Ich war Jack Falcone
gegen den Drogenhandel in der Justizgeschichte.
Als alles vorbei war, wusste ich, dass ich Philadelphia verlassen musste. Martland setzte seinen Feldzug gegen mich unvermindert fort, trotz meiner langwierigen, harten Arbeit und aller Erfolge. Er schikanierte mich weiter und behauptete, ich verstoße gegen Regeln und Dienstvorschriften. Eines Tages explodierte ich. »Und was ist mit Ihnen?«, fragte ich. »Sie sind immer noch in der Nationalgarde. Warum kümmern Sie sich nicht um Ihre eigenen Angelegenheiten?«
Trotz Martland gelang es uns, eine erhebliche Zahl von Ganoven festzunehmen und die Geschäfte der beiden größten kolumbianischen Cali-Drogenkartelle in den USA zu unterbinden. Für unsere Bemühungen wurden wir – die Case Agents und die verdeckten Ermittler, die Van Marsh und ich an den Ermittlungen beteiligt hatten – vom FBI mit Leistungsprämien und vom Büro des amerikanischen Generalbundesanwalts im Eastern District of Pennsylvania mit Preisen geehrt.
In dem Glückwunschbrief des FBI stand unter anderem: »Special Agent Garcia, dank Ihrer Tapferkeit und Ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten als verdeckter Ermittler ist es Ihnen gelungen, das volle Vertrauen der Verdächtigen zu erwerben.« Die Bundesstaatsanwaltschaft schrieb ebenfalls einen sehr freundlichen Brief an den damaligen FBI-Direktor Louis Freeh, in dem es hieß: »Special Agent Garcias Befähigung als verdeckter Ermittler verdient ebenfalls besonderes Lob. Er denkt in gefährlichen Situationen schnell und präzise, versteht Kriminelle, spricht ihre Sprache und gewinnt leicht ihr Vertrauen. Das FBI hat zwar viele gute Beamte, die verdeckt ermitteln können, aber Special Agent Garcia gehört zu den besten in dieser Elitegruppe. Er ist ein überaus wertvoller Beamter, der in der Lage ist, zahlreiche wichtige Fälle zu bearbeiten.«
Wie tapfer war ich wirklich? Ich hatte Angst davor, gewogen zu werden, weil ich fürchtete, meinen Job zu verlieren!
Meine Ehe hatte diese schwere Zeit irgendwie überlebt. Die verdeckte Ermittlung war ebenso aufregend wie anstrengend, und ich wusste, dass ich nicht nur bei der Justiz, sondern auch in meinem Leben meinen Platz gefunden hatte. Trotz der Schwierigkeiten, mit denen ich kämpfen musste, weil mein Vorgesetzter mich nicht unterstützte, wusste ich, dass es meine Lebensaufgabe war, undercover zu arbeiten und die Straßen von Gangstern zu befreien. Natürlich versetzten meine Bemühungen den Drogenimporteuren und Drogenhändlern des Landes keinen tödlichen Schlag; aber ich wusste auch, dass eine Menge Ganoven hinter Gittern saßen, weil meine Kollegen und ich gute Arbeit geleistet hatten.
Ich beantragte meine Versetzung, und diesmal wurde mein Wunsch erfüllt. Ich durfte nach New York zurückkehren.
Kapitel 5
Willkommen in New York
Als ich in New York ankam, knüpfte ich an frühere Erfahrungen an. Zuerst hatte ich hier als spanisch sprechender verdeckter Ermittler gearbeitet. Darum wollten die für Drogenkriminalität zuständigen Kollegen im New Yorker Büro mich unbedingt haben. Leider folgten mir meine wiederholten Zusammenstöße mit Martland nach New York, und wie sich herausstellte, hatte Martland hochrangige Freunde in der Stadt, die mich demütigen wollten. Ich hatte eben den vielleicht größten und wichtigsten Drogenfall in der Geschichte des FBI abgeschlossen. Aber Martland setzte durch, dass ich der Einheit zugeteilt wurde, die man abwertend Gipser-Einheit nannte. Diese Kollegen nehmen niemanden fest. Sie jagen keine Drogenkonsumenten, Terroristen, Bankräuber oder auch nur Autodiebe. Stattdessen überwachen sie den Bau und die Renovierung von FBI-Gebäuden – daher der Name Gipser-Einheit. Dorthin wollten sie mich abschieben.
Ich schrie. Ich stampfte mit den Füßen. Ich erklärte jedem, der mir zuhören wollte, das sei eine verrückte Idee – ich war zum verdeckten Ermittler berufen. Es wäre eine schreckliche Vergeudung von FBI-Ressourcen, wenn ich den ganzen Tag lang Bauarbeitern bei der Arbeit mit Gipskartonplatten zusehen musste. Ich bat ein paar Freunde um Hilfe, und sie konnten die New Yorker FBI-Führung davon überzeugen, dass Martland und einige andere in Philadelphia mich falsch einschätzten. Zum Glück nahm das FBI Vernunft an, und bald wurde ich der C-13 zugeteilt, der besten Spezialeinheit für Drogenbekämpfung des New Yorker Field Office. Diese Einheit hatte berühmte Fälle gelöst, zum Beispiel die »Pizza Connection«, einen der umfangreichsten Fälle im
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