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Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono

Titel: Ich vergebe dir - Bucciarelli, E: Ich vergebe dir - Io ti perdono Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabetta Bucciarelli
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jetzt?«, fragte Maria Dolores.
    »Sie wird sich nicht mehr um ihr Kind kümmern können, es nicht mehr aufwachsen sehen, wenn es wieder frei ist. Armes Engelchen, ausgerechnet am falschen Ort musste es passieren«, fuhr sie fort. »Ich war immer der Meinung, dass es manchmal besser ist, keine Kinder zu bekommen: die der anderen sind schon genug.«
    Maria Dolores war im Grunde genommen ihrer Meinung, behielt diesen Gedanken jedoch für sich und fragte: »Kann ich mit Don Paolo sprechen?«
    »Er ist nicht da, tut mir leid. Aber ich habe ihm gesagt, dass Sie angerufen haben. Sie werden sehen, sobald er kann, wird er sich bei Ihnen melden«, antwortete die Frau freundlich.
    »Tun Sie mir einen Gefallen und richten Sie ihm aus, dass ich am Samstag kommen werde.«
    »Mache ich«, schloss die Haushälterin das Gespräch.
    Ein starker Schmerz in der Brust, doch ohne Verengungen der Gefäße, die den normalen Blutkreislauf behindern. Die deformierte linke Herzkammer verleiht dem Herzen das Aussehen einer Vase mit einem schmalen Hals. Die Japaner haben dieses Syndrom erstmals richtig beobachtet und es Tako-Tsubo genannt. Besser bekannt auch unter dem Namen Broken-Heart-Syndrom .

39
    Ein Anruf der Polizei von Aosta war der Kommissarin jedoch zuvorgekommen. Ein an sie adressierter Brief auf der Kommode war der Grund, warum man sie hergebeten hatte.
    »Hier haben wir den Mann aufgefunden, an dieser Stelle des Pfarrhauses«, erklärte ihr der Polizist.
    »Wer hat sie benachrichtigt?«
    »Die Haushälterin. Sie wollte aufräumen, und als Erstes sah sie seine Füße.«
    Don Paolo hatte sich erhängt. Selbstmord begangen. Seine Seele ruhe in Frieden. Der Bischof war bereits da gewesen und hatte einen Segen gesprochen. Nicht für den Priester und seine Todsünde, sondern für den Ort, an dem es passiert war. Und im Dorf kursierten bereits allerlei Gerüchte, vor allem über seine Vergangenheit. Gerade jetzt wollte man wissen, warum er hierher versetzt worden war.
    »Wen zum Teufel schert es schon, aus welcher Hölle er kam«, befand die einzige Buchhändlerin des Tals. »Er war ein schwacher Mann, der daran gescheitert ist, seinen Auftrag zu erfüllen.« Margot war einfach zu weise.
    »Dürfte ich den Brief jetzt sehen?«, fragte Maria Dolores den Polizisten.
    »Natürlich. Ich hoffe, Sie wissen den Umstand zu schätzen, dass wir ihn noch nicht geöffnet haben. Ich wäre Ihnen allerdings dankbar, wenn Sie uns über den Inhalt in Kenntnis setzen würden: Bevor ich die Untersuchung abschließe, möchte ich ihn noch den Akten hinzufügen.«
    Maria Dolores betrachtete den Umschlag. Er war nicht an eine befreundete Person adressiert, sondern an Hauptkommissarin Maria Dolores Vergani, Polizeipräsidium Mailand. Es war also kein persönlicher Brief, sondern ein offizielles, an eine Polizistin gerichtetes Schreiben.

40
    Sehr geehrte Frau Kommissarin,
    bezugnehmend auf unser Telefongespräch vor einigen Tagen, das aus Gründen, die nicht in meiner Macht standen, plötzlich unterbrochen wurde, möchte ich Sie ersuchen, meine Worte von damals als Delirium eines alten Mannes zu betrachten, der das Ende seines weltlichen Daseins erreicht hat. Nichts von dem, was ich Ihnen anvertraut habe, entspricht der Wahrheit.
    Mit vorliegendem Schreiben grüße ich Sie herzlich und bitte darum, unser Herr Jesus Christus möge die Güte haben, mir zu vergeben. Ich hoffe, auch Sie wird er an dieser Güte teilhaben lassen, damit Sie getrost in die Zukunft blicken mögen.
    Ich wünsche Ihnen nicht das, was Sie sich erhoffen, sondern das, was gut ist.
    Eine feste Umarmung,
    Don Paolo
    Kaum hatte sie den Brief zu Ende gelesen, hob sie den Kopf und blickte in das Gesicht des Polizisten, der noch immer vor ihr stand. Sie zögerte einen Augenblick. Dann steckte sie die Hand in ihre Tasche, suchte tastend, fasste nach der Packung Zigaretten und zog sie hervor.
    »Alles in Ordnung Frau Kommissarin?«, fragte sie der Mann.
    »Ja, danke.« Ohne den Brief aus der Hand zu geben, versuchte sie die Packung zu öffnen, als ihr Handy klingelte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Zigaretten erneut in der Tasche zu verstauen. Dann nahm sie den Anruf entgegen.
    »Ja, Funi. Ich mache mich gleich auf die Heimfahrt. Ich melde mich vom Auto aus«, und wandte sich erneut an den Polizisten: »Ich muss nach Mailand zurück; wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Sie gerne später noch einmal anrufen. So gegen Abend.«
    Er nickte. Dann: »Der Brief. Kann ich ihn haben?« Maria

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