick wurde hungrig. Er berührte ihre Lippen mit den seinen. Einmal, zweimal und ein drittes Mal.
    Und plötzlich lag sie in seinen Armen und konnte ihm gar nicht nah genug sein. Er zuckte zusammen, und ihr fielen seine angeknacksten Rippen ein, doch als sie sich zurückzuziehen wollte, schlang er die Arme um sie und zog sie noch fester an sich.
    Voller Hingabe küsste er sie, seine Zunge glitt in ihren Mund, und rasch wurde aus ihrem Verlangen ein verzehrendes Feuer, das ihr den Atem nahm. Seine Umarmung fühlte sich so gut an, so … richtig. Es war wie Heimkommen. Aber als seine Lippen zu ihrem Nacken hinunterwanderten und sie die Augen öffnete, sagte ihr Verstand ihr, dass sie ihm Einhalt gebieten musste. Sonst würde er glauben, sie wären wieder ein Paar mit einer gemeinsamen Zukunft. Und sie wusste ja nicht einmal, ob sie die Nacht überleben würde.
    Nur wenn sie log und ihn überzeugte, dass sie ihn nicht liebte, konnte sie sicher sein, dass er sie lange genug allein ließ, um hinausschlüpfen und sich mit Damon zu treffen.
    »Lass das.« Sie stieß ihn von sich weg und mied dabei seine verletzten Rippen.
    Pierce lockerte seine Umarmung, ohne sie loszulassen. Seine Augen waren dunkel vor unterdrückter Leidenschaft.
    »Warum nicht?«, fragte er.
    Ihr war, als müsste sie sterben. Was sie gleich tun würde, tat jetzt schon furchtbar weh.
    »Die Wahrheit?« Sie verschlang die Hände ineinander, um sie nicht nach ihm auszustrecken. »Ich habe dir schon damals, vor all diesen Monaten, die Wahrheit gesagt. Wir hatten Spaß miteinander, viel Spaß, besonders im Bett. Ich habe bekommen, was ich wollte, und es war Zeit für einen Neubeginn. Ich wollte mich nicht an einen Mann binden. Dass ich noch keinen anderen habe, bedeutet nicht, dass ich gelogen habe.«
    Pierce fuhr zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Sein Blick suchte den ihren. Er sah auf ihre Hände, als erwarte er, dass sie etwas damit tat. In seinem Gesicht lag Schmerz. »Dann war das zwischen uns nur eine Bettgeschichte?«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Das ist etwas harsch ausgedrückt, aber ja, es trifft den Kern der Sache. Im Bett haben wir gut miteinander harmoniert, aber das war’s auch schon.«
    Er starrte sie lange mit regungsloser Miene an. Dann ließ er sie los, drehte sich um und trat an das Fenster, das zur Straße hinausging.
    Madison hatte einen Kloß im Hals. Sie lief in ihr

Weitere Kostenlose Bücher