Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu
hinterlassen. Unbedachte Rückmeldungen oder gezielt platzierte Fiesbacks schwächen – auch den Mut zum Erfolg.
Hier ist schon mal eine Tonne für die Rückmeldungen, die für Sie ohne Wert sind.
Was bringt Sie weiter?
Wenn schon Rückmeldung, dann erbeten, wohlwollend und genau. Der wichtigste Geber von Rückmeldungen sind aber Sie selbst. Wie sprechen Sie mit sich? Welche Qualität haben Ihre Rückmeldungen? Gehen Sie wohlwollend, unterstützend und aufbauend mit sich um? Und wenn ja, oder wenn es ab jetzt so sein soll, wie könnte Ihr Veränderungswunsch dann klingen? Ohne unsinniges Vergleichen, ohne den Wunsch nach einer Liebe, die wir vielleicht gar nicht wollen – sondern nur auf uns bezogen, ruhig, ehrlich, machbar und zukunftsorientiert.
Möchten Sie ein Beispiel? Wenn ich meine wohlwollenden Phasen wie gerade eben habe, dann sage ich mir: »Schätzchen, weißte, du machst doch vieles schon ganz gut. Denk mal an diese süße Weihnachtsgeschichte, die du geschrieben hast oder an den letzten Vortrag. Dass du so wild in deinem jetzigen Manuskript rumfuhrwerkst, das ist doch nur, weil du so unter Druck stehst. Was könntest du denn gegen den Druck tun – vielleicht kommt dann deine Gelassenheit wieder zurück. Komm wir sammeln mal Ideen.«
Wie Sie sehen, spreche ich mich direkt an. Es ist der weise, wohlwollende Teil in mir, der auf das hysterische Huhn blickt, das hektisch durch die Seiten eines Manuskriptes hastet. Früher hätte ich mich beschimpft. Ich brauche Ihnen dafür kein Beispiel zu geben, denn ich vermute mal, Sie kennen das von sich selbst ganz gut. Wir schimpfen alle viel zu viel mit uns, obwohl wir uns in diesen Momenten oft sowieso schon ganz klein fühlen. Kein Erwachsener würde so hart mit einem Kind schimpfen, wie wir das mit uns tun. Und wenn doch, dann würden wir eingreifen oder ihn beim Jugendamt anzeigen.
Machen Sie sich nicht durch unüberlegtes, vorschnelles Urteilen selber klein. Und lassen Sie sich von fiesen Rückmeldungen nicht erschrecken, nötigen oder drangsalieren. Damit geben Sie einem anderen Menschen Macht. Sofern Sie es klären können – klären Sie es. Geht das nicht, holen Sie sich Unterstützung. Sind Sie frei genug: Verwandeln Sie die miese Bemerkung in eine schöne Übung, sich spielerisch mit sich selbst auseinanderzusetzen. Sie werden daran erstarken!
Der wichtigste Punkt in diesem Kapitel ist, dass Sie lernen, Rückmeldungen qualitativ zu unterscheiden. Welche sind wichtig, welche nicht? Sie haben die Wahl, Sie verleihen den Wert und Sie entscheiden, welchen Veränderungsimpuls eine Rückmeldung bewirkt.
Wenn Veränderung, wenn anders werden, dann weil Sie das möchten und nicht um des lieben Friedens willen, der ohnehin nicht eintritt. Menschen, die etwas an Ihnen bemängeln WOLLEN, werden immer etwas finden.
Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.
Und wenn wir uns doch einmal für andere ändern müssen?
Das kann passieren. Es gibt Situationen, da ist es sinnvoll, dass wir uns ändern, obwohl jemand anderes dies von uns verlangt, uns darum bittet oder uns dazu einlädt.
Wenn unser Arzt uns beispielsweise nahelegt, unseren Lebensstil zu ändern, weil wir unsere Gesundheit nachhaltig schädigen.
Wenn wir eine Familie gründen wollen, dann zieht das nach sich, dass wir nicht mehr alleine im Mittelpunkt unseres Lebens stehen, sondern sich unsere Aufmerksamkeit auf mehrere Leben verteilt.
Oder wenn wir unseren Job unbedingt behalten wollen, müssen wir vielleicht lernen, unsere Interessen stärker durchzusetzen und uns besser zu präsentieren, obwohl wir von Natur eher scheu sind.
Wir haben natürlich auch in diesen Fällen die Wahl, ob wir der Empfehlung folgen wollen oder nicht: Nur, wenn wir gesund bleiben oder werden wollen, sollten wir unsere Gewohnheiten ändern. Nur, wenn wir unseren Job wirklich behalten wollen, dürfen wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.
Es kann in solchen Situationen sinnvoll sein, in den sauren Apfel zu beißen und eine Veränderung anzustreben, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben. Stehen Sie vor einer solchen Entscheidung, dann schauen Sie auf die Vorteile, die Sie durch die Veränderung Ihres Verhaltens gewinnen: In dem Moment, in dem Sie einsehen, dass Sie besser leben und langfristig glücklicher sind, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören oder ein bestimmtes Verhalten verändern, erkennen Sie schon, dass Sie dies eigentlich für sich selbst tun. Die Veränderung kommt Ihnen
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