Ich und er und null Verkehr
zurechtkommst â¦Â«
Keine Ahnung, worauf sie hinauswill, aber ich ziehe sie auf meinen
Schoà und lasse meine Hand unter ihren Bademantel wandern.
»â¦Â noch dazu, wo die Kinder in meiner Gruppe zum Teil nicht ganz
einfach sind â¦Â«
Ich lasse sie reden und taste mich währenddessen weiter vor. Mann,
sie trägt ja gar nichts darunter!
»â¦Â umso schöner wird es für
dich sein, wenn es dein eigenes Kind ist.«
Meine Hand erstarrt. Was hat sie gerade
gesagt? Dein eigenes Kind?
»Ãh, wie war das?«, frage ich zur Sicherheit nach.
»Ich sprach von unserem Kind.« Sandra strahlt mich an, als wäre ich
der Weihnachtsmann. »Dann würde alles zusammenpassen, wir wären eine richtige
Familie. Du gehst arbeiten und bringst die Beute heim, und ich hüte unser Nest
und kümmere mich um unseren Nachwuchs.« Während sie weiterredet, zieht sich
meine Hand ganz von selbst wieder aus ihrem Bademantel zurück. »â¦Â wir haben das
nie richtig besprochen, aber ich habe es dir immer angesehen, dass du das auch
willst ⦠natürlich könnte ich dann nicht mehr arbeiten gehen, aber bei meinem
Gehalt zahlt sich das sowieso nicht aus ⦠wir könnten uns gleich mehrere Kinder
anschaffen, Zeit hätte ich dann ja ⦠die Pille habe ich übrigens schon
abgesetzt ⦠nächste Woche habe ich meinen Eisprung ⦠vielleicht solltest du
deine Munition aufsparen, bis es so weit ist ⦠dadurch erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft um das Doppelte ⦠wer weiÃ, vielleicht
werden es sogar Zwillinge â¦Â«
Ist das jetzt ein Witz oder was? Hängt hier irgendwo eine versteckte
Kamera? Wovon redet sie überhaupt? Ich komme mir vor wie in einem schlechten
Traum.
Das ist es: Ich träume das hier nur. Das ist gar nicht echt. Ich
muss nur ganz schnell aufwachen, dann bin ich erlöst. Ich schlieÃe fest die
Augen und stelle mir vor, dass ich in meinem Bett liege und dass ich gleich
aufwache und alles nur ein böser Traum war.
Aber es funktioniert nicht. Als ich meine Augen wieder öffne, sitzt
Sandra immer noch auf mir und redet und redet und redet.
Ich kann nicht aufwachen, ich kann nicht.
Ich brauche Hilfe!
Kann mich irgendjemand kneifen?
Ich
Die Sonne strahlt in Höchstform vom azurblauen Himmel â
und dennoch ist für mich alles irgendwie bewölkt.
Kerstin schlichtet gerade einen Streit zwischen Sebastian und Benny,
und ich sitze wie gelähmt auf der Bank und hänge meinen Gedanken nach. Tief in
mir drinnen nagt etwas, das ich nicht genau definieren kann. Es ist ein Gefühl
von Leere, von Schuld, es ist ⦠mein schlechtes Gewissen?
Als ich Martin vergangenen Freitag mit meinen Plänen konfrontierte,
war es ein regelrechter Schock für ihn. So habe ich ihn noch nie erlebt. Er
schien förmlich in sich zusammenzusacken, wie ein Luftballon, bei dem man die
Luft rauslässt. Er brachte es nicht fertig, Nein zu sagen, aber es war deutlich
zu sehen, dass er sich seine Zukunft â zumindest die nähere â andersvorgestellt hatte.
Und es gab mir auch zu denken, dass er so verstört auf meine
Vorschläge reagiert hat. Ich meine, ich will mir auch noch ein bisschen Zeit
lassen mit meinem Kinderwunsch, aber insgeheim ist es doch so, dass ich von
einer Familie träume. Für mich war es immer eine Selbstverständlichkeit, dass
Martin und ich eines Tages ein Kind haben werden oder auch zwei. Nicht
unbedingt sofort, aber doch irgendwann in ferner Zukunft. Und jetzt bin ich mir
nicht mehr sicher, ob Martin das genauso sieht. Ich bin mir nicht einmal mehr
sicher, ob er überhaupt eine gemeinsame Zukunft für uns beide sieht.
Wenn ich daran denke, wie er sich die letzten Tage durch die Gegend
geschleppt hat, wird mir richtig schwer ums Herz. Meine Ankündigungen machten
ihm sichtlich zu schaffen, und gleich am nächsten Tag versuchte er das auf
typisch männliche Art zu kompensieren, indem er in Rekordzeit einen Bretterzaun
neben der Auffahrt errichtete â und das im strömenden Regen.
Ich habe mich darüber gewundert, aber auch nicht versucht, es ihm
auszureden. Zum einen weià ich ja, dass er dieses Ventil braucht, und zum
anderen ist es mir nur recht, wenn Gina Berger aus seinem Blickfeld
verschwindet â insbesondere jetzt, wo ich ihm dieses Sexverbot auferlegt habe.
Was auch so eine Sache ist. Es
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