Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

gewidmet haben, die Rezepturen von Mund zu Ohr weitergaben und diese dann immer weiter verfeinerten. Auch das ist bei Jane anders: Hauptsache, das Blubberwasser kommt aus einer recht bunten Flasche, hat einen trendigen Namen und wird in den Frauenzeitschriften als „Das Getränk des Sommers!“ angepriesen. Dann muss es her und rein. Dagegen ist an sich wenig zu sagen. Solange Jane es mit ihren Mädels anlässlich des monatlichen Frauenabends süffelt. Tarzan indes bleibt bei den ehrwürdigen traditionellen Getränken aus nicht genmanipuliertem Hopfen und Malz, mit purem Geschmack, gerade so, wie sie auch im Urwald hätten gebraut werden können.
    Bier! Und nachher die Fahne! Das ist eben so, Mädels! Ihr müsst euch auch damit abfinden, dass Tarzan dann ins Bett fällt und Jane noch ein Helles-Bäuerchen ins verschlafene Gesicht bläst, bevor er mit einem wilden Schnarchen kundtut, dass hier keinesfalls leichte Beute ruht, sondern ein ernst zu nehmender Gegner. Er möchte halt, dass Jane sicher schlafen kann.
     

 
Pass dich an, Jane!
    Dennoch ist es nicht so, dass Tarzan diese strenge Rollen- und Lebensteilung nur schön findet: Wie gerne würde auch er das Erlebnis mit Jane teilen, zum Beispiel in einem Country-Schuppen zu stehen und Ring of Fire zu hören, intoniert von der prima Drei-Mann-Kapelle aus irgendeinem Vorort? Wie gern würde Tarzan Janes Sopran in seinen Bass einfallen hören, wenn sie gemeinsam auf dem Punk-Konzert „Ausziehen, Ausziehen“ skandieren. Oder Janes starren Blick genießen, wenn sie bei The Jim Rose Circus Show zusieht, wie sich ein Mann ein Kondom durch die Nase in den Rachen schiebt.
    Derartig intensive gemeinsame Erlebnisse aber entgehen Tarzan und Jane, weil sie sich nicht anpassen will. Seine Welt nicht betreten möchte und sich immer noch in der Nähe eines schon so oft erträumten Silbernen Prinzen wähnt, der, Jane, das muss dir mal jemand in aller Deutlichkeit sagen, NICHT KOMMEN WIRD. Tarzan ist die Realität, der es sich anzupassen gilt.
    Der Mann hingegen hat es im Lauf der Menschheitsgeschichte versucht und sich der weiblichen Welt angenähert: Indem er etwa die Couvade praktiziert, ein mediterraner Brauch, bei dem sich der Mann nach der Geburt des Sohnes ins Bett legt und recht leidet, also die Mutter imitiert. Er wurde dann auch so behandelt wie die Wöchnerin. Das ging im Baskenland bis ins 19. Jahrhundert so. Dort herrscht bis heute Terror!
    Tarzans Tipps:
    • Lass Ingrid ziehen!
    • Trinke dein Bier am Stammtisch!
    • Lass Jane in ihren Film gehen. Gehe du in deinen. Trefft euch danach an der Bar. Sprecht nicht über die Filme.
    • Pass dich nicht an. Sie wird es nie und nimmer verstehen.
     

9. Die drei Ks: Katzen, Kinder, Karriere? – Tarzans Familienplanung
     
    Keine Frage, die K-Frage ist selbst für Tarzan ganz schwer zu beantworten: Eine Katze für die Jane des Herzens? Doch lieber ein Kind? Oder ist eine Karriere noch besser, damit genug Kohle für Jane und ihre diversen Wünsche reinkommt?
     
    Es ist schwer genug, diese Frage gemeinsam zu beantworten. Doch da nur Tarzan über den geschulten Weitblick verfügt, alle Konsequenzen der K-Entscheidungen zu übersehen, steht er oft ganz alleine da. In Janes Gene ist für die Altersstufe 18 bis 35 schlicht „Kind, irgendwie von irgendwem, am besten von Tarzan“ gemeißelt. Darauf folgt – von 35 bis 42 Jahren – das „Jetzt aber gaaanz hurtig!“ und ab 42 Jahren bis Ende „frustriert bleiben“. Tarzan dagegen weiß: Selbst wenn er schon die Rente bekommt und die erste Lebensversicherung in einen Mercedes SLK umgesetzt hat, bleibt er für die ein oder andere Jung-Jane attraktiv, die ihm ein Kind schenken möchte.
     

 
Alles ist möglich
    Zusätzlich zu Janes genetisch bedingten Wünschen pulsiert im Hintergrund chronisch und wie eine kosmische Hintergrundstrahlung das latente Bedürfnis „Katze zum Kuscheln! Katze zum Kuscheln!“, das sich mit der beständigen Begierde „Mein Mann macht Karriere, mein Mann macht Karriere“ zu einer Suppe vermengt, die Tarzan erst mal auslöffeln muss. Jane glaubt nämlich – nicht ganz zu Unrecht –, Tarzan könne alles. Allerdings kann auch er nicht alles auf einmal. So ist’s auch für echte Männer schwierig, alle Dialoge aus Zwei Glorreiche Halunken mitzusprechen, Janes Tageserzählungen zu lauschen und dabei eine neue DVD zu rippen. Schwierig! Nicht unmöglich. Jane hält solche Fähigkeiten bei Tarzan für selbstverständlich. Zum einen deswegen,