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Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu

Titel: Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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Beispiel auf den neuen Wunsch übertragen?
    Das Rad muss nicht immer wieder neu erfunden werden. Auch nicht, wenn es um persönliche Wünsche und Veränderungen geht. Sich selbst auf die Finger zu schauen, wie und warum man etwas macht, hilft darüber hinaus zu erkennen, dass sich hinter jedem Verhalten ein guter Grund versteckt. Wenn Sie etwa »faul sind« und etwas partout nicht lernen wollen, obwohl Sie sich dazu verdonnert haben, dann kann es sein, dass die Inhalte nicht passen oder Ihre innere Struktur noch nicht versteht »Warum Sie den Käse lernen sollen«. Wenn etwas Käse ist, warum sollten Sie sich damit abmühen? Es ist dann clever, die Unterlagen zur Seite zu schieben. Sie handeln also effektiv und ganz und gar nicht faul. Selbsterkenntnis und Selbststeuerung helfen Ihnen jedoch, im Käse einen Sinn zu finden, damit Sie sich vielleicht dann doch an diese Aufgabe machen. Erst dieser Sinn oder eine Begeisterung für die Sache bringen uns dazu, Dinge anzupacken, die wir eigentlich zuerst nicht mochten.
    Vielleicht halten Sie sich aber auch nur für unordentlich und haben sich nun lebenslang zu mehr Struktur und Klarheit verdonnert. Im Selbstcoaching könnten Sie feststellen, dass Ihre Meinung von Ihnen vielleicht gar nicht stimmt. Zumindest nicht in der Ausschließlichkeit. Ja, auf Ihrem Schreibtisch herrscht möglicherweise Chaos. Aber wenn Sie die Finanzen Ihres Vereins verwalten, sind Sie durch und durch korrekt, alles ist dort abgeheftet, wo es hingehört, alles ist perfekt organisiert. Der Blick aus der Metaebene, also wie von oben herab, zeigt, dass Sie nicht immer unordentlich sind. Es wäre schön, wenn der Schreibtisch von der Vereinsarbeit profitieren könnte. Aber vielleicht brauchen Sie auch das Chaos am Arbeitsplatz, um zur Höchstleistung zu kommen. Wer weiß? In gezielten Gesprächen mit sich selbst, könnten Sie auch darauf eine Antwort finden.
    Indem Sie sich damit beschäftigen, wer Sie sind, erfahren Sie Hilfreiches und können besser identifizieren, in welchen Bereichen und ob Sie sich überhaupt verändern wollen. Sich selbst zu kennen hilft Ihnen, die richtigen Veränderungswünsche anzupacken und tatsächlich ans Ziel zu gelangen. Was für ein spannender Prozess!

    Wie lernen Sie sich kennen?
    »Erkenne dich selbst! – Aber wie?«, so die Kapitelüberschrift in einem Ratgeber der 50er-Jahre. Das psychologische Handbuch für den Haushalt war mir bei einem meiner vielen Flohmarktbesuche in die Hand gefallen. Dass es Menschen leichter fällt, andere Menschen zu analysieren und zu erkennen, war auch damals schon bekannt. »Aber versuchen Sie nun, eine Charakteristik von sich selbst zu schreiben! Dann erst werden Sie merken, wie schwer das ist! Vielleicht fallen Ihnen zahlreiche Einzelzüge ein; aber es ist kaum anzunehmen, dass diese sich zu einem Ganzen fügen.« Weiter wusste der Autor, dass die Bekannten, und »darauf kann man wetten – höchst skeptisch den Kopf schütteln und leise oder laut lachen«. So hatte es auch der Autor des Buches vor vielen Jahrzehnten bereits erkannt. »Gerade weil man sich der Nächste ist, ist man sich so nahe, dass man sich als Ganzheit nicht überschauen kann.«
    Zum Glück hat sich die Psychologie in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Wir wissen sehr wohl, dass Menschen auch zu sich selbst einen Abstand finden und wie von einer Metaebene aus sich und das eigene Handeln betrachten können.
    Möchten Sie diese Sicht einmal probieren? Dann nehmen Sie eine x-beliebige Situation der letzten Tage. Was haben Sie gemacht, mit wem geredet und was erlebt? Und nun stellen Sie sich vor, dass Sie die gleiche Situation aus einer anderen Perspektive betrachten, zum Beispiel aus der Perspektive einer anderen Person, die dieselbe Situation miterlebt hat. Oder Sie überlegen, wie Sie von der Situation in fünf Jahren berichten würden. Verändert sich Ihr Gefühl und haben Sie möglicherweise jetzt einen etwas größeren Überblick? Einen Überblick, der Ihnen ermöglicht, über den Tellerrand der Situation zu blicken? Haben Sie etwas entdeckt, was Sie eben noch nicht sahen? Dieser Blick fühlt sich gut an, finden Sie nicht auch? Ein wenig neugierig, ziemlich neutral und mit viel Raum für Neues.
    Genau diese innere Haltung ist es, die für Sie nun vorteilhaft ist, wenn Sie sich im Selbstcoaching erproben wollen. Zeigen Sie sich neugierig und seien Sie gespannt auf sich, geradeso, als würden Sie einen anderen Menschen kennenlernen. Vielleicht bei einem Tanzkurs

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