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Ich war Jack Falcone

Ich war Jack Falcone

Titel: Ich war Jack Falcone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joaquinn Garcia
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Beamten, der darauf achtet, dass alles reibungslos läuft. Ich schilderte Mike, was vor sich ging.
    Dann bat ich Nat Parisi und Chris Munger, mir einen Gefallen zu tun. Ich wollte, dass sie mich in der Nähe des FBI-Büros in White Plains abholten und nach Manhattan ins Büro brachten. Dort sollten sie in der Tief­garage parken. Dann würde mich niemand sehen, und ich konnte einen anderen Aufzug nehmen, ohne mich im Gebäude ausweisen zu müssen.
    Ich traute mich nicht, den normalen Eingang zu benutzen; denn andere Agenten hätten mich womöglich als Kollegen begrüßt. Und wenn einer der Zielpersonen der vielen Ermittlungen, an denen ich beteiligt war, mich gesehen hätte, wäre meine Tarnung aufgeflogen und meine gesamte Karriere als verdeckter Ermittler zu Ende gewesen. Das hätte nicht nur die Ermittlungen gefährdet, sondern auch mein Leben. Ich wollte weder meine Tarnung noch mein Leben aufs Spiel setzen.
    Chris und Nat versprachen, mich abzuholen. Aber ein paar Minuten später riefen sie zurück.
    »Der Chef hat uns verboten, dich abzuholen«, erklärten sie bestürzt. »Er hat uns sogar verboten, mit dir zu sprechen.«
    »Was soll das heißen, ihr dürft mich nicht abholen?«, fragte ich verdutzt.
    »Obendrein wirst du wegen Ungehorsams entlassen – weil du dich ans Hauptquartier gewandt hast!«
    »Wollt ihr mich verarschen?«, fragte ich ungläubig. »Es ist mein Recht, das Hauptquartier einzuschalten! Sie haben eine Abteilung, die verdeckte Ermittler unterstützt, und ich bin ein verdeckter Ermittler! Das ist doch kein Dienstvergehen!«
    »Es tut uns wirklich leid, Jack«, sagten sie enttäuscht und wütend. »Aber wir können dich wirklich nicht mitnehmen.«
    »Sie erwarten also«, sagte ich entrüstet, »dass ich in das verdammte FBI-Gebäude gehe, mich ausweise, mein Leben riskiere und alle meine Ermittlungen sabotiere, nur weil ich ein Meeting im Hauptquartier beantragt habe?«
    Das war grotesk! Wer hat je gehört, dass FBI-Agenten einen Kollegen nicht mitnehmen dürfen? Ich konnte es nicht glauben. Denn genau das hatte ich in Quantico gelernt: dass ich mich ans Hauptquartier wenden sollte, wenn ich ein Problem hatte. Ich rief wieder Mike Campi an.
    Mike rastete aus. Er stauchte meinen Chef zusammen und befahl ihm, Nat und Chris zu mir zu schicken, damit sie mich zu der Besprechung brachten. Ich konnte also doch durch den Hintereingang ins Hauptquartier gehen und meine Tarnung aufrechterhalten.
    Wir gingen zum Meeting, das an einem langen Tisch in einem Konferenzzimmer abgehalten wurde. Auf einer Seite saßen die Leute, die den Fall abschließen wollten: der Stellvertreter des leitenden Agenten im New Yorker Büro, der Leiter der Ermittlungen im FBI-Büro in White Plains, der Leiter des Dezernats für das organisierte Verbrechen im Hauptquartier (ein guter Freund seines New Yorker Kollegen) und ein anderer mit dem Fall befasster Agent. Ihre Namen möchte ich nicht nennen.
    Auf der anderen Seite saßen diejenigen von uns, die weitermachen wollten: Mike Campi, meine Sachbearbeiter und Case Agents Chris Munger und Nat Parisi, Joe Della Penna, ein Mitglied unserer Einsatzgruppe, den das Arbeitsministerium abgeordnet hatte 8 , Mike Costanzi, der Leiter des Dezernats für verdeckte Ermittlungen im Hauptquartier, Mike Pollice, ein weiterer mit dem Fall befasster Agent, und ich.
    »Wir wurden überrumpelt«, begann unser Chef. »Das Hauptquartier ordnete an, den Fall abzuschließen. Wir haben nichts damit zu tun. Wir führen nur einen Befehl aus.« Sein Kollege im Hauptquartier erklärte, davon wisse er nichts und die Anweisung müsse von einer viel höheren Stelle erteilt worden sein.
    Aber die Beamten auf der anderen Seite bestritten, dass sie irgendetwas mit dem Abbruch der Ermittlungen zu tun hätten. Es war eine glatte Lüge!
    »Verdammt noch mal, ihr habt mich reingelegt«, rief ich. »Ihr habt diese Anweisung selbst fabriziert, nicht das Hauptquartier!«
    »Das Hauptquartier will den Fall beenden, nicht wir«, beharrten sie. Ich wusste, dass sie logen, und die übergeordneten Kollegen wussten es ebenfalls.
    »Moment mal!«, rief Mike aus. »Ihr behauptet, wir hätten euch aufgefordert, den Fall zu beenden? Ich habe eine Nachricht von euch, in der ihr genau das beantragt!«
    Das war ein Schlag ins Gesicht! Es war zum Totlachen! Unser Chef und sein Kollege im Hauptquartier waren sprachlos. Sie hatten vor uns allen die Hosen runterlassen müssen. Jetzt fingen sie an, alles abzustreiten.
    »Na schön, dann

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