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Ich sehe was, was du nicht siehst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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mich in dich verliebt hatte, würdest du mir wahrscheinlich nicht glauben.« Er schüttelte den Kopf, als er ihre ungläubige Miene sah. »Hab ich’s mir doch gedacht.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht, ob ich jemals einen Menschen wirklich geliebt habe, aber ich habe mir etwas aus dir gemacht. Zumindest so viel, dass ich dich nicht umgebracht habe wie jede andere Frau, die in meinem Leben eine Rolle gespielt hat. Ich wollte, dass du glücklich bist, und wenn dein Vater einfach zum vorgesehenen Zeitpunkt gestorben wäre, dann wäre uns das alles erspart geblieben.«
    Madison schauderte, als sie ihn so beiläufig vom Töten sprechen hörte. Wie viele Menschen hatte er wohl in all den Jahren umgebracht? Sie war froh, dass sie es geschafft hatte, so lange zu überleben, nachdem sie diesen Mann immerhin geheiratet hatte. Magensäure stieg ihr in die Kehle, und sie schluckte sie hinunter. Dann erst begriff sie, was er soeben gesagt hatte. »Wie meinst du das – ›wenn dein Vater einfach zum vorgesehenen Zeitpunkt gestorben wäre‹?«
    »Es ist schon erstaunlich, was Menschen wissen, ohne es sich einzugestehen. Als wir uns kennengelernt haben und du von deiner Familie erzählt hast, da wusste ich sofort, dass es etwas zu holen gab, auch wenn dir das nicht klar war. Es war nicht schwer, deinen Vater dazu zu bringen, mit seinem Händchen für Investitionen zu prahlen, so von Mann zu Mann. Er war so stolz darauf, dass er imstande war, für seine Familie zu sorgen und darauf, dass seine Hinterbliebenen nach seinem Tod finanziell gut dastehen würden. Wir sprechen hier von mehreren Millionen Dollar. Er hatte ein gutes, ein erfülltes Leben. Wenn er einfach bei meinem ersten Versuch gestorben wäre, dann wären wir beide wahrscheinlich immer noch ein Paar.«
    Sie war so schockiert, dass sie ihn nur fassungslos anstarrte.
    »Arme kleine Madison. Du hast wirklich keine Ahnung, wer ich bin, selbst nachdem du deinem neuen Freund bei den Ermittlungen geholfen hast. Was hat er dir erzählt? Hat er herausgefunden, wer ich wirklich bin?«
    »Was meinst du, ein Identitätsdieb, ein Hochstapler und ein abscheulicher Serienmörder mit dem Namen
Simon?«
    Er lachte. »Na ja, das bin ich wohl alles, und auch wenn ich ›abscheulich‹ etwas hart finde: Alles, was du sagst, stimmt – und noch mehr. Deine Familie war für mich nur Mittel zum Zweck. Und wenn ich dich irgendwann sattgehabt hätte, hätte ich ausgesorgt gehabt – als reicher Witwer, der den Verlust seiner geliebten Ehefrau betrauert. Von dem Geld hätte ich jahrelang bequem leben können, bis es mir ausgegangen wäre oder mir ein Fehler unterlaufen wäre, wie etwa ein Mord in der Nähe meines Wohnorts, der mich gezwungen hätte, meine Identität zu wechseln.« Er legte den Kopf schräg. »Na ja, genug von den alten Zeiten. Wo ist der Scheck?«
    »Ich habe ihn nicht bei mir«, log sie. Sobald sie ihm das Geld gab, war sie tot. Sie hatte den Scheck nur mitgebracht, um dafür sein Geständnis zu bekommen. Doch ohne das Aufnahmegerät und ihre Pistole war der Scheck in ihrem BH nur eine Belastung.
    Irgendwie musste sie Zeit schinden, ihn ablenken, damit sie die andere Pistole ziehen konnte.
    »Ohne das Geld wärst du nicht hergekommen. Wo ist es?«, fragte er.
    »Im Safe.«
    »Safe? In welchem Safe?«
    »Dort drüben.« Sie deutete auf die gegenüberliegende Wand.
    Er schob sie vorwärts. »Dann los.«
    Sie nahm ein Gemälde von der Wand, und ein in die Wand eingelassener Safe wurde sichtbar.
    Damon drückte ihr den Pistolenlauf in den Rücken. »Mach ihn auf.«

26
    Pierce schaltete den Scheinwerfer aus und fuhr im Schritttempo die Straße hinunter, bis er fünfzehn Meter hinter einem Wagen zum Stehen kam, den er nicht erkannte. Es war das einzige Auto, das noch am Calhoun Square parkte. Es musste der Wagen sein, mit dem Madison hergekommen war, auch wenn er nicht wusste, woher sie ihn hatte.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich spät in der Nacht aus der Pension zu schleichen? Warum war sie ausgerechnet hierhergefahren und hatte den Wagen an der dunkelsten Stelle in der Straße abgestellt, so weit von der Straßenlampe entfernt, wie es nur ging?
    Sobald er sie in Sicherheit wusste, würde er ihr die Meinung sagen. Er konnte sehen, dass jemand auf dem Fahrersitz saß, ein Schatten in der Dunkelheit. Aber irgendetwas stimmte nicht. Der Schatten war zu groß, und die Schultern waren zu breit, als dass sie der zierlichen Madison gehören konnten.
    Ein ungutes

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