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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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typische Verhalten selbst an geschundenen Partnern im hohen Alter ab 20 Jahren noch zu ändern. Vereinzelt ist mir sogar jüngst von Männern berichtet worden, die mit verbundenen Augen durch die Städte tappen: Ihre übermächtigen Frauen wollten verhindern, dass seine Augen den Weg zum Knackarsch der brünetten 20-Jährigen finden. Was sie sicher dennoch haben, da dies zu den grundlegenden Fähigkeiten der wahren Männer gehört. Diesen Weg finden Männeraugen immer. Tarzan stellt zwar jedes Mal fest, dass Janes Hintern einfach der allerschönste ist. Doch das muss sehr oft wieder bewiesen werden, so wie Jane locker siebenmal am Tag hören kann: „Ich liebe dich wegen deiner unglaublichen Augen.“ Aber genauso wie Tarzan sich nicht mit verbunden Augen durch den Dschungel schwingen könnte, würde er niemals im Sitzen pinkeln.
    Geben wir unseren Genen nach, stehen unseren Mann und tun es im Stehen, bekommen wir’s mit neiderfüllten Emanzen und Quarktaschen zu tun, die rosa Löschpapier um unser Klo herum verteilen. Pinkeln wir im Sitzen, setzen wir Jane der Gefahr unserer Impotenz und uns der Gefahr ganz allgemein aus (Beute verpasst, vom Tiger verspeist oder Alienschleim beglibbert). Deshalb: nie im Sitzen, niemals. Wir pinkeln im Stehen, weil wir es können.
     

 
Tarzans Tischgebet
    Natürlich kochen Männer. Mit Betonung auf kochen. Frauen hingegen halten sich zwar bevorzugt in Küchen auf, kochen aber nicht. Sie machen aus jeder Mahlzeit ein Drama.
    Erster Akt: ausgewogener Saison-Salat
    Zweiter Akt: Tofu auf Vollkornbrötchen-Basis
    Dritter Akt: Cremetörtchen aus Magermilch
    Orchestriert wird die Aufführung vom Blubbern des Ozons, das massenhaft in dem schmackhaften superkohlensäurehaltigen Mineralwasser zu finden ist, das arme Seemänner aus den entferntesten Regionen der Erde eigens heranschiffen müssen. (Und dann beschweren sich die Mädels, wenn wir auf das Blubberwasser reagieren und ein Bäuerchen verdrücken.) Wasser vom Mineralbrunnen vor den Toren der Stadt zu holen, ist den Janes heute ja nicht mehr abenteuerlich genug. Demnächst wollen sie als Liebesbeweis vermutlich rötliches Marswasser auf dem Tisch sehen. Vielleicht wünschen sich die Mädels das Exotische aber auch, weil sie in jedem Tropfen des reinen Wassers das Salz des Schweißes und der einsamen Tränen jener Männer schmecken, die es geholt und abgefüllt haben. Tarzan hingegen will fremden Männerschweiß nicht wirklich schmecken. Deshalb tut es für ihn das Wasser aus dem Getränkemarkt von umme Ecke oder einfach eine Flasche Bier.
    Jane macht also aus allem ein Drama, setzt noch auf das Stückchen Biofleisch ein winziges halbes Cocktailtomätchen, stäubt Petersilie über die Kartoffeln und macht den Salat mit einem Öl aus russischen Walnüssen an. Genau nach Großmutters Rezept aus Ostpreußen. (Von Tschernobyl hat sie natürlich noch nie was gehört.) Wenn er das dann nicht mindestens zehn Minuten lang zu würdigen weiß, ist bei ihr gleich Feuer unterm Dach. Im Lauf der Jahrhunderte erfanden schlaue Männer strategisch geschickt das Tischgebet, das sich ritualisiert verkürzen ließ und den männlichen Spender all der leckeren Nahrungsmittel wieder in den Vordergrund stellte. Doch in diesen unheiligen Zeiten ist es leider wieder aus der Mode gekommen. Vielleicht von ungeweihten Priesterinnen verboten. Heute sind die Lobpreisungen in erster Linie der eigenen Frau gewidmet, in zweiter allen anderen Frauen, die irgendwie an diesem Rezept teilhaben. Mit Ausnahme von seiner Mutter, denn die kann „natürlich nicht“ besser kochen als Jane.
    Und diese Lobpreisung jeden Tag zu jeder Mahlzeit. Kein Wunder, dass der zivilisierte Mann Kantinen, Currywurst und Döner erfand. Wieder stoßen wir auf die Türken, die ja als die Könige des Fastfoods gelten, auch wenn die Amis deutlich dicker sind. An jeder Straßenecke verkauft in Istanbul ein von zu Hause geflohener Türke seinen Leidensgenossen etwas Leckeres zu essen. Nahrhaft, schnell, schweigend. Bestenfalls schallt das „Zwei Sechser, drei Neuner!“ nach hinten in die Garküche. Außer einem freundlichen „Dankeschön“ muss Tarzan nichts sagen. Und er wird satt. Sehr satt sogar.
    Dass Tarzan das mag, ist kein Wunder. Sitzt er doch tagein, tagaus auf dem Baum und hält nach dem Tiger Ausschau: Er riecht, er hört, er sieht ihn irgendwann. Nach Tagen des Leidens und Darbens, des Träumens von gebratener Tatze, Lende und Zunge, also mit einer satten Überproduktion Säure im

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