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Ich und er und null Verkehr

Ich und er und null Verkehr

Titel: Ich und er und null Verkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Dabei
streicht sie mir sanft über die Schulter, und ich zucke zusammen wie unter
einem Stromstoß.
    Â»Das kannst du dir sparen, Jessica«, lacht Clarissa. »Stell dir mal
vor, Martin hat eine Freundin und ist ihr treu.«
    Jessica zieht ihre Hand zurück und mustert mich ungläubig. »Ein
Mann, der treu ist? Das gibt’s doch gar nicht!«
    Â»Doch, gibt es«, versichere ich ihr hastig und nicke zur
Bekräftigung. »Danke«, sage ich dann, als Clarissa mir den Kaffee serviert.
    Â»Und wenn schon«, meint Jessica Schulter zuckend. »Meine Kunden
sagen immer, das zählt für sie nicht als Fremdgehen.« Sie kichert. »Weil keine
Gefühle im Spiel sind, behaupten sie. Dabei solltet ihr mal sehen, was für
Gefühle ich bei denen hervorzaubere.«
    Â»Ã„h, ja … das kann ich mir vorstellen«, murmle ich und reiße meinen
Blick von ihren Brüsten los. »Wann kommt Erich denn jetzt?«, frage ich Clarissa
und klinge ganz verzweifelt dabei.
    Sie sieht auf ihre Uhr. »Der muss jeden Moment hier sein«, meint
sie. »Ich habe gerade vorhin mit ihm telefoniert. Er steckte allerdings im
Stau, so wie es klang.«
    Im Stau? Dann kann das ja noch ewig dauern! Wie soll ich das nur
durchstehen mit dieser lebendig gewordenen Sexphantasie neben mir?
    Â»Ist das nicht der Rechtsanwalt?«, höre ich auf einmal eine Stimme
von der anderen Seite. Ich drehe automatisch meinen Kopf, und mein Blick
versinkt in einem formvollendeten Busen, der zu einer gut gelaunten Blondine
gehört. Sie nimmt auf dem Barhocker zu meiner Rechten Platz, und dabei kann ich
sehen, dass nicht nur ihr Busen formvollendet ist. »Hast du es dir inzwischen
anders überlegt?«, lächelt sie und streichelt dabei mein Knie!
    Ich fühle, wie mir das Blut in den Kopf schießt, was mich wundert,
weil es sich gleichzeitig auch an anderer Stelle zu sammeln beginnt. Was wollen
die denn alle von mir? Können sie sich nicht woanders hinsetzen? Es gibt noch
genügend freie Plätze in diesem Raum. Und überhaupt, wieso haben sie so wenig
an? Die werden sich noch einen Riesenschnupfen holen!
    Â»Lass gut sein, Jenny«, kommt Clarissa mir lachend zu Hilfe. »Martin
ist nicht deswegen hier. Außerdem ist er seiner Freundin treu, ob du’s glaubst
oder nicht.«
    Â»Echt?«, fragt Jenny verwundert und glotzt mich an, als wäre ich das
achte Weltwunder. Dann grinst sie und taxiert mich von oben bis unten. »Schade
eigentlich. Bist ein hübscher Junge, das könnte zur Abwechslung sogar Spaß
machen. Was meinst du, Jessica? Wir könnten ihn uns teilen.«
    Jessica kichert. »Ja, genau. Wie wär’s, Martin, nicht doch Lust?«
    Lust? Ich? Mein Blick pendelt zwischen Jessicas Beinen und Jennys
Busen hin und her wie eine Flipperkugel. Ich fühle, wie mir der Schweiß auf die
Stirn tritt. Ich werde … ich muss … ich …
    Okay, jetzt haben sie mich so weit. Ist mir doch egal, was die von
mir denken. Sollen sie ruhig hinterher über mich reden. Juckt mich überhaupt
nicht.
    Mit grimmiger Entschlossenheit erhebe ich mich von meinem Barhocker.
»Clarissa, ich muss jetzt doch auf Erichs Angebot zurückkommen. Ich brauche
eines eurer Zimmer«, sage ich, und Clarissa reißt verwundert die Augen auf.
    Â»Wirklich?«, fragt sie, und in ihrer Stimme klingt ein bisschen
Enttäuschung mit. »Ich meine … ja, okay, wie du willst. Welches Zimmer willst
du denn? Das römische oder das griechische oder …«
    Â»Völlig egal. Hauptsache, es hat eine Dusche«, sage ich mit
glühendem Gesicht.
    Â»Oh, eine Dusche haben alle. Die meisten sogar einen Whirlpool,
falls du …«
    Â»Dusche reicht«, schneide ich ihr das Wort ab.
    Â»Okay«, sagt sie. Sie dreht sich um und angelt eine Schlüsselkarte
vom Bord hinter ihr. »Die ist für die Französische Suite«, erklärt sie, als sie
sie mir in die Hand drückt.
    Â»Und wo finde ich die?«
    Â»Gleich im ersten Stock links«, sagt sie. Dann zögert sie. »Und wer
soll dich … begleiten?«
    Â»Gar keine«, verkünde ich, und die Frauen an der Theke reißen
ungläubig die Augen auf. »So schwer mir das auch fällt.«
    Als ich davonmarschiere, starren sie mir mit offenen Mündern nach.
    Die Venusbar ist ein ziemlich verwinkeltes Gebäude. Das
bemerke ich, als ich im ersten Stock ankomme. Drei Gänge

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