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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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Wie hat sie den bloß da rein bekommen? Stellt sich doch sonst so an mit dem Reinkriegen. Dann erkennst du plötzlich, mit rotem Kopf nach wildem Kurbeln, fluchend und schimpfend, deine Chefin, die sieht, dass du deine Chauvi-Karre offenbar mutwillig auf Frauenparkplätzen abstellst. Und dann sollst du noch Jane-Baby zu ihrer wirklich guten Freundin Alex fahren, damit sie ein bisschen Prosecco nippen, ihre Einkäufe ganz kurz vorzeigen und gleichsofortaufderStelle wieder gehen kann. Zwei Stunden später legst du genervt einen Kavalierstart hin und rast – im Übrigen unbemerkt – ohne deine Frau nach Hause. Als sie irgendwann überrascht anruft, hast du „Spiel mir das Lied vom Tod“ fast zu Ende geguckt. Und nächsten Samstag steht dir dasselbe bevor. Und an dem darauf auch.
    So was macht Tarzan definitiv nicht: Wenn er auf dem Heimweg an seiner Liane noch jemanden mitgenommen hat, suchten sämtliche Mitreisenden automatisch den kürzesten Weg zu ihrem Baumhaus.
     

 
Tarzan lässt sich nicht parken
    Die Frauen haben das mittlerweile auch gemerkt. Mann kann ja sagen, was Mann will, aber doof sind unsere Girls nicht. Deshalb haben sie sich was einfallen lassen: Kindergärten für Männer würde ich die Dinger nennen, die nun in den Shopping-Tempeln der Frauen den Männern das Leben versüßen sollen. Dort geben die Damen mittlerweile ihre männliche Begleitung ab wie Mäntel an der Garderobe. Merke: Letztere ziehen sie nach dem Einkauf nie mehr an, da sie gerade vorhaben, sich einen neuen zu kaufen. Ich bitte euch: Sind wir so leicht abzugeben? Wirklich? Nein.
    Mich erinnern diese Männergärten an die ersten Ikea-Besuche mit meinen Eltern: Bevor sie loszogen, schubsten sie mich in diese Bassins mit den anderen Kindern, zwischen denen noch kleine Bälle schwammen. Ich brauchte zwei, drei Stunden, bis ich mich gegen die anderen Kinder durchgesetzt und den rettenden Ausgang erreicht hatte. Das hat fürs Leben gereicht. Also, ich lass mich jedenfalls nimmer abgeben. Was für ein Witz auch: Frau schleppt ihren Mann zu dieser Pseudo-Bar, wo er – ausnahmsweise! – einen Playboy durchblättern darf. Womöglich nicht einmal den aktuellen. „Aber nur die Spitzeninterviews lesen“, droht sie noch, „nix angucken“, bevor sie mit seiner Kreditkarte loszieht. Ich hab im Playboy noch nie ein Interview gelesen. Hätte Tarzan das etwa gemacht? Und warum hätte Tarzan lesen lernen sollen, wo’s doch so viel zu gucken gab?
    Sie also stellt ihren Männe (nicht umsonst lautmalerisch recht nahe an „Memme“) an der Bar ab, wo ihn ein gediegener Barkeeper fragt, was es denn sein soll. Eine knapp oder vielleicht gar nicht bekleidete Maid kam für diesen Job vermutlich nicht infrage. Für eine gute Bahia-Zigarre ist selbst ihre durchschnittliche Einkaufsdauer zu kurz, denkt Männe – er soll sich täuschen –, einen Whiskey muss er auch ablehnen, er will den Alfa ja gesund nach Hause bringen. Sowieso ist die Angst, den Führerschein zu verlieren, groß. Die Bilder in der Zeitschrift darf er gar nicht angucken, weil er diese verlogenen Abbildungen der Models in der von Männern dominierten Medienlandschaft ja nicht mit seiner Frau vergleichen soll. Was also bleibt? Eine Runde Karten spielen. (Skat können die anderen Anwesenden nicht, 66 will er nicht.) Der Versuch, Fußball zu gucken, missglückt ebenfalls: Aufzeichnungen sind nicht wirklich spannend. Bis alle Möglichkeiten des Männergartens verworfen oder ausgetestet sind, kommt sie doch tatsächlich schon wieder, gibt ihm einen flüchtigen Kuss, dem Barkeeper ein fettes Trinkgeld und freut sich, dass er ENDLICH mal so richtig Mann sein durfte. Dank ihr, im Übrigen.
    Ah. Das kommt mir vor, als würde jemand von einer Brücke in einen tiefen Fluss springen und sicherheitshalber ein Gummiseil am Fußgelenk tragen, damit er sicher zurückgeholt werden kann. Lachhaft. War etwa Tarzan jemals gesichert? Ein echter Mann lässt sich da nicht abgeben. Der ist am Samstagnachmittag im Fußballstadion oder daheim und schaut die Qualifikation fürs Formel-1-Rennen.
    Jedenfalls hat ein Tarzan sowieso ein Playboy-Abo, den Whiskey im Regal und alle Zeit der Welt für jede Zigarre, die er rauchen will. Am besten am Billardtisch.
     
    Tarzans Tipps:
    • Tarzan geht alleine einkaufen. Jane auch.
    • Tarzan kennt seine Größen. Jane ihre auch.
    • Tarzan kennt seine eigenen Boutiquen. Jane auch.
    • Tarzan lässt sich nicht im Kindergarten abgeben.
    • Tarzan guckt im Playboy

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