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Ich vergesse dich niemals

Ich vergesse dich niemals

Titel: Ich vergesse dich niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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„Mhhh…“ Mehr brachte ich nicht über die Lippen. So sehr ich es auch wollte. Ich kam mir vor wie erstarrt. Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Dads Finger sich um das Lenkrad verkrampften und weiß wurden. „Es tut mir leid", quiekte ich leise los. Dad sah einige Sekunden zu mir herüber und ich konnte Sorgenfalten auf seiner Stirn sehen. „Was meinst du damit?“ 
    „Ich mache es dir so schwer.“ Meine Stimme klang kratzig und unnormal. Ich räusperte mich leise und hoffte es half. Ich klang wie ein Reibeisen. „Nein… ich verstehe das doch. Ich mache mir nur Sorgen um dich und möchte das du dich wohl bei mir fühlst… Engelchen.“ Ich versuchte ihm ein Lächeln zu schenken. Keine Ahnung, ob ich es gut hin bekam. Wahrscheinlich sah es eher gequält aus. „Danke.“
     
    „Wir sind da.“ Dad begann euphorisch zu grinsen, während er eine Fernbedienung aus seiner Hosentasche hervorkramte und einen kleinen weißen Knopf darauf drückte. Mit einem leisen Surren fuhr das Tor zu einer großen Garage auf. In dieser stand schon ein weißes Caprio, welches einen fast erblinden ließ, da es so sehr strahlte. Es sah ebenso wie Dads BMW verdammt teuer und neu aus. Mensch die mussten Geld haben. Meine Mum war immer happy gewesen, dass sie sich ihren gebrauchten Audi A3 hatte leisten können. Wir stiegen beide aus und ich hing mir meine Tasche um. Mit zittrigen Knien und Frosch im Hals, folgte ich meinem Vater den langen gepflegten Weg zu seinem Haus. Von weiten konnte ich das große weiß gestrichene Haus schon sehen. Es hatte eine moderne und wie es schien relativ neue Fassade. Am Ende des gepflasterten Weges befand sich die riesige Eingangstür, die doppelt so groß war wie die meines alten Zuhauses. Die Tür war ebenfalls weiß und unter einem Vordach, welches von eleganten Säulen getragen wurde. Das Haus besaß einen schönen kleinen Garten, welcher das Haus umrandete und mit einem hübschen Holzzaun von den Nachbarhäusern getrennt wurde. Wow diese Upper East Side war wirklich echt schön und… teuer. Alle Häuser sahen so unglaublich gepflegt und neu aus. Fast schon unheimlich. Ich stellte mir die Bewohner solcher Häuser immer als totale Spießer vor, die ihr Gras mit einer Nagelschere schnitten. Ich begutachtete meinen Dad von der Seite. Nein, er sah eigentlich ganz und gar nicht so aus wie einer dieser Spießer. Und trotzdem passte er einfach genau in diese Welt und dieses Haus. Aber ich keines Wegs. Das flaue Gefühl in meiner Magengegend schwoll an und ich spürte die Übelkeit schon meinen Hals empor steigen. „Bist du bereit?“ Dad schien richtig hibbelig zu sein und verlagerte ständig sein Gewicht vom einem zum anderen Bein. Ich wollte am liebsten NEIN schreien und wegrennen. Aber stattdessen nickte ich einfach nur steif und fühlte mich dabei wie eine Eisstatue. Doch Dad schien das nicht zu bemerken. Er grinste breit übers ganze Gesicht und steckte den Schlüssel ins Schloss. Gebannt verfolgte ich, wie er den Schlüssel langsam herumdrehte. Dann war es soweit und er drückte die große Tür auf. 
    Hinter der Tür erwartete uns ein großer und heller Flur. Er war mit weißen Marmorfließen ausgelegt und mehrere Töpfe mit hübschen Pflanzen ließen ihn freundlich und offen erscheinen. Im hinteren Abteil des Flurs, führte eine moderne beige gestrichene Holztreppe in die obere Etage. Langsam setzte ich den ersten Fuß über die Schwelle meines neuen Zuhauses. Dad legte mir von hinten eine Hand auf die Schulter und schob mich sanft nach drinnen. „Nicht so schüchtern. Immerhin ist das nun auch dein Zuhause.“ Ich fand noch immer, dass der Klang des Wortes "Zuhause" falsch klang im Bezug auf dieses Haus hier. Mein Herz würde immer bei meinem alten und wahren Zuhause hängen bleiben. Da konnte auch die Schönheit dieses Anwesens mich nicht umstimmen. Dad trat an mir vorbei und lehnte einen meiner Koffer an die Wand neben der Treppe. „Ich hol erst mal deine anderen Sachen. Schau du dich doch einfach schon mal ein bisschen hier unten um. Gabrielle ist bestimmt oben und ruht sich aus und Jason ist noch in der Schule.“ Nach einem letzten Grinsen in meine Richtung ging er wieder nach draußen. Ich holte erst einmal tief Luft und schmiss meine Tasche neben den Koffer. Schlendernd betrat ich den Raum, welcher links von der Treppe lag. Mich erwartete dort ein großes Esszimmer. Dieses wurde durch eine halbe Wand von der Küche getrennt. Die Küche war im Vergleich zu Mums kleiner

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